Cover: Raulff, Ulrich, Kreis ohne Meister

Raulff, Ulrich

Kreis ohne Meister

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Raulff, Ulrich

Kreis ohne Meister

Stefan Georges Nachleben.

"Auch Totsein ist eine Kunst", hat der einstige George-Jünger Max Kommerell einmal bemerkt. Stefan George hat diese Kunst meisterhaft beherrscht. Wo andere Dichter eine Rezeptionsgeschichte haben, da hat er ein Nachleben. Eines, das es in sich hat.
Ulrich Raulff legt in seinem fulminant geschriebenen Buch die postume Biographie Georges frei, die es noch zu entdecken gilt. Spannend, kurios, exzentrisch, schräg, zugleich akribisch recherchiert, erzählt es die Geschichte eines einzigartigen Kreises voll illustrer Charaktere, der langsam zerfällt, Allianzen bildet und Feindschaften pflegt, um Deutungshoheit und Treue ringt und dabei vom annus horribilis 1933 bis zum Satyrspiel 1968 beinahe nebenher eine höchst außergewöhnliche Wirkungsgeschichte entfaltet. Eine abgründige Ideengeschichte, eine kaputte Apostelgeschichte und ein Lesevergnügen der exquisiten Art.

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Details

978-3-406-59225-6

Erschienen am 29. März 2010

3. Auflage, 2010

544 S., mit 92 Abbildungen

Hardcover (Leinen)

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Inhalt
NACH DEM LEBEN

I. ZEIT DER ZELTE
Lorbeer und Legende
Stile des Erbens
Ohne ihn

II. VON GUTEN HIRTEN
Hildebrandts Lied
Griechin sucht Griechen
Es ist und ist nicht
Land der Berge

III. INSELN IM STROM
Die Entstehung einer Kolonie
Gespiegelte Geheimnisse
Die Bekränzung mit dem Schilf

IV. ARGONAUTEN DER WESTLICHEN WELT
Der Verborgene
Auf der Geisterinsel
Ein Sommernachtstraum

V. FINALE ROMANE
Memoiren und Antimemoiren
In der Verwandlungszone
Die Rhapsoden des 20. Juli

VI. DIE PLATONISCHE PROVINZ
Ein begnadetes Leben
Latein mit Liegle
In der Pneumaklinik

VII. ERDGEIST DER UTOPIE
Hundert Jahre Einsamkeit
Der Verfluchte

Dank
Bildnachweis
Personenregister
Pressestimmen

Pressestimmen

"The book is written with such an easy elegance and finely tuned irony, and is conveyed from such a fastidious distance and at a temperature bordering on gelid, that it manages to captivate without undue suasion. It it thus no surprise that Raulff’s book won the prize for the non-fiction category at the Leipzig Book Fair in March."
Robert E. Norton, The Times Literary Supplement, 30. April 2010



"Es gehört, um das vorwegzunehmen, zu den Eigenheiten dessen, was Raulff in diesem Buch erzählt, dass es so viele Punkte der Geschichte der Bundesrepublik berührt, dass es für politisch, sozial und historisch interessierte Leser fast unmöglich scheint, nicht irgendwo auch selbst berührt zu werden und als Autor in dieses Buch hineinsprechen zu wollen."
Cord Riechelmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. Oktober 2009



"Raulff schreibt davon in einer klaren und oft bildreichen Sprache. Schön sind seine Porträtskizzen etwa von Robert Boehringer und Ernst Kantorowicz. Auch das Drastische fehlt nicht, beispielsweise die wiederholte Kennzeichnung von Freundesgruppen als ‘Metastasen’ des George-Kreises. Dieses Buch leistet einen weiteren Beitrag in der Erschließung und Kontextualisierung von Quellen zur Geistesgeschichte des deutschen und europäischen 20. Jahrhunderts. Einige ‘Secrets’ werden gelüftet – das große Geheimnis bleibt bestehen."
Christophe Fricker, Der Tagesspiegel, 25. Oktober 2009



