Zwischen Alster und Spree, ihrem Geburtsort Hamburg, der Wahlheimat Berlin und an vielen Orten dazwischen hat die Journalistin Elisabeth Wellershaus die Fremde aufgesucht und festgestellt, wie einladend sie sein kann. Als Autorin schreibt Wellershaus besonders gerne Reportagen, Essays und Features, die sich mit dem Erkunden des Unbekannten beschäftigen und die Auseinandersetzung mit Zugehörigkeit aus immer neuen Perspektiven beleuchten. Als Redakteurin der Kolumne 10nach8 bei Zeit Online und dem Kunstmagazin Contemporary And bearbeitet sie am liebsten Texte von Autor:innen, mit denen sie das Spannungsfeld aus Fremdheit und Verbundenheit neu denken lernt.

Mit ihrem Buch „Wo die Fremde beginnt – Über Identität in der fragilen Gegenwart“ bündelt Elisabeth Wellershaus, 1974 geboren, Gedanken und Beobachtungen darüber, wie die Wahrnehmung „des Anderen“ sich verändern kann. Entstanden ist ein Werk, dass die eigenen Spuren nachzeichnet und über die multiplen Identitäten von nahestehenden bis flüchtig bekannten Menschen berichtet, denen sie zwischen Hamburg, Berlin, London, Malabo und Malaga begegnet ist.     

1. Was haben Sie im Studium fürs Leben gelernt?
Dass mein Gehirn um 6.00 morgens am besten funktioniert, danach schnell abbaut und dass undisziplinierte Gedanken sich gelegentlich doch strukturieren lassen.


2. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit der sehr improvisierten Betreuung von Kleinkindern.


3. Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Arabisch lernen.


4. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Das meiste.


5. Ein großes "Beinahe" in Ihrem Leben?
Ich wäre gerne Konzertpianistin geworden. Aber ein weitsichtiger Mensch wies mich auf fehlende Disziplin hin und regte ein Studium mit mehr Spielraum an.


6. Der beste Ort in Berlin?
Der Pankeradweg.


7. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Offenheit.


8. Was ist ihr größtes Talent?
Freundschaft.


9. Woran zweifeln Sie am meisten?
An mir.


10. Ihr Lieblingsmuseum
Unter anderen: Das Studio Museum in Harlem und das Museum der Dinge in Berlin.


11. Welche Zeitungen, Magazine und Blogs lesen Sie?
Guardian, Zeit, Le Monde diplomatique, Africa Is a Country…und manchmal tagelang gar nichts.


12. Ihre Lieblingsbuchhandlung?
Das ocelot in Berlin.


13. Welches Buch würde niemand in Ihrer Bibliothek erwarten?
Lexikon der Abenteuer- und Reiseliteratur von Afrika bis Winnetou.


14. Welche drei Geister würden Sie gern zum Dinner einladen?
Katherine Dunham, Rosa Luxemburg, meine Großmutter.


15. Welche Bücher stehen gerade ganz weit oben auf Ihrer Leseliste?
King Cotton von Sven Beckert, Tagebuch eines jungen Naturforschers von Dara McAnulty und The City We Became von N.K. Jemisin.


16. In welchem Jahrhundert hätten Sie gern gelebt?
Als Schwarze Frau bin ich im 21. Jahrhundert vermutlich ganz gut aufgehoben.


17. Ein Buch, das ihr Leben verändert hat?
Die Asterix Comics, mit denen ich lesen gelernt habe.