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17aus63: Der C.H.Beck-Fragebogen
Während neue Technologien immer schneller und immer massiver bis in die letzten Winkel unseres Lebens vordringen, sind wir immer weniger dazu in der Lage, sie unseren Erfordernissen anzupassen. Sie sind längst zu einer Bedrohung für humane Lebensformen geworden.
Eine japanische Touristenfamilie folgt an der Küste Australiens ihrem Navi bis in den Ozean, obwohl die Straße längst verschwunden ist. Auch die Ranger im Death Valley in Arizona kennen dieses Phänomen, dass Ortsfremde der Technik mehr vertrauen als den eigenen Sinnen. Sie haben sogar einen eigenen Begriff dafür: "Tod durch GPS".
Doch dieser makabre "automation bias" ist nur ein Gleichnis für die Lage, in der sich die Menschheit heute befindet. Während neue Technologien immer schneller und immer massiver bis in die letzten Winkel unseres Lebens vordringen, sind wir immer weniger dazu in der Lage, sie unseren Erfordernissen anzupassen. Sie sind längst zu einer Bedrohung für humane Lebensformen geworden. In einer rasanten Tour de Force führt uns James Bridle, der "Orwell des 21. Jahrhunderts", durch die technologischen Dystopien der Gegenwart - vom Klimawandel und dem Internet bis zur Automatisierung der Arbeitswelt und der omnipräsenten Datenerfassung. Doch er zeigt noch mehr: Wir müssen eine unberechenbar gewordene Welt anders denken lernen, wenn wir uns in unserem "New Dark Age" noch zurecht finden wollen.
Bridle ist ein junger Harari noir - kompetent, funkelnd und düster wie ein Roman von H.P. Lovecraft.
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James Bridle (*1980) ist Künstler und Autor. Er hat Computer Science und Cognitive Science am University College, London, studiert und über Künstliche Intelligenz promoviert. Seine künstlerischen Arbeiten und Installationen wurden in Galerien und Museen weltweit ausgestellt. Seine Texte sind in "Wired", "Frieze", "The Atlantic", dem "Guardian" und "Observer" erschienen. 2015 wurde er vom Magazin "Wired" zu den 100 einflussreichsten Menschen in Europa gezählt. "New Dark Age" ist sein erstes Buch.
Writer and artist James Bridle uncovers a dark, strange corner of the internet, where unknown people or groups on YouTube hack the brains of young children in return for advertising revenue. From "surprise egg" reveals and the "Finger Family Song" to algorithmically created mashups of familiar cartoon characters in violent situations, these videos exploit and terrify young minds - and they tell us something about where our increasingly data-driven world is headed.
Am 10. Oktober 2018 veröffentlicht
As the world around us increases in technological complexity, our understanding of it diminishes. Underlying this trend is a single idea: the belief that our existence is understandable through computation, and more data is enough to help us build a better world.
Kapitel 3: KLIMA
Auf YouTube gab es ein Video, das ich mir immer und immer wieder anschaute, bis es aus dem Netz genommen wurde. Daraufhin entdeckte ich GIFs davon, die auf Nachrichtenseiten gepostet worden waren, und schaute mir stattdessen die an: konzentrierte Linien des Schlüsselmoments, destilliert aus dem Unheimlichen. Ein Mann in Gummistiefeln und Tarnkleidung, mit einem Jagdgewehr über der rechten Schulter, marschiert im Frühjahr durch die ungeheuren Weiten der sibirischen Tundra. Der Boden ist grün und braun, dicht mit Gras bewachsen, und erstreckt sich vollkommen flach in alle Richtungen bis zum blassen Blau des Horizonts, der ewig weit entfernt scheint. Mit langen, gleichmäßigen Schritten läuft er dahin, ein Tempo, das ihn jeden Tag ein großes Stück Territorium erkunden lässt. Doch während er so dahingeht, glänzt der Boden feucht und gerät in Schwingung; die dicke Erde wird flüssig und bewegt sich wellenförmig. Was wie fester Boden wirkt, ist nur ein dünner Teppich aus pflanzlicher Materie, eine organische Kruste über einem sich neuerdings verändernden, suppigen Meer. Der Permafrost unter der Tundra taut auf. In dem Video hat es den Anschein, als könnte der Boden jeden Moment aufbrechen, der Stiefel des Schreitenden die Oberfläche durchstoßen und der Mann vom Sog verschlungen werden, verloren unter den grünen Blättern.
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In seinem Film "Se ti sabir" (2019) – in der Lingua franca steht "sabir" für das Verb "wissen" – denkt James Bridle über Sprache, Wissen und unsere Beziehung zu Technologie und nichtmenschliche Spezies nach, sowie über neue Wege, wie wir uns verständigen können.
Die ohne James Bridles Verfremdung wohl eher alltäglich anmutenden Satellitenbilder in seinem Projekt „Catch and Release“ (2018) erzählen die individuellen Geschichten hinter den Zahlen der Tour du Valat Datenbank, in der mehr als 600.000 Sichtungen von Flamingos durch Forscher in der Wildnis erfasst wurden, als Begegnung und geben ihnen so ihre wundersame Schönheit zurück.
Die Installation „A State of Sin“ zeigt eine „Gang hoffnungsvoller Roboter“ (Bridle), die Zufallszahlen generieren und zeigen, dass dies selbst Computer nicht ohne ihre Umwelt können.
Die „Autonomous Trap 001“ ist eine von James Bridle für sein selbstfahrendes Auto konstruierte Falle in den Bergen Griechenlands.
2017 suchte James Bridle mithilfe großer Billboards im Osten Londons nach fünfhundert der die Visualisierungsprogramme von Architekten bevölkernden geisterhaften Unbekannten, die doch reale Menschen sind: Render Search London.
Für die Istanbul Design Biennale 2012 zeichnete James Bridle den Schatten einer Drohne auf einen Parkplatz: Drone Shadow 002
"[Bridle] hinterlässt uns nachdenklich in die schöne neue digitalisierte Welt."
Christoph Drösser, Deutschlandfunk Kultur Lesart zum Podcast
„Sehr aufregend [...] In einer präzisen, klaren Sprache verhandelt [New Dark Age] die Konsequenzen der technologischen Revolution für den Menschen."
Monopol, Timo Feldhaus
"Bridle schafft es in seinem Buch Perspektiven radikal zu verdrehen."
Spiegel Online, Isabel Metzger
"James Bridle nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die technologischen Abgründe unserer Zeit."
Leipziger Volksblatt
"Er gibt durch seine drastische Analyse Anstöße, wie wir die in unser Leben eindringenden Technologien an unsere Anforderungen anpassen können. … Sein Buch paralysiert."
Cécile Schortmann, 3sat Kulturzeit zum Video [02:43 min.]
"Der britische Künstler und Autor James Bridle ist mit seinem Buch ‚New Dark Age‘ zum Popstar der Digitalisierungskritik geworden."
Zeit online, Tobi Müller
"Mman liest dieses Buch gerne. ... wegen der vielen stellenweise beängstigenden, wenig bekannten Geschichten aus der modernen digitalen Welt."
BR24, Helmut Petzold