Cover: Conrad, Sebastian, Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich

Conrad, Sebastian

Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich

Broschur 39,95 €
Cover Download

Conrad, Sebastian

Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich

Die Globalisierung ist kein neues Phänomen. Vor allem die Zeit zwischen etwa 1880 und dem Ersten Weltkrieg kann als eine frühe Hochphase der Globalisierung verstanden werden. Sebastian Conrad zeigt, daß die besondere Form des Nationalismus, wie sie sich vor dem Ersten Weltkrieg im Deutschen Reich herausgebildet hat, nicht nur aus der deutschen Geschichte heraus, sondern auch als Reaktion auf die globalen Vernetzungen der Zeit verstanden werden muß.

Dieses Buch untersucht den Einfluß der Globalisierung auf das Deutsche Kaiserreich. Ab etwa 1880 nahmen transnationale Beziehungen erheblich zu, führten jedoch nicht zur Einebnung nationaler Differenzen, im Gegenteil: Die globale Vernetzung vor dem Ersten Weltkrieg ging mit einer Verfestigung nationaler Abgrenzungen einher. Das besondere Verständnis von Nation in Deutschland, wie es vor dem Ersten Weltkrieg zu beobachten ist, muß daher auch als Reaktion auf die globalen Vernetzungen verstanden werden.

Der Autor verfolgt hier eine explizit transnationale Perspektive und blickt von den afrikanischen Kolonien, den polnischen Gebieten in Osteuropa, aus China und Südamerika auf das Deutsche Kaiserreich. Er kann dabei überzeugend zeigen, daß die deutsche Geschichte nicht an den Grenzen des Reiches haltmachte und zugleich die Bezüge zur Welt in der wilhelminischen Gesellschaft gegenwärtig waren.

Broschur 39,95 € Kaufen
Merken

Details

978-3-406-60912-1

2. Auflage, 2010

445 S.

Softcover

Teilen

Seite drucken

E-Mail

Der Code wurde in die Zwischenablage kopiert.

Inhalt
Einleitung
Mobilität
Arbeit im Zeichen der Globalisierung
Die globale Nation
Vorschau

1. Deutschlands Globalisierung um 1900
Teil 1:
Das Deutsche Reich als der Teil der Globalisierung um 1900
Freihandelsimperialismus und britische Hegemonie
Verkehr und Mobilität
Koloniale Globalität
Deutschlands Globalisierung um 1900

Teil 2:
Globales Bewusstsein und die Rekonfiguration von Zeit und Raum
Kompression von Raum und Zeit
Homogenisierung
Differenz
Nation

2. «Eingeborenenpolitik» in Kolonie und Metropole. «Erziehung zur Arbeit» in Ostafrika und Ostwestfalen
Die koloniale «Arbeiterfrage»
«Die Erziehung des Negers zur Arbeit»
Mission, Arbeit, Kolonialismus
«Arbeitsscheu» im Deutschen Reich
Die «Arbeiterkolonien»
Ähnlichkeit und Differenz
Ex Occidente Lux
Koloniale Arbeiterkolonien
Arbeitshäuser
Die «entlegene deutsche Provinz»
Deutsche Geschichte im kolonialen Kontext

3. Zwischen den Polen. Mobilität und Nation in Deutschlands «eigentlicher Kolonie»
Polnische Saisonarbeiter in Preußen
«Polonisierung» und «Germanisierung»
Die ‹eigentliche› Kolonie
Koloniale Differenz: «Rasse» und «Kultur»
Die Invasion aus dem Osten: Migration, Kampf und Krankheit
Strohhalme: Flamen, Italiener, «Germanenblut»
Rettungsanker: Ruthenen
Epilog

4. Politik der Segregation. Chinesische Arbeiter, globale Netzwerke und die «farblose Gefahr»
«Die Sehnsucht nach Chinesen»
«Kulihandel» und globaler Arbeitsmarkt
Deutsche Reaktionen: Globaler Arbeitsmarkt oder «Gelbe Gefahr»?
Die «farblose Gefahr» und die Juden Asiens
Chinesische Migration und die Ethnisierung des Nationalen
Chinesische Arbeiter auf deutschen Schiffen
«Kulis» für die Kolonien
Chinesische Mobilität und deutsche Geschichte
Epilog: Chinesische Arbeiter an der Westfront

