Cover: Jussen, Bernhard, Das Geschenk des Orest

Jussen, Bernhard

Das Geschenk des Orest

Hardcover 44,00 €
Die Sachbuch-Bestenliste für August 2023: Platz 7
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Jussen, Bernhard

Das Geschenk des Orest

Eine Geschichte des nachrömischen Europa 526–1535.

Dieses Buch ist eine Provokation. Konsequent wird der Abschied vom Epochendenken vollzogen – im konkreten Fall das «Mittelalter» zu Grabe getragen. An die Stelle dieser längst anachronistischen Prägung für 1000 Jahre Geschichte, die man als Epochenportion etikettieren und beruhigt in den Bücherschrank stellen kann, tritt ein neues Nachdenken über eine dynamische Phase des lateinischen Europas. Diese hat weit mehr mit der Entstehung der gegenwärtigen Zivilgesellschaften zu tun, als es sich die Erfinder des Epochenmodells vorgestellt haben.

Seit dem 18. Jahrhundert lud die Idee einer «antiken» römischen Hochkultur und ihrer intellektuellen «Wiedergeburt» 1000 Jahre nach ihrem «Untergang» die historische Fantasie zur Identifikation ein und stempelte die Zeit dazwischen zu einem «Mittelalter» ab – ein seltsames Konzept, das trotzdem bis heute wirkmächtig ist. Wie wenig diese Art, Vergangenheit zu deuten, heute noch erklären kann und wie sehr sie aktuellen Erklärungsbedarf geradezu blockiert, macht Bernhard Jussen in seinem reich bebilderten Buch deutlich. In sieben Großkapiteln gelingt ihm ein faktenreicher, frischer, gut erzählter Einstieg in eine Revision der Geschichte des lateinischen Europas.

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Details

978-3-406-78200-8

Erschienen am 12. Mai 2023

480 S., mit 43 großenteils farbigen Abbildungen

Hardcover

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Inhalt
Nach dem Eurozentrismus
Hinterlassenschaften, große Erzählungen, Medien und die Ordnung des historischen Materials

1. Das Grab der Turteltaube
Spuren einer epochalen Revolution
Du warst wirklich eine Turteltaube
Eine reiche Römerin inszeniert die neue Gesellschaft
Als die Ahnen entmachtet wurden
Die überlebenslange Monogamie und ihre Folgen für die Institutionengeschichte
Das Grab der Turtura und die Transformation der Totensorge
Auf dem Weg zum Jahrtausend der Turteltaube

2. Das Geschenk des Orest
Auf der verlorenen Suche nach Ausdrucksweisen politischer Autorität
Rom/Tiber, zum 1. Januar 530
Eine verlorene politische Welt im Kleinformat
Das Schicksal des Orest
Verlierer und Gewinner der Neuorientierung

3. Das echte Bild des Herrn
Die fränkischen Höfe befreien die Maler
Der letzte Reiter am Bosporus
Statuenpolitik in Neu-Rom
Das echte Bild Christi als politisches Emblem
Politische Bildsprache nach den Reitern
Die Lateiner bleiben unbeeindruckt
Auf Distanz zum Bild des Herrn
Mit dem Bronzepferd über die Alpen
Auf Sichtweite zum Triumph
Auf lange Sicht - Pfadabhängigkeiten
Sakralkönige, Kohärenzinseln, Ikonen im Westen und der Kultbild-Ablass-Reformation-Komplex

4. Die Zeichnung des allersüßesten Gozbert
Gedankliche Architekturen kultureller Grundorientierung
Poeten als Baumeister
Gedankengebäude eines Lebensentwurfs
«Orte» und «Bilder» einer büßenden Gesellschaft
Altäre, Totensorge und der Geldwert der Messe
Kloster ohne Klostermauern
Viele Gozberte, Familien ohne Ahnenkult, geschenktes Land und geopferte Kinder
Stichwort «Cluny»
Ein Blick auf das Ende der vorurbanen Gesellschaft

5. Der Hobel der Eintracht
Überzeugungsarbeit für Frieden durch Selbst-Regierung
Eintracht hobelt
Die Kommune mystifizieren
Im Schnelldurchgang
Schwurvereinigungen, Stadtkommunen, Symbolkämpfe

