Franz Kafka ist der wirkungsmächtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk gilt bis heute als Inbegriff des Dunklen, Mehrdeutigen, faszinierend Unheimlichen: als Musterfall der ästhetischen Moderne. Diese Biographie stellt Kafkas Leben und seine literarische Arbeit in den Zusammenhang der großen kulturellen Strömungen der Zeit zwischen 1880 und 1920. Kafkas künstlerische Individualität wird aus ihrer spannungsreichen Verbindung mit europäisch-jüdischen Traditionen neu verständlich – als Besitz eines ewigen Sohns, der sich selbst am Anfang und am Ende aller Überlieferungen stehen sieht. Franz Kafka hat Leben und Schreiben als Einheit betrachtet, die seine Identität begründete. Sein zerbrechlicher Selbstentwurf blieb gebunden an die Höhen und Tiefen der literarischen Arbeit. Peter-André Alts Biographie verknüpft die Lebenserzählung mit umfassenden Interpretationen, die Kafkas Werk und dessen psychologische Voraussetzungen durchdringen. Sie zeigt den Autor als Beobachter seiner Zeit, indem sie sein Verhältnis zur Prager deutschen Literatur und zur europäischen Moderne, zu Psychoanalyse und Zionismus, Philosophie und jüdischer Geistestradition, Anthroposophie, Naturheilkunde, Kino und Theater untersucht. Sie präsentiert den Flaneur und den Einsamen, den Reisenden und den Ängstlichen, den Asketen und den Liebenden, den Ekstatiker und den Skeptiker, den Spezialisten des Schreckens und den Meister der Ironie. Kafkas Vita wird dabei nicht als Quelle, sondern als Spiegel der literarischen Arbeit gedeutet. Die Welt seiner Erzählungen und Romane gewinnt auf diese Weise in den Linien des Lebensentwurfs eine ebenso fesselnde wie unheimliche Konsequenz.
Hermann Kafka, Sohn eines Fleischhauers Die verrückten Löwys Galanteriewaren Politische Kräftespiele Prager Stadtansichten
Zweites Kapitel. Kindheit und Schuljahre (1883 – 1901)
Die Einsamkeit des Erstgeborenen Drei Schwestern Gouvernanten und Dienstmädchen Deutsche Knabenschule In der Synagoge Alpträume eines Gymnasiasten Türen zur Welt Darwin, Nietzsche und der Sozialismus
Drittes Kapitel. Studium und Lebensfreundschaften (1901–1906)
Chemie und Germanistik Geistige Ernährung durch Holzmehl Philosophie im Louvre-Zirkel Intime Kreise: Brod, Weltsch, Baum Rituale der Sexualität Die Qualen des Examens
Viertes Kapitel. Frühe Prosa (1900–1911)
Schreibversuche des Schülers Kulissenzauber im Kunstwart Selbstbeobachtung und Lektüre Der Mythos des Kampfes Hochzeitsvorbereitungen ohne Braut Das Tagebuch als Versuchslabor
Fünftes Kapitel. Erste Berufszeit (1906–1912)
Am Landgericht Von den Assicurazioni Generali zur Versicherungs-Anstalt Alltag des Beamten Nachtleben Literarische Caféhauszirkel
Sechstes Kapitel. Auf Spurensuche (1908–1912)
Der Reisende Naturheilkunde und Anthroposophie Im Kino An der Schwelle zum Zionismus Das jiddische Theater
Siebentes Kapitel. Die Kunst der Betrachtung (1908–1913)
Die Gier nach einem Buch Besuch in Weimar Ein eleganter Verleger Flaneure und Voyeure Glückliche Narren, Kinder und Bauernfänger Negative Dialektik
Achtes Kapitel. Eine Schrift-Geliebte: Felice Bauer (1912–1913)
Wie ein Dienstmädchen Briefverkehr zwischen Prag und Berlin Das Rauschen der Medien Literarische Aversionen Zweifelhafte Wunder Von Wien zum Gardasee Grete Bloch interveniert Die Bestellung des Verteidigers
Das Geheimnis der Psychoanalyse Halbschlafbilder Vollständige Öffnung des Leibes und der Seele Vor dem Vater Eine ekelhafte Geschichte Schreibfluß und Schreibhemmung
Zehntes Kapitel. Der Verschollene (1912–1914)
Die Magie der großen Form Erlesenes Amerika Karl Roßmanns Brüder Der Held und seine Erzieher Techniken der Ironie Karneval im Welttheater
Elftes Kapitel. Der Proceß (1914–1915)