5. «Hier degeneriert der Deutsche nicht». Brasilien, Auswanderung und der Jungbrunnen der Nation
Auswanderung, «Weltpolitik», Kolonialismus
Auswanderer, «Auslandsdeutsche », «Völkerdünger»
Auswanderung nach Südamerika
Deutschlands «Far West» in Südbrasilien
Die erhabene Natur
Koloniale Phantasien
Arbeit, Subjekt, Kultur
Das Geschlecht der Arbeit
«Deutsche Arbeit»
Nationalismus in Brasilien und die «deutsche Gefahr»
«Deutsche Arbeit» und globale Ökonomie
«Knorrige Eiche unter Palmen»: Diaspora und Deutschtumspolitik
«Hier degeneriert der Deutsche nicht»
Zeitreisen

6. «Deutsche Arbeit»
Prolog: Made in Germany
Vernetzung und Spezifik
«Deutsche Arbeit»
«Deutsche Arbeit», deutscher Stil
Krieg der Arbeit
Ausblick: «Arbeit macht frei»
Epilog: Die «Deutsche Arbeit» und Geist der Modernisierung

7. Regimes der Territorialisierung und die Globalisierung des Nationalen
Die Globalisierung des Nationalstaates
Reprise: Deutschlands globaler Nationalismus um 1900
Regimes der Territorialisierung
De/Re-Territorialisierung um 1900 als Nationalisierung
Jeux d’Échelles
Rescuing History from the Nation?

Dank
Anmerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Ortsregister

Pressestimmen

Pressestimmen

"Im Zeitalter der Globalisierung muss auch die Geschichte neue Wege gehen und über die Grenzen der jeweils eigenen Nation hinausblicken. (...) Der historische Blick von den afrikanischen Kolonien, aus Mitteleuropa, China und Südamerika, erlaubt ein neues Verständnis des nationalen Empfindens in Deutschland, das sich eben nicht allein aus den Besonderheiten der Traditionen vom Heiligen Römischen Reich über die Reformation, die Napoleonischen Kriege, das Kaiserreich und die Hitler- Zeit erklären lässt."
Romain Leick, Der Spiegel, 12. November 2007



"(...) ist das Buch ein großer Gewinn. Die Interpretation des Kaiserreichs als einer globalisierten Nation eröffnet Perspektiven auf die Gegenwart."
Andreas Mix, Berliner Zeitung, 17. April 2007



"Die Globalisierung ist ein neues Phänomen, das in die Zukunft weist. Was soll sie mit dem Deutschen Kaiserreich zu tun haben – jenem historischen Zeitabschnitt also, der in der Regel als Epoche der Abschottung und des nationalistischen Inseldenkens begriffen wird? Sehr viel, wie Sebastian Conrad, Juniorprofessor für Neuere und Neuste Geschichte an der Freien Universität Berlin, in dieser fulminanten Studie zeigen kann. (...) Sein Buch ist ein spannender Beitrag zur Revision eindimensionaler Sichtweisen auf das Kaiserreich."
Felix Müller, Die Welt, 13. Januar 2007



"In seinem jüngsten Buch setzt er deshalb für die Zeit von 1880 bis 1914 Globalisierung und Nationalstaatlichkeit nicht als zwei Pole eines Magneten, sondern als ineinander verschränkte und einander beeinflussende Phänomene in Beziehung. Im Konstrukt des Nationalstaats sieht Conrad eine „Meistererzählung der Modernisierung“, in weiten Teilen sogar eine Reaktion auf eine zunehmend weltweite Interaktion."
Martin Wein, Frankfurter Rundschau, 13. Dezember 2006



