Cover: Alt, Peter-André, Der Schlaf der Vernunft

Alt, Peter-André

Der Schlaf der Vernunft

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Alt, Peter-André

Der Schlaf der Vernunft

Literatur und Traum in der Kulturgeschichte der Neuzeit.

Peter-André Alt untersucht die vielgestaltige Geschichte literarischer Traumdarstellungen der Neuzeit - im Zusammenhang ihrer wissenschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen - von der Renaissance bis zur moderne. Sein Buch erzählt die literarische Kulturgeschichte des Traums als Geschichte eines Schlaf der Vernuft, der den Menschen mit den Bildern seiner Ängste und Hoffnungen, seines Aberglaubens und seiner Sehnsucht gleichermaßen konfrontiert.
Die Literatur besitzt seit der Antike ein eigenes Wissen über die Träume des Menschen. Ihre Traum-Geschichten erzählen von teuflischen Versuchungen und göttlicher Offenbarung, von Angst und Begehren, Schrecken und Lust, von den Labyrinthen der Erinnerung und dem Paradies der Wünsche. In grotesken Bildern, phantastischen Tableaus und visionären Inszenierungen vergegenwärtigt die Poesie die Nachtreisen der Imagination, die der Mensch unternimmt, wenn seine Vernunft schläft. Zugleich aber offenbaren die Träume der Literatur tiefe Einblicke in den historischen Wandel, dem das Verständnis von Seele, Geist und Körper des Individuums unterliegt. Das bestimmt sie zu einem maßgeblichen Element unseres kulturellen Gedächtnisses und zum Gegenstand der wissenschaftlichen Neugierde, welche die Befragung dieses Gedächtnisses leitet.
Peter-André Alt erschließt die Geschichte des literarischen Traums von der Renaissance bis zur Moderne. Sein Buch rekonstruiert die unterschiedlichen Theorien des Traums, denen man in Medizin, Philosophie, Anthropologie, Erfahrungsseelenkunde und Psychoanalyse begegnen kann; es durchleuchtet die faszinierenden Techniken und Strategien, mit deren Hilfe sich die Literatur der Neuzeit diese Theorien aneignet, und demonstriert die geheimnisvollen Zusammenhänge zwischen der imaginären Welt des Traums und dem Reich der Fiktion. Damit leistet es einen wegweisenden Beitrag zum Verständnis einer literarischen Kultur des Wissens vom Menschen, die sich in den poetischen Bildern seiner Träume exemplarisch abzeichnet und verwirklicht.

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978-3-406-61897-0

Erschienen am 29. August 2011

2. Auflage, 2011

464 S.

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Inhalt
Einleitung

Erster Teil
Das Welttheater der Seele

I.

Lehren für Eingeweihte. Über Traum und Wissen (Platon, Aristoteles, Cicero)

Erweiterte Erkenntnis. Traumtheorien der Spätantike (Artemidor, Tertullian, Macrobius)

II.

Ordnungsentwürfe. Körper, Seele und Spiritualität in der Renaissance (Melanchthon, Cardanus, Burton)

Zauber der Analogie. Einbildungskraft und Traum (Fludd, Harsdörffer, Kircher)

III.

Rolle und Leben. Das Traum-Theater der Frühen Neuzeit (Shakespeare, Gryphius, Calderón, Weise)

Imaginierte Lust. Die galante Rhetorik des Liebestraums (Marino, Fleming, Hoffmannswaldau)

Zweiter Teil
Das geheime Archiv des Wissens

I.

Die Verdrängung der alten Lehren. Träume unter Verdacht (Descartes, Locke, Wolff, Hume)

Schattenspiele der Ratio. Die Erfindung des träumenden Individuums (Wieland, Lessing, Diderot)

II.

Seelenzeichen. Der Traum der aufgeklärten Ärzte und Psychologen (Unzer, Sulzer, Abel)

Beobachtungen, Fallgeschichten. Positionen der Erfahrungsseelenkunde (Maimon, Pockels, Jakob)

III.

Die Inszenierung des Menschen. Weimarer Lebensträume (Goethe, Schiller)

Himmelfahrten. Poetische Metaphysik des Traums (Herder, Jean Paul)

Dritter Teil
Die lange Reise durch die Nacht

I.