Verlobung und Gerichtstag in Berlin Nächtliche Ekstase Rhetorik der Schuld Männerphantasien - Frauenkörper Richter, Advokaten und Angeklagte Die Legende Die Henker als Tenöre
Zwölftes Kapitel. Kriegsjahre ohne Entscheidungen (1915–1917)
Mit Felice in Bodenbach und Karlsbad Zionistische Politik Wunsch, Soldat zu werden An den Rändern der Wirklichkeit Nochmals Ehepläne
Dreizehntes Kapitel. Krankheit und neue Fluchtwege (1917–1918)
Die Verschwörung von Kopf und Lunge Ein Winter auf dem Land Kierkegaard-Studien Paradoxe Erlösungsvisionen 1918: Der große Umsturz
Vierzehntes Kapitel. Protokolle des Schreckens (1914–1919)
Vortragsabend mit ‹Blutgeruch› Maschinen des Gesetzes Die tödlichen Spuren der Schrift Stille Arbeit in der Alchimistengasse Traum und Film Das Fehlläuten der Nachtglocke Literarische Rätselspiele Imaginäres Judentum
Fünfzehntes Kapitel. Julie Wohryzek und Milena Pollak (1919–1921)
Die Tochter eines Tempeldieners Der dritte Versuch Milena, eine verheiratete Frau Nach der Liebe Kur in Matliary Alte Lasten und kaum Erleichterung
Sechzehntes Kapitel. Selbstentwürfe und Parabeln (1917–1922)
Das Phantasma der Kindheit Im Mahlstrom der Bedeutungen Parodien des Mythos Exotische Masken Ostjüdische Inspirationen
Siebzehntes Kapitel. Das Schloß (1922)
Fahrt nach Spindelmühle Schwarze Romantik in Böhmen Ein Fremder Das Dorf als hermetischer Ordnungsraum Komödien des Unbewußten Das Wissen der Frauen Betrug und Asyl
Achtzehntes Kapitel. Nach der Pensionierung (1922–1923)
Als Ottlas Gast in Planá Ein dunkler Prager Winter Die Sprache des Gelobten Landes Aufflackernde Palästina-Pläne Die zweite Kindsbraut: Dora Diamant
Artisten in der Zirkuskuppel Hungern als Zwang Die Musik der Tiere Im Labyrinth Josefine und das Judentum
Zwanzigstes Kapitel. Die vorletzte Reise (1923–1924)
Nur ein Ziel, kein Weg Eine Art Idylle im Grunewald Der Inflationswinter Odyssee durch Sanatorien und Spitäler Wieder in die dunkle Arche: Kierling, 3. Juni 1924
Anhang
Anmerkungen Bibliographie Bildquellen Personenregister Verzeichnis der erwähnten Kafka-Texte Danksagung
Franz Kafka ist der wirkungsmächtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk gilt bis heute als Inbegriff des Dunklen, Mehrdeutigen, faszinierend Unheimlichen: als Musterfall der ästhetischen Moderne. Diese Biographie stellt Kafkas Leben und seine literarische Arbeit in den Zusammenhang der großen kulturellen Strömungen der Zeit zwischen 1880 und 1920. Kafkas künstlerische Individualität wird aus ihrer spannungsreichen Verbindung mit europäisch-jüdischen Traditionen neu verständlich – als Besitz eines ewigen Sohns, der sich selbst am Anfang und am Ende aller Überlieferungen stehen sieht. Franz Kafka hat Leben und Schreiben als Einheit betrachtet, die seine Identität begründete. Sein zerbrechlicher Selbstentwurf blieb gebunden an die Höhen und Tiefen der literarischen Arbeit. Peter-André Alts Biographie verknüpft die Lebenserzählung mit umfassenden Interpretationen, die Kafkas Werk und dessen psychologische Voraussetzungen durchdringen. Sie zeigt den Autor als Beobachter seiner Zeit, indem sie sein Verhältnis zur Prager deutschen Literatur und zur europäischen Moderne, zu Psychoanalyse und Zionismus, Philosophie und jüdischer Geistestradition, Anthroposophie, Naturheilkunde, Kino und Theater untersucht. Sie präsentiert den Flaneur und den Einsamen, den Reisenden und den Ängstlichen, den Asketen und den Liebenden, den Ekstatiker und den Skeptiker, den Spezialisten des Schreckens und den Meister der Ironie. Kafkas Vita wird dabei nicht als Quelle, sondern als Spiegel der literarischen Arbeit gedeutet. Die Welt seiner Erzählungen und Romane gewinnt auf diese Weise in den Linien des Lebensentwurfs eine ebenso fesselnde wie unheimliche Konsequenz.