"(...) ist Conrads Kaiserreichbuch ebenso innovativ und originell wie Wehlers sozialgeschichtlicher Zugriff in den siebziger Jahren."
Jörg Später, Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2006



Empfehlungen

}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-60912-1

2. Auflage , 2010

445 S.

Softcover

Softcover 39,950 € Kaufen

Conrad, Sebastian

Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich

Die Globalisierung ist kein neues Phänomen. Vor allem die Zeit zwischen etwa 1880 und dem Ersten Weltkrieg kann als eine frühe Hochphase der Globalisierung verstanden werden. Sebastian Conrad zeigt, daß die besondere Form des Nationalismus, wie sie sich vor dem Ersten Weltkrieg im Deutschen Reich herausgebildet hat, nicht nur aus der deutschen Geschichte heraus, sondern auch als Reaktion auf die globalen Vernetzungen der Zeit verstanden werden muß.

Dieses Buch untersucht den Einfluß der Globalisierung auf das Deutsche Kaiserreich. Ab etwa 1880 nahmen transnationale Beziehungen erheblich zu, führten jedoch nicht zur Einebnung nationaler Differenzen, im Gegenteil: Die globale Vernetzung vor dem Ersten Weltkrieg ging mit einer Verfestigung nationaler Abgrenzungen einher. Das besondere Verständnis von Nation in Deutschland, wie es vor dem Ersten Weltkrieg zu beobachten ist, muß daher auch als Reaktion auf die globalen Vernetzungen verstanden werden.

Der Autor verfolgt hier eine explizit transnationale Perspektive und blickt von den afrikanischen Kolonien, den polnischen Gebieten in Osteuropa, aus China und Südamerika auf das Deutsche Kaiserreich. Er kann dabei überzeugend zeigen, daß die deutsche Geschichte nicht an den Grenzen des Reiches haltmachte und zugleich die Bezüge zur Welt in der wilhelminischen Gesellschaft gegenwärtig waren.
Webcode: /814115

Inhalt

Einleitung
Mobilität
Arbeit im Zeichen der Globalisierung
Die globale Nation
Vorschau

1. Deutschlands Globalisierung um 1900
Teil 1:
Das Deutsche Reich als der Teil der Globalisierung um 1900
Freihandelsimperialismus und britische Hegemonie
Verkehr und Mobilität
Koloniale Globalität
Deutschlands Globalisierung um 1900

Teil 2:
Globales Bewusstsein und die Rekonfiguration von Zeit und Raum
Kompression von Raum und Zeit
Homogenisierung
Differenz
Nation

2. «Eingeborenenpolitik» in Kolonie und Metropole. «Erziehung zur Arbeit» in Ostafrika und Ostwestfalen
Die koloniale «Arbeiterfrage»
«Die Erziehung des Negers zur Arbeit»
Mission, Arbeit, Kolonialismus
«Arbeitsscheu» im Deutschen Reich
Die «Arbeiterkolonien»
Ähnlichkeit und Differenz
Ex Occidente Lux
Koloniale Arbeiterkolonien
Arbeitshäuser
Die «entlegene deutsche Provinz»
Deutsche Geschichte im kolonialen Kontext

3. Zwischen den Polen. Mobilität und Nation in Deutschlands «eigentlicher Kolonie»
Polnische Saisonarbeiter in Preußen
«Polonisierung» und «Germanisierung»
Die ‹eigentliche› Kolonie
Koloniale Differenz: «Rasse» und «Kultur»
Die Invasion aus dem Osten: Migration, Kampf und Krankheit
Strohhalme: Flamen, Italiener, «Germanenblut»
Rettungsanker: Ruthenen
Epilog

4. Politik der Segregation. Chinesische Arbeiter, globale Netzwerke und die «farblose Gefahr»
«Die Sehnsucht nach Chinesen»
«Kulihandel» und globaler Arbeitsmarkt
Deutsche Reaktionen: Globaler Arbeitsmarkt oder «Gelbe Gefahr»?
Die «farblose Gefahr» und die Juden Asiens
Chinesische Migration und die Ethnisierung des Nationalen
Chinesische Arbeiter auf deutschen Schiffen
«Kulis» für die Kolonien
Chinesische Mobilität und deutsche Geschichte
Epilog: Chinesische Arbeiter an der Westfront