6. Das Dilemma der Hinterbliebenen
Zwischen ehelicher Treue, Verwandtschaft, Stand und Geschlecht
Das Jahrtausend der Turteltaube
Leitsemantiken des nachrömischen Lateineuropa
«Von der, die sich auf dem Grab ihres Mannes ficken ließ»
Ein Dilemma wird diskursmächtig
Die Großfamilie der dreimal verheirateten Anna
Die Wiederheirat wird bildwürdig und die Großfamilie heilig
Der Stammbaum wird diskursmächtig
Gebrauchsweisen des Stammbaums nach der Entmachtung der Ahnen
Semantische Nachbarschaften
Das Dilemma der Hinterbliebenen im Rückblick

7. Der Adam des jüngeren Holbein
Eine Ehescheidung, ein revolutionäres Bild und das Ende der Turteltaube
Von Ostendorfer zu Holbein, von Regensburg nach London
Die späte Karriere eines revolutionären Gemäldes
Negative Anthropologie im Kontext
London 1535
Konfliktstoff für nicht einmal eine Generation
Das Kampagnenbild zwischen Flugblatt und Tafelgeschirr

Lateineuropa nach den Römern
Epilog


Dank
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Bildnachweis
Register geographischer Begriffe
Personenregister
Sachregister
Pressestimmen

Pressestimmen

Platz 8 der Sachbuch Bestenliste für den Monat August von Die WELT/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1



„Eine eminent lesenswerte und spannende Studie"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Kilb



„Neue Sehschule mit stimulierenden Impulsen.“
WELT, Bernd Schneidmüller



„Jussen rüttelt an scheinbaren Gewissheiten der Geschichtsschreibung.“
Neue Zürcher Zeitung, Clemens Klünemann



„(Jussens) Kontextualisierungen sind oft brillant.“
Deutschlandfunk Kultur, Arno Orzessek



„Kenntnisreich und interessant“
Buchkultur, Martin Kugler



„Ein spannendes, erhellendes Sittengemälde. … Ein wertvolles, bemerkenswertes, außergewöhnliches, weil grandioses Geschenk des Autors an die interessierte Leserschaft. C.H. Beck-Qualität garantiert.“
weltbild.de, Jochen Vatter



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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-78200-8

Erschienen am 12. Mai 2023

480 S., mit 43 großenteils farbigen Abbildungen

Hardcover

Hardcover 44,000 € Kaufen
e-Book 33,990 € Kaufen

Jussen, Bernhard

Das Geschenk des Orest

Eine Geschichte des nachrömischen Europa 526–1535

Dieses Buch ist eine Provokation. Konsequent wird der Abschied vom Epochendenken vollzogen – im konkreten Fall das «Mittelalter» zu Grabe getragen. An die Stelle dieser längst anachronistischen Prägung für 1000 Jahre Geschichte, die man als Epochenportion etikettieren und beruhigt in den Bücherschrank stellen kann, tritt ein neues Nachdenken über eine dynamische Phase des lateinischen Europas. Diese hat weit mehr mit der Entstehung der gegenwärtigen Zivilgesellschaften zu tun, als es sich die Erfinder des Epochenmodells vorgestellt haben.

Seit dem 18. Jahrhundert lud die Idee einer «antiken» römischen Hochkultur und ihrer intellektuellen «Wiedergeburt» 1000 Jahre nach ihrem «Untergang» die historische Fantasie zur Identifikation ein und stempelte die Zeit dazwischen zu einem «Mittelalter» ab – ein seltsames Konzept, das trotzdem bis heute wirkmächtig ist. Wie wenig diese Art, Vergangenheit zu deuten, heute noch erklären kann und wie sehr sie aktuellen Erklärungsbedarf geradezu blockiert, macht Bernhard Jussen in seinem reich bebilderten Buch deutlich. In sieben Großkapiteln gelingt ihm ein faktenreicher, frischer, gut erzählter Einstieg in eine Revision der Geschichte des lateinischen Europas.
Webcode: /33201990

Inhalt

Nach dem Eurozentrismus
Hinterlassenschaften, große Erzählungen, Medien und die Ordnung des historischen Materials