"Ulrich Raulff ist ein großartiger Spuren- und Fährtenleser, vom Schlage jener Waldläufer, die einst die unbekannten Landschaften des Westens erschlossen. Er hat Wege gebahnt, denen andere folgen können, Verbindungen und Netzwerke aufgetan, die zu weiterer Erforschung auffordern, und dies alles auf einen Weise, die gelehrt ist, ohne langweilig zu sein, profund, ohne die Lesefreude unter Fußnotengeschwulsten zu ersticken. Dass eine Ideengeschichte Deutschlands im zwanzigsten Jahrhundert ohne den Namen Stefan George fortan nicht mehr möglich sein wird, ist eine Leistung ersten Ranges."
Stefan Breuer, Süddeutsche Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 13. Oktober 2009



"Ulrich Raulffs grandiose Erzählung vom Untergang des Georg-Reichs. (...) Raulffs Buch ist ein Paradestück avancierter Kulturwissenschaft: akribisch recherchiert – es bietet eine Fülle bisher unveröffentlichten Quellenmaterials -, ideengeschichtlich höchst beschlagen und bei der Thesenbildung stets auf argumentative Sorgfalt bedacht. Zugleich ist es eine Erzählung von hohem Rang: witzig, metaphorisch einfallsreich, souverän Anekdoten einstreuend, satirisch scharf, wo es um den skurrilen Fanatismus der heiligen Schar geht, liebevoll in den Porträts seiner klugen Helden wie Kantorowicz und Erich von Kahler. Klio, die Muse der Geschichtsschreibung, muss nicht unbedingt dichten. Es genügt, wenn sie eine Prosa diktiert wie diese."
Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 12. Oktober 2009



"Ein unverzichtbarer – und erstaunlich unterhaltsamer - Beitrag zur Geistesgeschichte der Bundesrepublik."
Alan Posener, Welt am Sonntag, 11. Oktober 2009



"Die Stärke des Buches liegt im reichen Material und in der spannenden Darstellung. Es zeigt sich hier zum zweiten Mal, dass sich über etwas so scheinbar Abseitiges, Literaturzentriertes, angeblich Steiles und Stilisiertes wie George und seinen Kreis durchaus ein mitreißender Text schreiben lässt. Wobei Ulrich Raulff so nebenbei immer wieder unvergessliche, zuweilen etwas boshafte Formulierungen gelingen. (...) Natürlich ist mit diesem Buch die Diskussion auch nicht geschlossen, sondern angestoßen."
Marita Keilson-Lauritz, Die Welt, 10. Oktober 2009



"Wie allmählich sich auflösende Netzwerke Traditionen transportieren und transformieren, wie vormals gefährliche Ideen sich allmählich liberalisieren und entschärfen, wie unterschwellige Kontinuitäten weit mehr als scheinbare Umbrüche die jeweilige Lage bestimmen: Alls das kann man hier erfahren. Zugleich inszeniert Raulff die innerfamiliären Konflikte in einem amüsanten Panoptikum, nach Art eines intellektuellen 'Denver Clan': Intrigen, Affären und Treue, Verrat und Versöhnung wechseln sich in schnellen Schritten ab.
Das Existenzielle und Unheimliche dieser Erzählung bleibt jedoch dominant. "Es hätte eine Apostelgeschichte werden sollen, es ist eine Gespenstergeschichte geworden", so bilanziert der Autor, der Archive und Nachlässe durchforstet hat. (...)
Raulff erzählt die intellektuelle Frühgeschichte der Bundesrepublik detailfreudig als erotisch grundierte Konstellationsgeschichte aus dem Geist Georges. (...)
Ihren Wunsch, dass seine Asche unvergessen sein möge, hat nunmehr Ulrich Raulff eingelöst – und überdies aus Ekas Asche all jene anderen seltsamen Geister noch einmal aufsteigen lassen: keine Flamme, keinen Phönix, aber ein letztes Rauchzeichen des geheimen Deutschland."
Alexander Cammann, Die Zeit, Literaturbeilage Frankfurter Buchmesse 2009, 8. Oktober 2009



"Für Ulrich Raulff ist die Geschichte des George-Kreises nach dem 4. Dezember 1933 eine Geschichte des Erlöschens: Rezeptions- als Dekadenzgeschichte. Auf der Basis persönlicher Gespräche mit letzten Überlebenden zeichnet er die Geschichte des George-Kreises als fortwirkenden Niedergang, als Tanz der Jünger um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. (...) Ulrich Raulff zeigt, wie sehr diese Epoche durch die offene Ablehnung oder heimliche Verehrung von Georges Ideen geprägt wurde."
Malte Herwig, Literaturen, Oktober 2009



