Eva Gesine Baur erzählt Mozarts dissonantes Leben, ohne zu beschönigen, dass der Schöpfer unfassbarer Musik auch eine schwarze Seite hatte: Sich seines göttlichen Talents bewusst, log, trickste und intrigierte er. Er verschenkte Glückseligkeiten und verteilte Bösartigkeiten. Die Biographie versucht, diesen Abgrund auszuloten. Mozart selbst hat das Problem in die Welt gesetzt, mit der sich seine Verehrer und seine Biographen herumschlagen: Er schrieb Briefe, die seine menschlichen Schwächen bloßlegen. Auch andere Zeitzeugnisse zeigen einen Genius, der alles andere als göttlich war. Seinen Vater, Salieri oder seine Frau Constanze zu Sündenböcken zu machen, verbieten die Fakten. Das Verständnis für das Werk und den Mann Mozart voneinander zu trennen erklärte bereits der Philosoph Norbert Elias als «künstlich, irreführend und unnötig». Wer weiß, wie rastlos und ruhelos seine Mitmenschen den Zappelphilipp Mozart erlebten, dem erschließt sich, warum er auf etwa 600 vollendete Werke 160 Fragmente hinterließ. Mozarts Leiden an seiner äußeren Hässlichkeit hilft, seine Begierde nach dem Schönen zu verstehen. Eva Gesine Baur macht deshalb den Widerspruch als Essenz von Mozarts Wesen und Werk zumKern der Lebenserzählung: Es ist derselbe Widerspruch, der den Eros kennzeichnet, wie er in Platons «Gastmahl» geschildert wird. Mit diesem Eros teilt Mozart die Rastlosigkeit. Mit ihm teilt er seine Tragik und sein Geheimnis: Er ist ein Mittler zwischen dem Überirdischen und dem Irdischen. Und daher ein unfassbares Phänomen.
Vorwort Mozart, der große Widerspruch Eine Gebrauchsanweisung für dieses Buch
I. 1756: Poros und Penia Oder: Sohn eines Strategen und einer Bedürftigen
II. 1761–1763: Zwischen Unverstand und Weisheit Oder: Ein Kleinkind tanzt, rebelliert und komponiert
III. 1763–1766: Blüht auf und gedeiht, ermüdet und stirbt dahin Oder: Reisen zwischen Todesnähe und Triumphen
IV. 1767/1768: Nirgendwo zu Hause Oder: Auf der Flucht vor Pocken, Intrigen und Unverständnis
V. 1769/1770: Kühn, stark, beharrlich Oder: Eine Blamage in Bologna, ein Sieg in Mailand
VI. 1771: Strebt nach Höherem Oder: Ein Teenager träumt von der Hofanstellung
VII. 1772/1773: Auswege finden und Fallen stellen Oder: Strategien und Tricks von Vater und Sohn
VIII. 1774/1775: Auf der Schwelle Oder: Die Entdeckung der Liebe
IX. 1776/1777: Nicht gut und schön Oder: Ein Jungmann ohne Reize und Rücksichtnahme
X. 1778: Sohn der Penia, immer bedürftig Oder: Reise nach Paris mit großen Verlusten
XI. 1779/1780: Bote zwischen Göttern und Menschen Oder: Die Erfindung des Idomeneo
XII. 1781: Ein gewaltiger Jäger Oder: Ein Künstler auf der Fährte des Menschlichen
XIII. 1782: Ein Ränkeschmied Oder: Verleumdung und Lügen für Erfolg und Entführung
XIV. 1783: Was er heute gewinnt, zerrinnt ihm morgen Oder: Eine Fahrt nach Salzburg bereichert und verarmt
XV. 1784: Schwebt wie Eros zwischen Himmel und Erde Oder: Entrückung am Klavier, Vaterfreuden und Freimaurerleiden
XVI. 1785: Vom Dämon beseelt Oder: Rastlos als Unternehmer und Erfinder
XVII. 1786: Ein Weisheitsliebender Oder: Figaro und das Verbergen der Wahrheit
XVIII. 1787: Weder gut noch schlecht Oder: Die Feier des Wüstlings und Helden Don Giovanni
XIX. 1788: Weder reich noch arm Oder: Sinfonische Juwelen und Bettelbriefe
XX. 1789: Der Liebende aber ist anders beschaffen Oder: Ein sehnsüchtiger Ehemann allein unterwegs
XXI. 1790: Trachtet nach Erkenntnis der Wahrheit Oder: Così fan tutte und die Abgründe des Alltags
XXII. 1791: Bindet so das All zusammen Oder: Zauberflöte, Requiem und das Ende
Anhang Das Wesen des Eros Der Dialog Diotimas mit Sokrates aus Platons Symposion Mozarts Wohnungen in Wien Anmerkungen Literaturauswahl Abbildungen Namenregister
Pressestimmen
Pressestimmen
"Eine Fülle interessanter musikalischer und gesellschaftspolitischer Fakten. Die Lektüre ist spannend und uneingeschränkt empfehlenswert.“ Die Tagespost, Barbara Stühlmeyer
"Baur erzählt fesselnd und mit großer Eindringlichkeit." Klaus Bellin, Lesart
"Hervorragend recherchiert, wissenschaftlich fundiert und spannend wie ein Roman." Elfi Braschel, Südkurier