5. «Hier degeneriert der Deutsche nicht». Brasilien, Auswanderung und der Jungbrunnen der Nation
Auswanderung, «Weltpolitik», Kolonialismus
Auswanderer, «Auslandsdeutsche », «Völkerdünger»
Auswanderung nach Südamerika
Deutschlands «Far West» in Südbrasilien
Die erhabene Natur
Koloniale Phantasien
Arbeit, Subjekt, Kultur
Das Geschlecht der Arbeit
«Deutsche Arbeit»
Nationalismus in Brasilien und die «deutsche Gefahr»
«Deutsche Arbeit» und globale Ökonomie
«Knorrige Eiche unter Palmen»: Diaspora und Deutschtumspolitik
«Hier degeneriert der Deutsche nicht»
Zeitreisen

6. «Deutsche Arbeit»
Prolog: Made in Germany
Vernetzung und Spezifik
«Deutsche Arbeit»
«Deutsche Arbeit», deutscher Stil
Krieg der Arbeit
Ausblick: «Arbeit macht frei»
Epilog: Die «Deutsche Arbeit» und Geist der Modernisierung

7. Regimes der Territorialisierung und die Globalisierung des Nationalen
Die Globalisierung des Nationalstaates
Reprise: Deutschlands globaler Nationalismus um 1900
Regimes der Territorialisierung
De/Re-Territorialisierung um 1900 als Nationalisierung
Jeux d’Échelles
Rescuing History from the Nation?

Dank
Anmerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Ortsregister

Pressestimmen

"Im Zeitalter der Globalisierung muss auch die Geschichte neue Wege gehen und über die Grenzen der jeweils eigenen Nation hinausblicken. (...) Der historische Blick von den afrikanischen Kolonien, aus Mitteleuropa, China und Südamerika, erlaubt ein neues Verständnis des nationalen Empfindens in Deutschland, das sich eben nicht allein aus den Besonderheiten der Traditionen vom Heiligen Römischen Reich über die Reformation, die Napoleonischen Kriege, das Kaiserreich und die Hitler- Zeit erklären lässt."
Romain Leick, Der Spiegel, 12. November 2007


"(...) ist das Buch ein großer Gewinn. Die Interpretation des Kaiserreichs als einer globalisierten Nation eröffnet Perspektiven auf die Gegenwart."
Andreas Mix, Berliner Zeitung, 17. April 2007


"Die Globalisierung ist ein neues Phänomen, das in die Zukunft weist. Was soll sie mit dem Deutschen Kaiserreich zu tun haben – jenem historischen Zeitabschnitt also, der in der Regel als Epoche der Abschottung und des nationalistischen Inseldenkens begriffen wird? Sehr viel, wie Sebastian Conrad, Juniorprofessor für Neuere und Neuste Geschichte an der Freien Universität Berlin, in dieser fulminanten Studie zeigen kann. (...) Sein Buch ist ein spannender Beitrag zur Revision eindimensionaler Sichtweisen auf das Kaiserreich."
Felix Müller, Die Welt, 13. Januar 2007


"In seinem jüngsten Buch setzt er deshalb für die Zeit von 1880 bis 1914 Globalisierung und Nationalstaatlichkeit nicht als zwei Pole eines Magneten, sondern als ineinander verschränkte und einander beeinflussende Phänomene in Beziehung. Im Konstrukt des Nationalstaats sieht Conrad eine „Meistererzählung der Modernisierung“, in weiten Teilen sogar eine Reaktion auf eine zunehmend weltweite Interaktion."
Martin Wein, Frankfurter Rundschau, 13. Dezember 2006


"(...) ist Conrads Kaiserreichbuch ebenso innovativ und originell wie Wehlers sozialgeschichtlicher Zugriff in den siebziger Jahren."
Jörg Später, Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2006