Der Weg nach innen. Die neue Wahrheit des Begehrens (Novalis, Tieck, Brentano, Kleist)

Jenseits des Bewußtseins. Traumtheorien der romantischen Naturphilosophie (Schubert, Baader, Carus, Schopenhauer)

II.

Angst-Träume. Das Labyrinth der Horrorgeschichten (Hoffmann, Shelley, Poe, Stoker)

Gefährliche Paradiese. Traumtexte im Inneren der Realität (Nerval, Baudelaire, Carroll)

III.

Ankunft des Unbewußten. Von der Leibreiztheorie zur Psychoanalyse (Scherner, Volkelt, Freud)

Die Schreibkunst der Seele. Literatur als Traum (Hofmannsthal, Thomas Mann, Schnitzler, Kafka)

Schluß: Vor den verriegelten Pforten des Schlafs

Anhang

Anmerkungen
Bibliographie
Register

Pressestimmen

Pressestimmen

"Dem spannungsreichen Verhältnis zwischen Traumtheorie und literarischer Traumdarstellung in der Neuzeit widmet sich Peter-André Alt in seinem neuen Buch. Anhand eines reichen Quellenmaterials, das philosophische Abhandlungen und medizinisch-psychologische Schriften ebenso umfasst wie literarische Texte, erforscht er die Wechselwirkung zwischen wissenschaftlichem und poetischem Diskurs."
Marion Lühe, Die Welt, 14. September 2002



"Aller Ehren wert ist Peter-André Alts groß angelegte Studie Der Schlaf der Vernunft schon, da sie materialreich und quellennah die Abfolge von Traumkonzepten in Wissenschaft und Literatur seit der Frühen Neuzeit vorstellt. Doch damit will sich der Akribiker und Theoriefex nicht begnügen. So widmet er sich den antiken Fundamenten abendländischer Traumforschung und analysiert mehtodisch überzeugend, umfassend (bis auf das weibliche Träumen) und intellektuell reizvoll die Wechselwirkungen zwischen Literatur und Wissenschaften auf diesem unsicheren Terrain."
Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit, 31. Juli 2003



}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-61897-0

Erschienen am 29. August 2011

2. Auflage , 2011

464 S.

Softcover

Softcover 34,950 € Kaufen

Alt, Peter-André

Der Schlaf der Vernunft

Literatur und Traum in der Kulturgeschichte der Neuzeit

Peter-André Alt untersucht die vielgestaltige Geschichte literarischer Traumdarstellungen der Neuzeit - im Zusammenhang ihrer wissenschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen - von der Renaissance bis zur moderne. Sein Buch erzählt die literarische Kulturgeschichte des Traums als Geschichte eines Schlaf der Vernuft, der den Menschen mit den Bildern seiner Ängste und Hoffnungen, seines Aberglaubens und seiner Sehnsucht gleichermaßen konfrontiert.
Die Literatur besitzt seit der Antike ein eigenes Wissen über die Träume des Menschen. Ihre Traum-Geschichten erzählen von teuflischen Versuchungen und göttlicher Offenbarung, von Angst und Begehren, Schrecken und Lust, von den Labyrinthen der Erinnerung und dem Paradies der Wünsche. In grotesken Bildern, phantastischen Tableaus und visionären Inszenierungen vergegenwärtigt die Poesie die Nachtreisen der Imagination, die der Mensch unternimmt, wenn seine Vernunft schläft. Zugleich aber offenbaren die Träume der Literatur tiefe Einblicke in den historischen Wandel, dem das Verständnis von Seele, Geist und Körper des Individuums unterliegt. Das bestimmt sie zu einem maßgeblichen Element unseres kulturellen Gedächtnisses und zum Gegenstand der wissenschaftlichen Neugierde, welche die Befragung dieses Gedächtnisses leitet.
Peter-André Alt erschließt die Geschichte des literarischen Traums von der Renaissance bis zur Moderne. Sein Buch rekonstruiert die unterschiedlichen Theorien des Traums, denen man in Medizin, Philosophie, Anthropologie, Erfahrungsseelenkunde und Psychoanalyse begegnen kann; es durchleuchtet die faszinierenden Techniken und Strategien, mit deren Hilfe sich die Literatur der Neuzeit diese Theorien aneignet, und demonstriert die geheimnisvollen Zusammenhänge zwischen der imaginären Welt des Traums und dem Reich der Fiktion. Damit leistet es einen wegweisenden Beitrag zum Verständnis einer literarischen Kultur des Wissens vom Menschen, die sich in den poetischen Bildern seiner Träume exemplarisch abzeichnet und verwirklicht.
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Inhalt

Einleitung

Erster Teil
Das Welttheater der Seele

I.