Eva Gesine Baur erzählt Mozarts dissonantes Leben, ohne zu beschönigen, dass der Schöpfer unfassbarer Musik auch eine schwarze Seite hatte: Sich seines göttlichen Talents bewusst, log, trickste und intrigierte er. Er verschenkte Glückseligkeiten und verteilte Bösartigkeiten. Die Biographie versucht, diesen Abgrund auszuloten. Mozart selbst hat das Problem in die Welt gesetzt, mit der sich seine Verehrer und seine Biographen herumschlagen: Er schrieb Briefe, die seine menschlichen Schwächen bloßlegen. Auch andere Zeitzeugnisse zeigen einen Genius, der alles andere als göttlich war. Seinen Vater, Salieri oder seine Frau Constanze zu Sündenböcken zu machen, verbieten die Fakten. Das Verständnis für das Werk und den Mann Mozart voneinander zu trennen erklärte bereits der Philosoph Norbert Elias als «künstlich, irreführend und unnötig». Wer weiß, wie rastlos und ruhelos seine Mitmenschen den Zappelphilipp Mozart erlebten, dem erschließt sich, warum er auf etwa 600 vollendete Werke 160 Fragmente hinterließ. Mozarts Leiden an seiner äußeren Hässlichkeit hilft, seine Begierde nach dem Schönen zu verstehen. Eva Gesine Baur macht deshalb den Widerspruch als Essenz von Mozarts Wesen und Werk zumKern der Lebenserzählung: Es ist derselbe Widerspruch, der den Eros kennzeichnet, wie er in Platons «Gastmahl» geschildert wird. Mit diesem Eros teilt Mozart die Rastlosigkeit. Mit ihm teilt er seine Tragik und sein Geheimnis: Er ist ein Mittler zwischen dem Überirdischen und dem Irdischen. Und daher ein unfassbares Phänomen.
Vorwort Mozart, der große Widerspruch Eine Gebrauchsanweisung für dieses Buch
I. 1756: Poros und Penia Oder: Sohn eines Strategen und einer Bedürftigen
II. 1761–1763: Zwischen Unverstand und Weisheit Oder: Ein Kleinkind tanzt, rebelliert und komponiert
III. 1763–1766: Blüht auf und gedeiht, ermüdet und stirbt dahin Oder: Reisen zwischen Todesnähe und Triumphen
IV. 1767/1768: Nirgendwo zu Hause Oder: Auf der Flucht vor Pocken, Intrigen und Unverständnis
V. 1769/1770: Kühn, stark, beharrlich Oder: Eine Blamage in Bologna, ein Sieg in Mailand
VI. 1771: Strebt nach Höherem Oder: Ein Teenager träumt von der Hofanstellung
VII. 1772/1773: Auswege finden und Fallen stellen Oder: Strategien und Tricks von Vater und Sohn
VIII. 1774/1775: Auf der Schwelle Oder: Die Entdeckung der Liebe
IX. 1776/1777: Nicht gut und schön Oder: Ein Jungmann ohne Reize und Rücksichtnahme
X. 1778: Sohn der Penia, immer bedürftig Oder: Reise nach Paris mit großen Verlusten
XI. 1779/1780: Bote zwischen Göttern und Menschen Oder: Die Erfindung des Idomeneo
XII. 1781: Ein gewaltiger Jäger Oder: Ein Künstler auf der Fährte des Menschlichen
XIII. 1782: Ein Ränkeschmied Oder: Verleumdung und Lügen für Erfolg und Entführung
XIV. 1783: Was er heute gewinnt, zerrinnt ihm morgen Oder: Eine Fahrt nach Salzburg bereichert und verarmt
XV. 1784: Schwebt wie Eros zwischen Himmel und Erde Oder: Entrückung am Klavier, Vaterfreuden und Freimaurerleiden
XVI. 1785: Vom Dämon beseelt Oder: Rastlos als Unternehmer und Erfinder
XVII. 1786: Ein Weisheitsliebender Oder: Figaro und das Verbergen der Wahrheit
XVIII. 1787: Weder gut noch schlecht Oder: Die Feier des Wüstlings und Helden Don Giovanni
XIX. 1788: Weder reich noch arm Oder: Sinfonische Juwelen und Bettelbriefe
XX. 1789: Der Liebende aber ist anders beschaffen Oder: Ein sehnsüchtiger Ehemann allein unterwegs
XXI. 1790: Trachtet nach Erkenntnis der Wahrheit Oder: Così fan tutte und die Abgründe des Alltags
XXII. 1791: Bindet so das All zusammen Oder: Zauberflöte, Requiem und das Ende
Anhang Das Wesen des Eros Der Dialog Diotimas mit Sokrates aus Platons Symposion Mozarts Wohnungen in Wien Anmerkungen Literaturauswahl Abbildungen Namenregister
Pressestimmen
"Eine Fülle interessanter musikalischer und gesellschaftspolitischer Fakten. Die Lektüre ist spannend und uneingeschränkt empfehlenswert.“ Die Tagespost, Barbara Stühlmeyer
"Baur erzählt fesselnd und mit großer Eindringlichkeit." Klaus Bellin, Lesart
"Hervorragend recherchiert, wissenschaftlich fundiert und spannend wie ein Roman." Elfi Braschel, Südkurier