"Herausgekommen ist dabei (...) ein neues Referenzwerk zu jenen 35 Jahren deutscher Geschichte, denen man den Zusatz ‚schicksalhaft’ nicht verweigern kann. (...) In dichten Beschreibungen folgt ihnen Raulff bis ans Grab, operiert bis dahin am offenen Herzen der Überlegungen, denen er den Raum gibt, den sie benötigen, um verstanden werden zu können. (...) Virtuos zeichnet Raulff mächtige Allianzen nach, die sich einem Geist verpflichtet fühlen. (...) Ulrich Raulff hat sich dieser Ideengeschichte nicht nur genähert, sondern sich mitten hineingestellt, um sie dann deutend aufs Papier zu bannen. (...) Wenn es ein Buch zu Stefan George gibt, das eine umfassende Diskussion lohnt, dann ist es ohne Zweifel Raulffs Kreis ohne Meister."
Thomas Meyer, Frankfurter Rundschau, 22. September 2009



"Ulrich Raulff hat mit seinem Meisterwerk über das Nachleben Stefan Georges eine deutsche Bildungsgeschichte geschrieben – gelehrt und unterhaltsam zugleich. (...) Was für ein Wurf! Das Wagnis, die Geschichte eines charismatischen Dichters und seines Kreises ganz aus der Perspektive der Nachwirkung (...) zu schildern, ist noch kaum einer so bewusst eingegangen. (...) Das Wagnis ist geglückt, ja es ist für den Leser beglückend. (...) Raulff ist eine Darstellung gelungen, die den strengsten akademischen Ansprüchen genügt, zugleich aber die höhere Unterhaltung des Lesers nicht vernachlässigt: ein Meisterwerk der heutigen Kulturwissenschaft ist zu entdecken."
Lorenz Jäger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. September 2009



"Ulrich Raulff freilich erliegt der Faszination seines Sujets nicht. Sein Buch 'Kreis ohne Meister' durchweht ein angenehm ironischer Tonfall. (...) Ulrich Raulff hat dem Nachleben Georges und seinem 'Kreis ohne Meister' das wohl spannendste Buch gewidmet, das man seit langem zum geheimen Deutschland lesen konnte."
Jacques Schuster, Die Welt, 13. März 2010



"Noch nie wurde die Nachgeschichte von Georges Wirkung so eindringlich beschrieben, unterwegs wird mit Legenden aufgeräumt, die sich die Adepten über ihre eigene Nähe zum Dichter fabriziert hatten. (...) Raulff ist das Kunststück gelungen, eine Darstellung zu schreiben, die den höchsten akademischen Ansprüchen genügt, zugleich aber die höhere Unterhaltung des Lesers nicht vernachlässigt: ein Meisterwerk der heutigen Kulturwissenschaft."
Lorenz Jäger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ.net, 15. September 2009



"In der posthumen Biografie des Charismatikers Stefan George beschreibt Ulrich Raulff den Kreis ohne Meister. Die Anhänger des Dichterpriesters rangen erbitterte um die Deutungshoheit und prägten die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte in erheblichem Maß. Die Umbrüche von 1933 und 1968 gehören auf diese Weise auch zur Wirkungsgeschichte Georges."
Wolfgang Schneider, Börsenblatt, 25. Juni 2009



"Raulffs Geisterbuch ist nicht an der Latte des konzeptionellen Ebenmaßes zu messen. Er weiß um seine Vorlieben und benennt offen die Lücken in dieser Geschichte des ‚Nachlebens’. Bewundernswert ist die Findigkeit des Autors, auf Nebenpfaden zur Hauptsache zu gelangen. Umwege erhöhen bekanntlich die Ortskenntnis, und viele dieser Umwege sind ein reines Lesevergnügen. Einige Kapitel fallen intellektuell und sprachlich geradezu hingebungsvoll aus. (…) Selbst wenn Raulff bloß seiner Chronistenpflicht nachkommt oder das Werk eines George-Jüngers ausführlich referiert und interpretiert, formuliert er brillant und mit wohltuender Ironie."
Steffen Martus, Berliner Zeitung, 28. Januar 2010