Lehren für Eingeweihte. Über Traum und Wissen (Platon, Aristoteles, Cicero)

Erweiterte Erkenntnis. Traumtheorien der Spätantike (Artemidor, Tertullian, Macrobius)

II.

Ordnungsentwürfe. Körper, Seele und Spiritualität in der Renaissance (Melanchthon, Cardanus, Burton)

Zauber der Analogie. Einbildungskraft und Traum (Fludd, Harsdörffer, Kircher)

III.

Rolle und Leben. Das Traum-Theater der Frühen Neuzeit (Shakespeare, Gryphius, Calderón, Weise)

Imaginierte Lust. Die galante Rhetorik des Liebestraums (Marino, Fleming, Hoffmannswaldau)

Zweiter Teil
Das geheime Archiv des Wissens

I.

Die Verdrängung der alten Lehren. Träume unter Verdacht (Descartes, Locke, Wolff, Hume)

Schattenspiele der Ratio. Die Erfindung des träumenden Individuums (Wieland, Lessing, Diderot)

II.

Seelenzeichen. Der Traum der aufgeklärten Ärzte und Psychologen (Unzer, Sulzer, Abel)

Beobachtungen, Fallgeschichten. Positionen der Erfahrungsseelenkunde (Maimon, Pockels, Jakob)

III.

Die Inszenierung des Menschen. Weimarer Lebensträume (Goethe, Schiller)

Himmelfahrten. Poetische Metaphysik des Traums (Herder, Jean Paul)

Dritter Teil
Die lange Reise durch die Nacht

I.

Der Weg nach innen. Die neue Wahrheit des Begehrens (Novalis, Tieck, Brentano, Kleist)

Jenseits des Bewußtseins. Traumtheorien der romantischen Naturphilosophie (Schubert, Baader, Carus, Schopenhauer)

II.

Angst-Träume. Das Labyrinth der Horrorgeschichten (Hoffmann, Shelley, Poe, Stoker)

Gefährliche Paradiese. Traumtexte im Inneren der Realität (Nerval, Baudelaire, Carroll)

III.

Ankunft des Unbewußten. Von der Leibreiztheorie zur Psychoanalyse (Scherner, Volkelt, Freud)

Die Schreibkunst der Seele. Literatur als Traum (Hofmannsthal, Thomas Mann, Schnitzler, Kafka)

Schluß: Vor den verriegelten Pforten des Schlafs

Anhang

Anmerkungen
Bibliographie
Register

Pressestimmen

"Dem spannungsreichen Verhältnis zwischen Traumtheorie und literarischer Traumdarstellung in der Neuzeit widmet sich Peter-André Alt in seinem neuen Buch. Anhand eines reichen Quellenmaterials, das philosophische Abhandlungen und medizinisch-psychologische Schriften ebenso umfasst wie literarische Texte, erforscht er die Wechselwirkung zwischen wissenschaftlichem und poetischem Diskurs."
Marion Lühe, Die Welt, 14. September 2002


"Aller Ehren wert ist Peter-André Alts groß angelegte Studie Der Schlaf der Vernunft schon, da sie materialreich und quellennah die Abfolge von Traumkonzepten in Wissenschaft und Literatur seit der Frühen Neuzeit vorstellt. Doch damit will sich der Akribiker und Theoriefex nicht begnügen. So widmet er sich den antiken Fundamenten abendländischer Traumforschung und analysiert mehtodisch überzeugend, umfassend (bis auf das weibliche Träumen) und intellektuell reizvoll die Wechselwirkungen zwischen Literatur und Wissenschaften auf diesem unsicheren Terrain."
Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit, 31. Juli 2003