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Busch, Werner

Das unklassische Bild

Von Tizian bis Constable und Turner

Seit der Renaissance und bis ins 19. Jahrhundert beanspruchte das sogenannte klassische Bild seine Vorrangstellung. Es sollte Ideen zum Ausdruck bringen, die letztlich immateriell waren. Ebenfalls seit der Renaissance gab es jedoch eine zweite Tradition, die sich an der sinnlichen Erscheinung der Dinge orientierte. Werner Busch stellt diese Geschichte des unklassischen Bildes zum ersten Mal zusammenhängend dar.

Während beim klassischen Bild die Linie dominiert, ist das unklassische von der Farbe beherrscht. Sucht das klassische Bild seine Vollendung, so ist das unklassische prinzipiell unabschließbar. Erzählt das klassische Bild oft eine Geschichte, die von einem Text (etwa der Bibel) vorgegeben ist, so beruft sich das unklassische Bild auf die Natur und ihre Phänomene. Nachdem die Renaissance das klassische Bild definiert hatte, wurde es über Jahrhunderte von den mächtigen Akademien und unzähligen Traktaten gepredigt. Das unklassische Bild hingegen fand nie vergleichbare öffentliche Fürsprecher. Dabei hat es die abendländische Kunst seit Tizian begleitet, in Caravaggio und Rembrandt, in Constable und Turner prominente Protagonisten gefunden und in der Druckgraphik zu wichtigen Innovationen geführt. Mit seiner Gegengeschichte der neuzeitlichen Kunst macht Werner Busch sichtbar, welche Möglichkeiten eine Kunst abseits der offiziellen Doktrin hatte und wie sie die Kunst der Moderne vorbereitete.

Die Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung wurde gemeinsam mit dem Verlag C.H.Beck gegründet. Ihr Ziel ist es, ausgewiesenen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, grundlegende Erkenntnisse aus dem Bereich der Historischen Geisteswissenschaften einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Stiftung unterstreicht damit ihr Anliegen, herausragende geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen zu fördern - in diesem Fall eines Buches, das höchsten Ansprüchen genügt und eine große Leserschaft findet.
Gerda Henkel Stiftung

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Bibliografie

978-3-406-58246-2

Erschienen am 23. März 2009

341 S., Mit 134 Abbildungen, davon 67 in Farbe

Hardcover (In Leinen)

Schlagwörter

Sonstiges 29,90 € Kaufen
Inhalt
Vorwort

Prolog     
Das «Museum Britannicum».
Wie die Natur zur Kunst wird

1. Kapitel
Die Erfindung des Clairobscurholzschnittes.
Ugo da Carpi nach Tizian, Raphael und Parmigianino

2. Kapitel
Der hässliche Sebastian. Tizians Bilderdialog

3. Kapitel
Die Möglichkeiten der nicht-fixierenden Linie.
Von Tizian bis Seurat

4. Kapitel
Erscheinung statt Erzählung. Tizians Dianenbilder

5. Kapitel
«Houding». Rembrandts Farbaufbau

6. Kapitel
Rembrandts späte Zeichnungen mit der Rohrfeder

7. Kapitel
Newtons Schatten auf Joseph Wright of Derbys
«Tischplanetarium»

8. Kapitel
Joseph Priestleys Optik in Newtons Bahnen
und die Darstellung des Regenbogens.
Die naturwissenschaftliche Entdeckung der tonalen Abstufung

9. Kapitel
Turner und Constable als künstlerische Antipoden.
Zur Topik des Klassischen und des Unklassischen

10. Kapitel
John Constables Wolkenstudium und das
«chiaroscuro of nature»

11. Kapitel
Constables Himmel – Objektivität und Subjektivität in eins ?

12. Kapitel
Ruskin und Turner. Von der Wahrheit des Himmels und der Wolken

13. Kapitel
Alles Unvollständige ist der Zeitlichkeit unterworfen.
Zur Dialektik von Ölskizze und naturwissenschaftlicher
Erkenntnis in den Überlegungen von Valenciennes und Ruskin

14. Kapitel
Druckgraphische Eroberungen. Zur Differenzierung
des Sehens im 18. und 19. Jahrhundert

Epilog
Das Ende der Antithese «klassisch – unklassisch»
und die Freisetzung des Malerischen