Hermann Kafka, Sohn eines Fleischhauers Die verrückten Löwys Galanteriewaren Politische Kräftespiele Prager Stadtansichten
Zweites Kapitel. Kindheit und Schuljahre (1883 – 1901)
Die Einsamkeit des Erstgeborenen Drei Schwestern Gouvernanten und Dienstmädchen Deutsche Knabenschule In der Synagoge Alpträume eines Gymnasiasten Türen zur Welt Darwin, Nietzsche und der Sozialismus
Drittes Kapitel. Studium und Lebensfreundschaften (1901–1906)
Chemie und Germanistik Geistige Ernährung durch Holzmehl Philosophie im Louvre-Zirkel Intime Kreise: Brod, Weltsch, Baum Rituale der Sexualität Die Qualen des Examens
Viertes Kapitel. Frühe Prosa (1900–1911)
Schreibversuche des Schülers Kulissenzauber im Kunstwart Selbstbeobachtung und Lektüre Der Mythos des Kampfes Hochzeitsvorbereitungen ohne Braut Das Tagebuch als Versuchslabor
Fünftes Kapitel. Erste Berufszeit (1906–1912)
Am Landgericht Von den Assicurazioni Generali zur Versicherungs-Anstalt Alltag des Beamten Nachtleben Literarische Caféhauszirkel
Sechstes Kapitel. Auf Spurensuche (1908–1912)
Der Reisende Naturheilkunde und Anthroposophie Im Kino An der Schwelle zum Zionismus Das jiddische Theater
Siebentes Kapitel. Die Kunst der Betrachtung (1908–1913)
Die Gier nach einem Buch Besuch in Weimar Ein eleganter Verleger Flaneure und Voyeure Glückliche Narren, Kinder und Bauernfänger Negative Dialektik
Achtes Kapitel. Eine Schrift-Geliebte: Felice Bauer (1912–1913)
Wie ein Dienstmädchen Briefverkehr zwischen Prag und Berlin Das Rauschen der Medien Literarische Aversionen Zweifelhafte Wunder Von Wien zum Gardasee Grete Bloch interveniert Die Bestellung des Verteidigers
Das Geheimnis der Psychoanalyse Halbschlafbilder Vollständige Öffnung des Leibes und der Seele Vor dem Vater Eine ekelhafte Geschichte Schreibfluß und Schreibhemmung
Zehntes Kapitel. Der Verschollene (1912–1914)
Die Magie der großen Form Erlesenes Amerika Karl Roßmanns Brüder Der Held und seine Erzieher Techniken der Ironie Karneval im Welttheater
Elftes Kapitel. Der Proceß (1914–1915)
Verlobung und Gerichtstag in Berlin Nächtliche Ekstase Rhetorik der Schuld Männerphantasien - Frauenkörper Richter, Advokaten und Angeklagte Die Legende Die Henker als Tenöre
Zwölftes Kapitel. Kriegsjahre ohne Entscheidungen (1915–1917)
Mit Felice in Bodenbach und Karlsbad Zionistische Politik Wunsch, Soldat zu werden An den Rändern der Wirklichkeit Nochmals Ehepläne
Dreizehntes Kapitel. Krankheit und neue Fluchtwege (1917–1918)
Die Verschwörung von Kopf und Lunge Ein Winter auf dem Land Kierkegaard-Studien Paradoxe Erlösungsvisionen 1918: Der große Umsturz
Vierzehntes Kapitel. Protokolle des Schreckens (1914–1919)
Vortragsabend mit ‹Blutgeruch› Maschinen des Gesetzes Die tödlichen Spuren der Schrift Stille Arbeit in der Alchimistengasse Traum und Film Das Fehlläuten der Nachtglocke Literarische Rätselspiele Imaginäres Judentum
Fünfzehntes Kapitel. Julie Wohryzek und Milena Pollak (1919–1921)
Die Tochter eines Tempeldieners Der dritte Versuch Milena, eine verheiratete Frau Nach der Liebe Kur in Matliary Alte Lasten und kaum Erleichterung
Sechzehntes Kapitel. Selbstentwürfe und Parabeln (1917–1922)
Das Phantasma der Kindheit Im Mahlstrom der Bedeutungen Parodien des Mythos Exotische Masken Ostjüdische Inspirationen
Siebzehntes Kapitel. Das Schloß (1922)
Fahrt nach Spindelmühle Schwarze Romantik in Böhmen Ein Fremder Das Dorf als hermetischer Ordnungsraum Komödien des Unbewußten Das Wissen der Frauen Betrug und Asyl
Achtzehntes Kapitel. Nach der Pensionierung (1922–1923)
Als Ottlas Gast in Planá Ein dunkler Prager Winter Die Sprache des Gelobten Landes Aufflackernde Palästina-Pläne Die zweite Kindsbraut: Dora Diamant
Artisten in der Zirkuskuppel Hungern als Zwang Die Musik der Tiere Im Labyrinth Josefine und das Judentum
Zwanzigstes Kapitel. Die vorletzte Reise (1923–1924)
Nur ein Ziel, kein Weg Eine Art Idylle im Grunewald Der Inflationswinter Odyssee durch Sanatorien und Spitäler Wieder in die dunkle Arche: Kierling, 3. Juni 1924
Anhang
Anmerkungen Bibliographie Bildquellen Personenregister Verzeichnis der erwähnten Kafka-Texte Danksagung