Cover: Tugendhat, Ernst, Egozentrizität und Mystik

Tugendhat, Ernst

Egozentrizität und Mystik

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Tugendhat, Ernst

Egozentrizität und Mystik

Eine anthropologische Studie.

Tugendhat unternimmt es, die Methoden der analytischen Philosophie auf anthropologische Grundfragen anzuwenden. Was bedeutet es, sich „ich“-sagend zu sich zu verhalten? Wie unterscheidet sich der Selbstbezug der Menschen von der rudimentären Egozentrizität anderer Tiere? Im Blick auf solche Fragen erörtert der Autor Phänomene wie Egoismus und Altruismus, das Bewußtsein der Sterblichkeit, Sichwichtignehmen und die Möglichkeit der Selbstrelativierung sowie das Bedürfnis nach Religion und Mystik.
Eine philosophische Anthropologie geht immer von einem Grundphänomen aus. Für Tugendhat ist das die prädikative Struktur der menschlichen Sprache, die er innerhalb der biologischen Evolution für den entscheidenden Durchbruch zum Menschlichen hält. Von dieser Struktur her analysiert er in seinem neuen Buch eine Reihe von anthropologischen Merkmalen wie „ich“-Sagen, Rationalität, Zurechnungsfähigkeit, das Bedürfnis, etwas gut zu machen, und die Angewiesenheit auf Anerkennung und auf ein Selbstwertgefühl. Religion und Mystik werden in ihrem Sinn und in ihrem Verhältnis zueinander neu bestimmt. Mystik versteht Tugendhat als Zurücktreten von der eigenen Egozentrizität, und sie kulminiert für ihn in der buddhistischen Figur des mitleidigen Bhodisattva. Die These des Buches ist: man kann nur „ich“ sagen, weil man ein Bewußtsein von anderen und von einer Welt hat, und das hat zur Folge, daß Menschen in einer Spannung zwischen zwei Polen leben: sie nehmen sich „ich“-sagend absolut wichtig und leiden daran, andererseits können sie, indem sie „von sich zurücktreten“, ihre Egozentrizität im Bezug zu anderen und angesichts der Welt relativieren.

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978-3-406-51049-6

2. Auflage, 2004

170 S.

Hardcover (Leinen)

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Inhalt
Einführung

1. Teil: Sich-Verhalten zu sich

1. Kapitel: Die propositonale Sprache und das "ich"-Sagen
2. Kapitel: "gut" und "wichtig"
3. Kapitel: Das "ich"-Sagen im Praktischen: Selbstaktivierung und Zurechnungsfähigkeit
4. Kapitel: Adverbiell Gutes, prudentiell und moralisch Gutes; intellektuelle Redlichkeit
5. Kapitel: Sich-Verahlten zum Leben und zum Tod

2. Teil: Zurücktreten von sich

6. Kapitel: Religion und Mystik
7. Kapitel: Staunen

Anhang über Historisches und Unhistorisches

Pressestimmen

Pressestimmen

"Die Reflexion über ethische Grundsätze steht im Mittelpunkt der philosophischen Arbeit von Ernst Tugendhat, der neben Jürgen Habermas als Verkörperung eines emanzipatorischen Denkens in Deutschland angesehen wird."
Nikolaus Halmer, Die Furche, 4. März 2010



„Zu den wenigen unverwechselbaren Stimmen in der deutschen Philosophie, der letzten drei Jahrzehnte gehört zweifellos jene von Ernst Tugendhat. (...) Ein eigentümlicher Trost geht von Egozentrizität und Mystik aus. Ein philosophischer Trost, wie er ernsthafter und furchtloser nicht sein könnte."
Thomas Meyer, Die Zeit, 25. September 2003



„In seiner brillant geschrieben anthropologischen Studie bemüht er sich, zwischen der Szylla des Selbstbezugs und Charybdis der Wiederrückbesinnung auf ein religiöses Dogma oder einen Mythos einen Ausweg zu finden: die Mystik."
Heinz-Georg-Kuttner, Rheinischer Merkur, 25. September 2003