Anmerkungen
Drucknachweise
Bibliographie
Bildnachweis
Personenregister
Pressestimmen

Pressestimmen

"Wenn Busch nun ein Buch mit dem Titel Das unklassische Bild vorlegt, dann fällt zwar einerseits nichts aus dem Rahmen, hat aber andererseits einen leicht widerständigen Unterton, der aufhorchen lässt."
Petra Kipphoff, Die Zeit, 3. September 2009



"[Es] ist ein großes Glück, dass die jüngere Renaissanceforschung nun endlich einem solchen Spezialisten für das 18. und 19. Jahrhundert in die Hände fällt, für den Übergang in unsere Epoche also. (...) Dieses Buch sei auch all jenen empfohlen, die an der modernen und zeitgenössischen Kunst den Mangel an klassischer Ikonografie und Dekorum kritisieren und an der Legende vom Bruch der Modernen mit den Alten festhalten."
Kia Vahland, Süddeutsche Zeitung, 25. August 2009



"Werner Buschs Geschichte des unklassischen Bildes bietet eine Fülle von Einsichten. (...) im Reichtum der Beobachtungen liegt die Stärke von Buschs Buch. Der Liebhaber des breiten Pinsels erweist sich selbst als Feinmaler, der dort am meisten sichtbar macht, wo es für den weniger erfahrenen Beobachter gar nicht viel zu sehen gibt: wenn er Rembrandts virtuose Handhabung der widerspenstigen Rohrfeder diskutiert, unterschiedliche Zustände eines Drucks miteinander vergleicht, Tizians verschiedene Versionen des heiligen Sebastians als Dialog des Künstlers mit sich selbst erläutert oder Constables Schwierigkeirt, ein Werk zu beenden, an dessen konkreter Arbeitsmethode darlegt."
Ralph Ubl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juli 2009



"Buschs Bildinterpretationen wirken stimulierend auf die Phantasie des Lesers und laden dazu ein, sie spekulativ zu ergänzen."
Patrick Bahners, Literaturen, Mai 2009



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Bibliografie

978-3-406-58246-2

Erschienen am 23. März 2009

341 S., Mit 134 Abbildungen, davon 67 in Farbe

Hardcover (In Leinen)

Hardcover (In Leinen) 29,90 € Kaufen

Busch, Werner

Das unklassische Bild

Von Tizian bis Constable und Turner

Seit der Renaissance und bis ins 19. Jahrhundert beanspruchte das sogenannte klassische Bild seine Vorrangstellung. Es sollte Ideen zum Ausdruck bringen, die letztlich immateriell waren. Ebenfalls seit der Renaissance gab es jedoch eine zweite Tradition, die sich an der sinnlichen Erscheinung der Dinge orientierte. Werner Busch stellt diese Geschichte des unklassischen Bildes zum ersten Mal zusammenhängend dar.

Während beim klassischen Bild die Linie dominiert, ist das unklassische von der Farbe beherrscht. Sucht das klassische Bild seine Vollendung, so ist das unklassische prinzipiell unabschließbar. Erzählt das klassische Bild oft eine Geschichte, die von einem Text (etwa der Bibel) vorgegeben ist, so beruft sich das unklassische Bild auf die Natur und ihre Phänomene. Nachdem die Renaissance das klassische Bild definiert hatte, wurde es über Jahrhunderte von den mächtigen Akademien und unzähligen Traktaten gepredigt. Das unklassische Bild hingegen fand nie vergleichbare öffentliche Fürsprecher. Dabei hat es die abendländische Kunst seit Tizian begleitet, in Caravaggio und Rembrandt, in Constable und Turner prominente Protagonisten gefunden und in der Druckgraphik zu wichtigen Innovationen geführt. Mit seiner Gegengeschichte der neuzeitlichen Kunst macht Werner Busch sichtbar, welche Möglichkeiten eine Kunst abseits der offiziellen Doktrin hatte und wie sie die Kunst der Moderne vorbereitete.