"Mit Spürsinn und analytischer Kraft versteht es Raulff, intellektuelle Landschaften zu vermessen, das Programm einer Artistenpolitik, einer Machtübernahme durch den ästhetischen Willen zu sezieren."
Frauke Hamann, Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte, 1/2 2010



"Finely researched and documented (...)"
Jonathan Sumption, Times Literary Supplement, 27. November 2009



"Angelsächsisch cool, literarisch brillant (...)."
Andreas Nentwich, Börsenblatt, 26. November 2009



"Endpunkt des grandiosen Essays ist die Erkenntnis, dass der Tod eines Dichters schnöde, sein verfangendes und verfängliches Nachleben im Zitat indes alles ist."
wer, Buchjournal, Heft 6/2009



"Zum Lesegenuss wird das Buch durch einen Stil von lässiger Brillanz, geschmeidig, klug, mit vielen treffenden Formulierungen und eleganten Pointen. Ein wenig bekanntes, aber zentrales Kapitel deutscher Geistes- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts wird außerordentlich fundiert und zugleich angenehm unakademisch vermittelt."
Wolfgang Schneider, Deutschlandradio Kultur, 16. November 2009



"Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt sich Ulrich Raulff bei der Rekonstruktion dieser dunklen Netzwerke zwischen Korrespondenzen, Typoskripten und Zeitzeugenberichten, Gerüchten und Geheimnissen. In der postumen Biographie Georges begegnen dem Leser die federal families der Bundesrepublik, die Weizsäckers, Pichts und Beckers; auch Carlo Schmid, maßgeblicher Autor des Grundgesetzes, hat seinen Auftritt. Wo die personellen Kontinuitäten verblassen, wagt Ulrich Raulff eine, wie er selbst bekennt, ‘reichlich unbekümmerte Beschreibung’ von hoher Präzision, die viele Fäden zu einem lockeren Gewebe verknüpft. Der Autor demontiert mit feiner Ironie die wuchernden Deutungen und Gegendeutungen der George-Interpreten."
Alexandra Kemmerer, Deutschlandfunk, 26. Oktober 2009



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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-59225-6

Erschienen am 29. März 2010

3. Auflage , 2010

544 S., mit 92 Abbildungen

Hardcover (Leinen)

Hardcover (Leinen) 14,950 € Kaufen

Raulff, Ulrich

Kreis ohne Meister

Stefan Georges Nachleben

"Auch Totsein ist eine Kunst", hat der einstige George-Jünger Max Kommerell einmal bemerkt. Stefan George hat diese Kunst meisterhaft beherrscht. Wo andere Dichter eine Rezeptionsgeschichte haben, da hat er ein Nachleben. Eines, das es in sich hat.
Ulrich Raulff legt in seinem fulminant geschriebenen Buch die postume Biographie Georges frei, die es noch zu entdecken gilt. Spannend, kurios, exzentrisch, schräg, zugleich akribisch recherchiert, erzählt es die Geschichte eines einzigartigen Kreises voll illustrer Charaktere, der langsam zerfällt, Allianzen bildet und Feindschaften pflegt, um Deutungshoheit und Treue ringt und dabei vom annus horribilis 1933 bis zum Satyrspiel 1968 beinahe nebenher eine höchst außergewöhnliche Wirkungsgeschichte entfaltet. Eine abgründige Ideengeschichte, eine kaputte Apostelgeschichte und ein Lesevergnügen der exquisiten Art.
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Inhalt

