Pressestimmen
"Jansen versteht es, glaubwürdig zu zeigen, wie Ibn Ishaq die eben erst an die Macht gekommene Dynastie der Abbasiden in ein günstiges Licht rücken wollte. Verschiedentlich stellt der Autor Bezüge zwischen Begebenheiten aus dem Leben Mohammeds und der – vor allem niederländischen – Gegenwart her. Sie veranschaulichen, wie stark Mohammed in den Augen gläubiger Muslime bis heute eine exemplarische Bedeutung zukommt."
Lukas Wick, Neue Zürcher Zeitung, 3. September 2008
"Jansen (...) legt den Finger in manche Wunde und wirft manche Frage auf. (...) Wem es also mal wieder nach ein wenig Polemik gelüstet, dem sei Jansen empfohlen."
Katajun Amirpur, Die Tageszeitung, 2./3. August 2008
"Hans Jansens große Biografie ist ein Musterbeispiel heiterer Gelassenheit. (...) Das Buch des holländischen Professors für Islamisches Denken der Gegenwart ist der Versuch einer ausgewogenen Darstellung der Überlieferung des Lebens des Propheten. Es ist die beste Darstellung dieser Art. Kein anderes Buch reicht auch nur im Entferntesten an die heitere Gelassenheit heran, mit der Jansen selbst die umstrittensten und am heftigsten debattieren Tatbestände darzustellen vermag."
Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 14. Juli 2008
"(...) wer immer sich heute an eine Mohammed Biografie wagt, muss sich zuallererst fragen, wie fragwürdig seine Quellen eigentlich sind. Dies publikumswirksam vorgeführt zu haben, ist Jansens großes Verdienst."
Ludwig Ammann, Literaturen, Juni 2008
"Hans Jansens Mohammed-Biographie ist auch ein Lehrbuch über das Entstehen einer Religion. Es hinterfragt vorhandene Forschungsergebnisse und führt – unter wiederholtem Bezug zur Gegenwart – in eine Epoche der Menschheitsgeschichte, die kennenzulernen sich unbedingt empfiehlt."
Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, 16. April 2008
"Auf Grundlage neuerer Forschungen macht Hans Jansen die These stark, bei Mohammed könne es sich ebenso wenig wie bei Jesus um eine historische Figur gehandelt haben. Außer der islamischen Überlieferung selbst lassen sich nämlich keine zeitgenössischen Quellen auffinden, die eine Historizität des Propheten als Staatsmann bestätigen würden - keine byzantinischen, keine sassanidischen, keine äthiopischen und keine jüdischen Quellen. Bei einem historischen Mohammed wäre dies ein erstaunlicher Umstand. Immerhin handelt es sich bei ihm nicht nur um einen Religionsstifter, sondern wie bei Watt expliziert auch um einen Welten bewegenden Eroberer und Reichsgründer.
Dass Mohammed in der bis in die Gegenwart hineinwirkende Überlieferung als historische Figur gehandelt wird, führt Jansen auf den Umstand zurück, dass die Urquelle des Ibn-Ishak von Forschern wie W. M. Watt von der Beschreibung solcher Vorgänge bereinigt worden war, die auf einen Eingriff der Transzendenz in das politische Geschehen berichten. Ereignisse unwirklichen Gehalts werden in rationalistischer Absicht aus dem Urnarrativ entfernt. Engel, die dem Propheten in der Schlacht zu Hilfe eilen und damit der Providenz Ausdruck geben, finden keine Erwähnung mehr. Ebenso wenig die von Mohammed zur Erlangung seiner Ziele vollbrachten Wunder. All dies in der Absicht, der Geschichte faktographische Glaubwürdigkeit zu verleihen. Der historische Mohammed ist also der Mohammed des Ibn Ishaq unter Abzug der vom Propheten vollbrachten Mirakel."
Dan Diner, Die Welt, 29. März 2008
"Gemessen an den üblicherweise von Historikern angelegten Maßstäben, so die Kernaussage Jansens, wissen wir über Mohammed so gut wie gar nichts – nicht nur nichts Gesichertes, vielmehr nicht einmal Wahrscheinliches, begründet Vermutbares."
Stefan Weidner, Die Zeit, 13. März 2008