„Man kann Tugendhat dabei beobachten, wie er sich für die Argumente aus verschiedenen Schriften seziert und luzide zu seiner eigenen philosophischen Position kombiniert."
Oliver Müller, Berliner Zeitung, 29. September 2003



„Ob nun kantisch oder nicht, unorthodox bleibt Tugendhats Position allemal, zählt die Meinung, Anthropologie lasse sich nur noch als historische Anthropologie entwickeln, doch zu den gewöhnlich unbefragten Hintergrundannahmen der Gegenwart. Schon deshalb gehört seine kühne Untersuchung nicht nur auf die Regale philosophischer Fachbibliotheken, sondern unter die Leselampen aller Zeitgenossen, die sich mit dem Gedanken eingerichtet haben, der Historismus sei der unübersteigbare Horizont eines jeden modernen Welt- und Selbstverständnisses.(...)
Anders gesagt, verteidigt Tugendhat die für einen aus der analytischen Tradition kommenden Philosophen schlechterdings verblüffende Auffassung, dass es außerhalb von Religion und Mystik „keine Möglichkeit einer 'gesammelten Existenz' gibt". Dieser Wiederentdeckung der Transzendenz - so viel sollte klar sein - wird heftige Kontroversen auslösen, wird Geister spalten und Gemüter erhitzen. Sie wird nicht nur Philosophen und Theologen, sondern auch Soziologen, Religionswissenschaftler und Historiker herausfordern. Und das kann, Ernst Tugendhat sei Dank, nur wirklich gute Philosophie."
Martin Bauer, Süddeutsche Zeitung, 6. Oktober 2003



„Dass sein Buch (...) als staunenswertes Beispiel für spekulativen Wagemut und Interdisziplinarität gilt, sagt einiges über das Selbstverständnis unserer Kathederphilosophie."
Manfred Papst, Neuer Zürcher Zeitung, 23. November 2003



Empfehlungen

}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-51049-6

2. Auflage , 2004

170 S.

Hardcover (Leinen)

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Tugendhat, Ernst

Egozentrizität und Mystik

Eine anthropologische Studie

Tugendhat unternimmt es, die Methoden der analytischen Philosophie auf anthropologische Grundfragen anzuwenden. Was bedeutet es, sich „ich“-sagend zu sich zu verhalten? Wie unterscheidet sich der Selbstbezug der Menschen von der rudimentären Egozentrizität anderer Tiere? Im Blick auf solche Fragen erörtert der Autor Phänomene wie Egoismus und Altruismus, das Bewußtsein der Sterblichkeit, Sichwichtignehmen und die Möglichkeit der Selbstrelativierung sowie das Bedürfnis nach Religion und Mystik.
Eine philosophische Anthropologie geht immer von einem Grundphänomen aus. Für Tugendhat ist das die prädikative Struktur der menschlichen Sprache, die er innerhalb der biologischen Evolution für den entscheidenden Durchbruch zum Menschlichen hält. Von dieser Struktur her analysiert er in seinem neuen Buch eine Reihe von anthropologischen Merkmalen wie „ich“-Sagen, Rationalität, Zurechnungsfähigkeit, das Bedürfnis, etwas gut zu machen, und die Angewiesenheit auf Anerkennung und auf ein Selbstwertgefühl. Religion und Mystik werden in ihrem Sinn und in ihrem Verhältnis zueinander neu bestimmt. Mystik versteht Tugendhat als Zurücktreten von der eigenen Egozentrizität, und sie kulminiert für ihn in der buddhistischen Figur des mitleidigen Bhodisattva. Die These des Buches ist: man kann nur „ich“ sagen, weil man ein Bewußtsein von anderen und von einer Welt hat, und das hat zur Folge, daß Menschen in einer Spannung zwischen zwei Polen leben: sie nehmen sich „ich“-sagend absolut wichtig und leiden daran, andererseits können sie, indem sie „von sich zurücktreten“, ihre Egozentrizität im Bezug zu anderen und angesichts der Welt relativieren.