1. Das Grab der Turteltaube
Spuren einer epochalen Revolution
Du warst wirklich eine Turteltaube
Eine reiche Römerin inszeniert die neue Gesellschaft
Als die Ahnen entmachtet wurden
Die überlebenslange Monogamie und ihre Folgen für die Institutionengeschichte
Das Grab der Turtura und die Transformation der Totensorge
Auf dem Weg zum Jahrtausend der Turteltaube

2. Das Geschenk des Orest
Auf der verlorenen Suche nach Ausdrucksweisen politischer Autorität
Rom/Tiber, zum 1. Januar 530
Eine verlorene politische Welt im Kleinformat
Das Schicksal des Orest
Verlierer und Gewinner der Neuorientierung

3. Das echte Bild des Herrn
Die fränkischen Höfe befreien die Maler
Der letzte Reiter am Bosporus
Statuenpolitik in Neu-Rom
Das echte Bild Christi als politisches Emblem
Politische Bildsprache nach den Reitern
Die Lateiner bleiben unbeeindruckt
Auf Distanz zum Bild des Herrn
Mit dem Bronzepferd über die Alpen
Auf Sichtweite zum Triumph
Auf lange Sicht - Pfadabhängigkeiten
Sakralkönige, Kohärenzinseln, Ikonen im Westen und der Kultbild-Ablass-Reformation-Komplex

4. Die Zeichnung des allersüßesten Gozbert
Gedankliche Architekturen kultureller Grundorientierung
Poeten als Baumeister
Gedankengebäude eines Lebensentwurfs
«Orte» und «Bilder» einer büßenden Gesellschaft
Altäre, Totensorge und der Geldwert der Messe
Kloster ohne Klostermauern
Viele Gozberte, Familien ohne Ahnenkult, geschenktes Land und geopferte Kinder
Stichwort «Cluny»
Ein Blick auf das Ende der vorurbanen Gesellschaft

5. Der Hobel der Eintracht
Überzeugungsarbeit für Frieden durch Selbst-Regierung
Eintracht hobelt
Die Kommune mystifizieren
Im Schnelldurchgang
Schwurvereinigungen, Stadtkommunen, Symbolkämpfe

6. Das Dilemma der Hinterbliebenen
Zwischen ehelicher Treue, Verwandtschaft, Stand und Geschlecht
Das Jahrtausend der Turteltaube
Leitsemantiken des nachrömischen Lateineuropa
«Von der, die sich auf dem Grab ihres Mannes ficken ließ»
Ein Dilemma wird diskursmächtig
Die Großfamilie der dreimal verheirateten Anna
Die Wiederheirat wird bildwürdig und die Großfamilie heilig
Der Stammbaum wird diskursmächtig
Gebrauchsweisen des Stammbaums nach der Entmachtung der Ahnen
Semantische Nachbarschaften
Das Dilemma der Hinterbliebenen im Rückblick

7. Der Adam des jüngeren Holbein
Eine Ehescheidung, ein revolutionäres Bild und das Ende der Turteltaube
Von Ostendorfer zu Holbein, von Regensburg nach London
Die späte Karriere eines revolutionären Gemäldes
Negative Anthropologie im Kontext
London 1535
Konfliktstoff für nicht einmal eine Generation
Das Kampagnenbild zwischen Flugblatt und Tafelgeschirr

Lateineuropa nach den Römern
Epilog


Dank
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Bildnachweis
Register geographischer Begriffe
Personenregister
Sachregister

Pressestimmen

Platz 8 der Sachbuch Bestenliste für den Monat August von Die WELT/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1


„Eine eminent lesenswerte und spannende Studie"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Kilb


„Neue Sehschule mit stimulierenden Impulsen.“
WELT, Bernd Schneidmüller


„Jussen rüttelt an scheinbaren Gewissheiten der Geschichtsschreibung.“
Neue Zürcher Zeitung, Clemens Klünemann


„(Jussens) Kontextualisierungen sind oft brillant.“
Deutschlandfunk Kultur, Arno Orzessek


„Kenntnisreich und interessant“
Buchkultur, Martin Kugler


„Ein spannendes, erhellendes Sittengemälde. … Ein wertvolles, bemerkenswertes, außergewöhnliches, weil grandioses Geschenk des Autors an die interessierte Leserschaft. C.H. Beck-Qualität garantiert.“
weltbild.de, Jochen Vatter

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