Lothar Gall
[Prof. Dr.] Lothar Gall, geb. 1936 in Lötzen/Ostpr., Professor für Neuere
Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.
Einem größeren Publikum wurde er durch seine 1980 erschienene Biographie des
ersten deutschen Kanzlers bekannt. "Bismarck. Der weiße Revolutionär" ist
mittlerweile in achter Auflage erschienen und wurde auch ins Englische,
Französische, Italienische und Japanische übersetzt. Weitere
Forschungsschwerpunkte Galls sind der Liberalismus und die Entwicklung der
bürgerlichen Gesellschaft. Zur Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft hat
Gall ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Forschungsprojekt
geleitet mit dem Titel "Stadt und Bürgertum im 19. Jahrhundert", in dessen
Rahmen 1989 auch sein Buch über "Bürgertum in Deutschland" erschien, die
Geschichte einer bürgerlichen Familie, der Bassermanns, über neun Generationen.
In den letzten Jahren hat sich Gall verstärkt wirtschaftshistorischen Themen
zugewandt, die er stets im Zusammenhang der allgemeinen Geschichte betrachtet.
Von diesem Interesse zeugen neben den im Verlag C.H. Beck erschienenen Werken
seine im September 2000 erschienene Monographie "Krupp. Der Aufstieg eines
Industrieimperiums".
Präsident der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften, Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs, Mitglied
der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und zahlreicher wissenschaftlicher
Kommissionen, Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands von 1992
bis 1996, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1992 bis 1998,
Herausgeber der "Historischen Zeitschrift" (seit 1975).
Preise
- 1987: Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft
- 1990: Herbert-Quandt-Medien-Preis
- 1993: Balzan-Preis, Inhaber des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
(Stand: Februar 2001)