NACH DEM LEBEN

I. ZEIT DER ZELTE
Lorbeer und Legende
Stile des Erbens
Ohne ihn

II. VON GUTEN HIRTEN
Hildebrandts Lied
Griechin sucht Griechen
Es ist und ist nicht
Land der Berge

III. INSELN IM STROM
Die Entstehung einer Kolonie
Gespiegelte Geheimnisse
Die Bekränzung mit dem Schilf

IV. ARGONAUTEN DER WESTLICHEN WELT
Der Verborgene
Auf der Geisterinsel
Ein Sommernachtstraum

V. FINALE ROMANE
Memoiren und Antimemoiren
In der Verwandlungszone
Die Rhapsoden des 20. Juli

VI. DIE PLATONISCHE PROVINZ
Ein begnadetes Leben
Latein mit Liegle
In der Pneumaklinik

VII. ERDGEIST DER UTOPIE
Hundert Jahre Einsamkeit
Der Verfluchte

Dank
Bildnachweis
Personenregister

Pressestimmen

"The book is written with such an easy elegance and finely tuned irony, and is conveyed from such a fastidious distance and at a temperature bordering on gelid, that it manages to captivate without undue suasion. It it thus no surprise that Raulff’s book won the prize for the non-fiction category at the Leipzig Book Fair in March."
Robert E. Norton, The Times Literary Supplement, 30. April 2010


"Es gehört, um das vorwegzunehmen, zu den Eigenheiten dessen, was Raulff in diesem Buch erzählt, dass es so viele Punkte der Geschichte der Bundesrepublik berührt, dass es für politisch, sozial und historisch interessierte Leser fast unmöglich scheint, nicht irgendwo auch selbst berührt zu werden und als Autor in dieses Buch hineinsprechen zu wollen."
Cord Riechelmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. Oktober 2009


"Raulff schreibt davon in einer klaren und oft bildreichen Sprache. Schön sind seine Porträtskizzen etwa von Robert Boehringer und Ernst Kantorowicz. Auch das Drastische fehlt nicht, beispielsweise die wiederholte Kennzeichnung von Freundesgruppen als ‘Metastasen’ des George-Kreises. Dieses Buch leistet einen weiteren Beitrag in der Erschließung und Kontextualisierung von Quellen zur Geistesgeschichte des deutschen und europäischen 20. Jahrhunderts. Einige ‘Secrets’ werden gelüftet – das große Geheimnis bleibt bestehen."
Christophe Fricker, Der Tagesspiegel, 25. Oktober 2009


"Ulrich Raulff ist ein großartiger Spuren- und Fährtenleser, vom Schlage jener Waldläufer, die einst die unbekannten Landschaften des Westens erschlossen. Er hat Wege gebahnt, denen andere folgen können, Verbindungen und Netzwerke aufgetan, die zu weiterer Erforschung auffordern, und dies alles auf einen Weise, die gelehrt ist, ohne langweilig zu sein, profund, ohne die Lesefreude unter Fußnotengeschwulsten zu ersticken. Dass eine Ideengeschichte Deutschlands im zwanzigsten Jahrhundert ohne den Namen Stefan George fortan nicht mehr möglich sein wird, ist eine Leistung ersten Ranges."
Stefan Breuer, Süddeutsche Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 13. Oktober 2009


"Ulrich Raulffs grandiose Erzählung vom Untergang des Georg-Reichs. (...) Raulffs Buch ist ein Paradestück avancierter Kulturwissenschaft: akribisch recherchiert – es bietet eine Fülle bisher unveröffentlichten Quellenmaterials -, ideengeschichtlich höchst beschlagen und bei der Thesenbildung stets auf argumentative Sorgfalt bedacht. Zugleich ist es eine Erzählung von hohem Rang: witzig, metaphorisch einfallsreich, souverän Anekdoten einstreuend, satirisch scharf, wo es um den skurrilen Fanatismus der heiligen Schar geht, liebevoll in den Porträts seiner klugen Helden wie Kantorowicz und Erich von Kahler. Klio, die Muse der Geschichtsschreibung, muss nicht unbedingt dichten. Es genügt, wenn sie eine Prosa diktiert wie diese."
Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 12. Oktober 2009


"Ein unverzichtbarer – und erstaunlich unterhaltsamer - Beitrag zur Geistesgeschichte der Bundesrepublik."
Alan Posener, Welt am Sonntag, 11. Oktober 2009


"Die Stärke des Buches liegt im reichen Material und in der spannenden Darstellung. Es zeigt sich hier zum zweiten Mal, dass sich über etwas so scheinbar Abseitiges, Literaturzentriertes, angeblich Steiles und Stilisiertes wie George und seinen Kreis durchaus ein mitreißender Text schreiben lässt. Wobei Ulrich Raulff so nebenbei immer wieder unvergessliche, zuweilen etwas boshafte Formulierungen gelingen. (...) Natürlich ist mit diesem Buch die Diskussion auch nicht geschlossen, sondern angestoßen."
Marita Keilson-Lauritz, Die Welt, 10. Oktober 2009