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Inhalt

Einführung

1. Teil: Sich-Verhalten zu sich

1. Kapitel: Die propositonale Sprache und das "ich"-Sagen
2. Kapitel: "gut" und "wichtig"
3. Kapitel: Das "ich"-Sagen im Praktischen: Selbstaktivierung und Zurechnungsfähigkeit
4. Kapitel: Adverbiell Gutes, prudentiell und moralisch Gutes; intellektuelle Redlichkeit
5. Kapitel: Sich-Verahlten zum Leben und zum Tod

2. Teil: Zurücktreten von sich

6. Kapitel: Religion und Mystik
7. Kapitel: Staunen

Anhang über Historisches und Unhistorisches

Pressestimmen

"Die Reflexion über ethische Grundsätze steht im Mittelpunkt der philosophischen Arbeit von Ernst Tugendhat, der neben Jürgen Habermas als Verkörperung eines emanzipatorischen Denkens in Deutschland angesehen wird."
Nikolaus Halmer, Die Furche, 4. März 2010


„Zu den wenigen unverwechselbaren Stimmen in der deutschen Philosophie, der letzten drei Jahrzehnte gehört zweifellos jene von Ernst Tugendhat. (...) Ein eigentümlicher Trost geht von Egozentrizität und Mystik aus. Ein philosophischer Trost, wie er ernsthafter und furchtloser nicht sein könnte."
Thomas Meyer, Die Zeit, 25. September 2003


„In seiner brillant geschrieben anthropologischen Studie bemüht er sich, zwischen der Szylla des Selbstbezugs und Charybdis der Wiederrückbesinnung auf ein religiöses Dogma oder einen Mythos einen Ausweg zu finden: die Mystik."
Heinz-Georg-Kuttner, Rheinischer Merkur, 25. September 2003


„Man kann Tugendhat dabei beobachten, wie er sich für die Argumente aus verschiedenen Schriften seziert und luzide zu seiner eigenen philosophischen Position kombiniert."
Oliver Müller, Berliner Zeitung, 29. September 2003


„Ob nun kantisch oder nicht, unorthodox bleibt Tugendhats Position allemal, zählt die Meinung, Anthropologie lasse sich nur noch als historische Anthropologie entwickeln, doch zu den gewöhnlich unbefragten Hintergrundannahmen der Gegenwart. Schon deshalb gehört seine kühne Untersuchung nicht nur auf die Regale philosophischer Fachbibliotheken, sondern unter die Leselampen aller Zeitgenossen, die sich mit dem Gedanken eingerichtet haben, der Historismus sei der unübersteigbare Horizont eines jeden modernen Welt- und Selbstverständnisses.(...)
Anders gesagt, verteidigt Tugendhat die für einen aus der analytischen Tradition kommenden Philosophen schlechterdings verblüffende Auffassung, dass es außerhalb von Religion und Mystik „keine Möglichkeit einer 'gesammelten Existenz' gibt". Dieser Wiederentdeckung der Transzendenz - so viel sollte klar sein - wird heftige Kontroversen auslösen, wird Geister spalten und Gemüter erhitzen. Sie wird nicht nur Philosophen und Theologen, sondern auch Soziologen, Religionswissenschaftler und Historiker herausfordern. Und das kann, Ernst Tugendhat sei Dank, nur wirklich gute Philosophie."
Martin Bauer, Süddeutsche Zeitung, 6. Oktober 2003


„Dass sein Buch (...) als staunenswertes Beispiel für spekulativen Wagemut und Interdisziplinarität gilt, sagt einiges über das Selbstverständnis unserer Kathederphilosophie."
Manfred Papst, Neuer Zürcher Zeitung, 23. November 2003