Spanische und hispanoamerikanische Lyrik

900 Jahre poetischer Kultur in spanischer Sprache, dargestellt in ihrer historischen Tiefe von den Anfängen im mittelalterlichen al-Andalus bis zur Gegenwart und zugleich in der ganzen Breite jener transatlantischen Sprachwelt, die Spanien mit Hispanoamerika verbindet: Die vorliegende zweisprachige Anthologie präsentiert diese unvergleichlich reiche Kultur in bisher nicht gekanntem Umfang.
Als Gemeinschaftswerk von Literaturwissenschaft und Übersetzungskunst erschließt sie sowohl die Klassiker der spanischsprachigen Dichtung als auch hierzulande noch wenig bekannte Traditionen und Formen, von den Höhepunkten der mittelalterlichen, frühneuzeitlichen und barocken Lyrik bis zu den hispanoamerikanischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus bis in unsere Zeit: über 800 Gedichte von 200 Autoren und Autorinnen, ein Großteil davon in neuen, formbewussten Übersetzungen. Jedem Band ist ein wissenschaftlicher Kommentar beigegeben, der mit einer Fülle von Informationen dabei hilft, die Texte in ihrem kulturellen und historischen Kontext zu verstehen.

Herausgegeben von der C.H.Beck Stiftung. Zweisprachig. CII, 2.539 Seiten. 4 fadengeheftete Leinenbände in Kassette. Erscheint am 19. Juli 2022.

Link zum Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der LMU

Über die Herausgeberinnen und Herausgeber

Martin von Koppenfels ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Webseite LMU München • Webseite Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften • Webseite Wissenschaftskolleg zu Berlin

Susanne Lange ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und eine der renommiertesten Übersetzerinnen spanischer und lateinamerikanischer Literatur in Deutschland. Ihre Arbeit wurde vielfach mit Preisen, Gastdozenturen und -professuren ausgezeichnet.
Susanne Lange in der Wikipedia

Johanna Schumm ist Akademische Rätin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie forscht u. a. zur Geschichte und Theorie des Barock.
Webseite LMU München

Petra Strien ist promovierte Romanistin und freie Übersetzerin spanischer und lateinamerikanischer Literatur. Für ihre Arbeit wurde sie u. a. mit dem Johann Friedrich von Cotta-Preis ausgezeichnet.
Webseite LMU München

Horst Weich ist Professor für Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der französischen, spanischen und portugiesischen Literatur.
Webseite LMU München

Die Tinte auf dem Papier.
Der Gedanke
verlässt seine Nacht.

Javier Sologuren

Band 1

Von den Anfängen bis Fernando de Herrera

Der historische Radius dieses Bandes reicht vom Anfang des 12. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Vielfalt und Reichtum der lyrischen Kulturen des Mittelalters werden hier in eindrucksvollen Beispielen erfahrbar. Ferner vermittelt der Band ein Bild vom Glanz der spanischen Renaissance, die so spektakuläre Höhepunkte hervorgebracht hat wie die höfische Dichtung von Garcilaso de la Vega oder die Liebesmystik des Johannes vom Kreuz.

Herausgegeben von Martin von Koppenfels und Horst Weich

Band 2

Von Luis de Góngora bis Rosalía de Castro

Im Umkreis epochaler Figuren wie Góngora, Lope de Vega und Quevedo erreicht die spanische Barockdichtung eine in Europa einzigartige Qualität und Komplexität. Sie bildet den Schwerpunkt des vorliegenden Bandes, dessen historischer Bogen jedoch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu Gustavo Adolfo Bécquer und Rosalía de Castro, reicht. Auch die Dichtung aus den amerikanischen Kolonien sowie die ersten Stimmen der lateinamerikanischen Nationalliteraturen kommen hier zu Wort.

Herausgegeben von Martin von Koppenfels und Johanna Schumm

Band 3

Von José Martí bis Miguel Hernández

Beginnend mit den Gründungsfiguren José Martí und Rubén Darío versammelt dieser Band die Dichtung der klassischen Moderne und der Avantgarden, wobei er den Blick abwechselnd auf die hispanoamerikanischen und die spanischen Autorinnen und Autoren richtet, die zwischen Lima, Mexiko, Buenos Aires, Paris und Madrid ein dichtes Netz literarischer Beziehungen knüpften. Das Ende des Spanischen Bürgerkriegs (1939) markiert auch das Ende dieser Hochphase der hispanischen Moderne.

Herausgegeben von Susanne Lange und Petra Strien

Band 4

Von Rosa Chacel bis zur Gegenwart

Am Anfang dieses Bandes steht die spanische Lyrik des Exils und der Daheimgebliebenen, die während und nach der bleiernen Franco-Zeit um den Anschluss an die internationale Moderne ringen. In der Hauptsache aber widmet der Band sich jenem Kontinent der Lyrik, der im Lauf des 20. Jahrhunderts in Lateinamerika entstanden ist – und dessen von vielfältigen kulturellen Einflüssen geprägte Sprach- und Bildwelten im deutschen Sprachraum noch immer wenig bekannt sind.

Herausgegeben von Susanne Lange und Petra Strien