"Wie allmählich sich auflösende Netzwerke Traditionen transportieren und transformieren, wie vormals gefährliche Ideen sich allmählich liberalisieren und entschärfen, wie unterschwellige Kontinuitäten weit mehr als scheinbare Umbrüche die jeweilige Lage bestimmen: Alls das kann man hier erfahren. Zugleich inszeniert Raulff die innerfamiliären Konflikte in einem amüsanten Panoptikum, nach Art eines intellektuellen 'Denver Clan': Intrigen, Affären und Treue, Verrat und Versöhnung wechseln sich in schnellen Schritten ab.
Das Existenzielle und Unheimliche dieser Erzählung bleibt jedoch dominant. "Es hätte eine Apostelgeschichte werden sollen, es ist eine Gespenstergeschichte geworden", so bilanziert der Autor, der Archive und Nachlässe durchforstet hat. (...)
Raulff erzählt die intellektuelle Frühgeschichte der Bundesrepublik detailfreudig als erotisch grundierte Konstellationsgeschichte aus dem Geist Georges. (...)
Ihren Wunsch, dass seine Asche unvergessen sein möge, hat nunmehr Ulrich Raulff eingelöst – und überdies aus Ekas Asche all jene anderen seltsamen Geister noch einmal aufsteigen lassen: keine Flamme, keinen Phönix, aber ein letztes Rauchzeichen des geheimen Deutschland."
Alexander Cammann, Die Zeit, Literaturbeilage Frankfurter Buchmesse 2009, 8. Oktober 2009


"Für Ulrich Raulff ist die Geschichte des George-Kreises nach dem 4. Dezember 1933 eine Geschichte des Erlöschens: Rezeptions- als Dekadenzgeschichte. Auf der Basis persönlicher Gespräche mit letzten Überlebenden zeichnet er die Geschichte des George-Kreises als fortwirkenden Niedergang, als Tanz der Jünger um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. (...) Ulrich Raulff zeigt, wie sehr diese Epoche durch die offene Ablehnung oder heimliche Verehrung von Georges Ideen geprägt wurde."
Malte Herwig, Literaturen, Oktober 2009


"Herausgekommen ist dabei (...) ein neues Referenzwerk zu jenen 35 Jahren deutscher Geschichte, denen man den Zusatz ‚schicksalhaft’ nicht verweigern kann. (...) In dichten Beschreibungen folgt ihnen Raulff bis ans Grab, operiert bis dahin am offenen Herzen der Überlegungen, denen er den Raum gibt, den sie benötigen, um verstanden werden zu können. (...) Virtuos zeichnet Raulff mächtige Allianzen nach, die sich einem Geist verpflichtet fühlen. (...) Ulrich Raulff hat sich dieser Ideengeschichte nicht nur genähert, sondern sich mitten hineingestellt, um sie dann deutend aufs Papier zu bannen. (...) Wenn es ein Buch zu Stefan George gibt, das eine umfassende Diskussion lohnt, dann ist es ohne Zweifel Raulffs Kreis ohne Meister."
Thomas Meyer, Frankfurter Rundschau, 22. September 2009


"Ulrich Raulff hat mit seinem Meisterwerk über das Nachleben Stefan Georges eine deutsche Bildungsgeschichte geschrieben – gelehrt und unterhaltsam zugleich. (...) Was für ein Wurf! Das Wagnis, die Geschichte eines charismatischen Dichters und seines Kreises ganz aus der Perspektive der Nachwirkung (...) zu schildern, ist noch kaum einer so bewusst eingegangen. (...) Das Wagnis ist geglückt, ja es ist für den Leser beglückend. (...) Raulff ist eine Darstellung gelungen, die den strengsten akademischen Ansprüchen genügt, zugleich aber die höhere Unterhaltung des Lesers nicht vernachlässigt: ein Meisterwerk der heutigen Kulturwissenschaft ist zu entdecken."
Lorenz Jäger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. September 2009