Die Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung wurde gemeinsam mit dem Verlag C.H.Beck gegründet. Ihr Ziel ist es, ausgewiesenen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, grundlegende Erkenntnisse aus dem Bereich der Historischen Geisteswissenschaften einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Stiftung unterstreicht damit ihr Anliegen, herausragende geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen zu fördern - in diesem Fall eines Buches, das höchsten Ansprüchen genügt und eine große Leserschaft findet.
Gerda Henkel Stiftung
Webcode: https://www.chbeck.de/25694

Inhalt

Vorwort

Prolog     
Das «Museum Britannicum».
Wie die Natur zur Kunst wird

1. Kapitel
Die Erfindung des Clairobscurholzschnittes.
Ugo da Carpi nach Tizian, Raphael und Parmigianino

2. Kapitel
Der hässliche Sebastian. Tizians Bilderdialog

3. Kapitel
Die Möglichkeiten der nicht-fixierenden Linie.
Von Tizian bis Seurat

4. Kapitel
Erscheinung statt Erzählung. Tizians Dianenbilder

5. Kapitel
«Houding». Rembrandts Farbaufbau

6. Kapitel
Rembrandts späte Zeichnungen mit der Rohrfeder

7. Kapitel
Newtons Schatten auf Joseph Wright of Derbys
«Tischplanetarium»

8. Kapitel
Joseph Priestleys Optik in Newtons Bahnen
und die Darstellung des Regenbogens.
Die naturwissenschaftliche Entdeckung der tonalen Abstufung

9. Kapitel
Turner und Constable als künstlerische Antipoden.
Zur Topik des Klassischen und des Unklassischen

10. Kapitel
John Constables Wolkenstudium und das
«chiaroscuro of nature»

11. Kapitel
Constables Himmel – Objektivität und Subjektivität in eins ?

12. Kapitel
Ruskin und Turner. Von der Wahrheit des Himmels und der Wolken

13. Kapitel
Alles Unvollständige ist der Zeitlichkeit unterworfen.
Zur Dialektik von Ölskizze und naturwissenschaftlicher
Erkenntnis in den Überlegungen von Valenciennes und Ruskin

14. Kapitel
Druckgraphische Eroberungen. Zur Differenzierung
des Sehens im 18. und 19. Jahrhundert

Epilog
Das Ende der Antithese «klassisch – unklassisch»
und die Freisetzung des Malerischen

Anmerkungen
Drucknachweise
Bibliographie
Bildnachweis
Personenregister

Pressestimmen

"Wenn Busch nun ein Buch mit dem Titel Das unklassische Bild vorlegt, dann fällt zwar einerseits nichts aus dem Rahmen, hat aber andererseits einen leicht widerständigen Unterton, der aufhorchen lässt."
Petra Kipphoff, Die Zeit, 3. September 2009


"[Es] ist ein großes Glück, dass die jüngere Renaissanceforschung nun endlich einem solchen Spezialisten für das 18. und 19. Jahrhundert in die Hände fällt, für den Übergang in unsere Epoche also. (...) Dieses Buch sei auch all jenen empfohlen, die an der modernen und zeitgenössischen Kunst den Mangel an klassischer Ikonografie und Dekorum kritisieren und an der Legende vom Bruch der Modernen mit den Alten festhalten."
Kia Vahland, Süddeutsche Zeitung, 25. August 2009


"Werner Buschs Geschichte des unklassischen Bildes bietet eine Fülle von Einsichten. (...) im Reichtum der Beobachtungen liegt die Stärke von Buschs Buch. Der Liebhaber des breiten Pinsels erweist sich selbst als Feinmaler, der dort am meisten sichtbar macht, wo es für den weniger erfahrenen Beobachter gar nicht viel zu sehen gibt: wenn er Rembrandts virtuose Handhabung der widerspenstigen Rohrfeder diskutiert, unterschiedliche Zustände eines Drucks miteinander vergleicht, Tizians verschiedene Versionen des heiligen Sebastians als Dialog des Künstlers mit sich selbst erläutert oder Constables Schwierigkeirt, ein Werk zu beenden, an dessen konkreter Arbeitsmethode darlegt."
Ralph Ubl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juli 2009


"Buschs Bildinterpretationen wirken stimulierend auf die Phantasie des Lesers und laden dazu ein, sie spekulativ zu ergänzen."
Patrick Bahners, Literaturen, Mai 2009