"Ulrich Raulff freilich erliegt der Faszination seines Sujets nicht. Sein Buch 'Kreis ohne Meister' durchweht ein angenehm ironischer Tonfall. (...) Ulrich Raulff hat dem Nachleben Georges und seinem 'Kreis ohne Meister' das wohl spannendste Buch gewidmet, das man seit langem zum geheimen Deutschland lesen konnte."
Jacques Schuster, Die Welt, 13. März 2010


"Noch nie wurde die Nachgeschichte von Georges Wirkung so eindringlich beschrieben, unterwegs wird mit Legenden aufgeräumt, die sich die Adepten über ihre eigene Nähe zum Dichter fabriziert hatten. (...) Raulff ist das Kunststück gelungen, eine Darstellung zu schreiben, die den höchsten akademischen Ansprüchen genügt, zugleich aber die höhere Unterhaltung des Lesers nicht vernachlässigt: ein Meisterwerk der heutigen Kulturwissenschaft."
Lorenz Jäger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ.net, 15. September 2009


"In der posthumen Biografie des Charismatikers Stefan George beschreibt Ulrich Raulff den Kreis ohne Meister. Die Anhänger des Dichterpriesters rangen erbitterte um die Deutungshoheit und prägten die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte in erheblichem Maß. Die Umbrüche von 1933 und 1968 gehören auf diese Weise auch zur Wirkungsgeschichte Georges."
Wolfgang Schneider, Börsenblatt, 25. Juni 2009


"Raulffs Geisterbuch ist nicht an der Latte des konzeptionellen Ebenmaßes zu messen. Er weiß um seine Vorlieben und benennt offen die Lücken in dieser Geschichte des ‚Nachlebens’. Bewundernswert ist die Findigkeit des Autors, auf Nebenpfaden zur Hauptsache zu gelangen. Umwege erhöhen bekanntlich die Ortskenntnis, und viele dieser Umwege sind ein reines Lesevergnügen. Einige Kapitel fallen intellektuell und sprachlich geradezu hingebungsvoll aus. (…) Selbst wenn Raulff bloß seiner Chronistenpflicht nachkommt oder das Werk eines George-Jüngers ausführlich referiert und interpretiert, formuliert er brillant und mit wohltuender Ironie."
Steffen Martus, Berliner Zeitung, 28. Januar 2010


"Mit Spürsinn und analytischer Kraft versteht es Raulff, intellektuelle Landschaften zu vermessen, das Programm einer Artistenpolitik, einer Machtübernahme durch den ästhetischen Willen zu sezieren."
Frauke Hamann, Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte, 1/2 2010


"Finely researched and documented (...)"
Jonathan Sumption, Times Literary Supplement, 27. November 2009


"Angelsächsisch cool, literarisch brillant (...)."
Andreas Nentwich, Börsenblatt, 26. November 2009


"Endpunkt des grandiosen Essays ist die Erkenntnis, dass der Tod eines Dichters schnöde, sein verfangendes und verfängliches Nachleben im Zitat indes alles ist."
wer, Buchjournal, Heft 6/2009


"Zum Lesegenuss wird das Buch durch einen Stil von lässiger Brillanz, geschmeidig, klug, mit vielen treffenden Formulierungen und eleganten Pointen. Ein wenig bekanntes, aber zentrales Kapitel deutscher Geistes- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts wird außerordentlich fundiert und zugleich angenehm unakademisch vermittelt."
Wolfgang Schneider, Deutschlandradio Kultur, 16. November 2009


"Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt sich Ulrich Raulff bei der Rekonstruktion dieser dunklen Netzwerke zwischen Korrespondenzen, Typoskripten und Zeitzeugenberichten, Gerüchten und Geheimnissen. In der postumen Biographie Georges begegnen dem Leser die federal families der Bundesrepublik, die Weizsäckers, Pichts und Beckers; auch Carlo Schmid, maßgeblicher Autor des Grundgesetzes, hat seinen Auftritt. Wo die personellen Kontinuitäten verblassen, wagt Ulrich Raulff eine, wie er selbst bekennt, ‘reichlich unbekümmerte Beschreibung’ von hoher Präzision, die viele Fäden zu einem lockeren Gewebe verknüpft. Der Autor demontiert mit feiner Ironie die wuchernden Deutungen und Gegendeutungen der George-Interpreten."
Alexandra Kemmerer, Deutschlandfunk, 26. Oktober 2009