Livia Gerster, geboren 1990 in München, studierte Arabistik und Geschichte in Leipzig und Berlin mit Stationen in Cádiz, Beirut und Jerusalem. Sie ist seit 2016 Redakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, seit 2018 schreibt sie für den Politikteil der Sonntagszeitung. Am liebsten verlässt sie den Schreibtisch für gesellschaftspolitische Reportagen und Porträts von Menschen aus dem Innenraum der Macht.

1. Was haben Sie im Studium fürs Leben gelernt?
Dass weder ein Studium noch ein Leben reicht, um richtig Arabisch zu lernen.


2. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ich habe unschuldige Menschen aus dem Callcenter angerufen, behauptet, es gehe ganz schnell, und sie dann 31 Minuten lang mit Fragen zu terrestrischem Fernsehen drangsaliert (denn erst ab der 31. Minute gab es den Bonus).


3. Ihr Lieblingsfilm?
Toni Erdmann.

4. Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Meine Steuererklärung.


5. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Das Gerede vom irgendwo-hinein-atmen beim Yoga.


6. Ihr Lieblingswort?
Geheuer.


7. Der beste Ort der Welt, der beste Ort in … Frankfurt?
Der Willy-Brandt-Platz in der Dämmerung mit Opernbeschallung und den verschiedensten bierdurstigen Menschen.


8. Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Sortieren statt anfangen.


9. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Den Sinn für Tiere.


10. Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Das Patriarchat.


11. Welcher Illusion geben Sie sich gerne hin?
Dass alles seine Ordnung hat.


12. Welche Zeitungen, Magazine und Blogs lesen Sie?
Es ist vielleicht komisch, aber ich lese wirklich gern meine Zeitung: Die F.A.S.


13. Was haben Sie immer dabei?
Würde gern sagen: Meinen Schlüssel. Habe ich nur leider nicht. Und schon die ein oder andere Nacht unfreiwillig durchgemacht.


14. Ihr Lieblingsmuseum?
Das Struwwelpeter-Museum in Frankfurt am Main.


15. Welchen Satz haben Sie sich zuletzt aus einem Buch notiert?
Zumindest gemerkt habe ich mir diesen Satz von Jürgen Leinemann in seinem Buch „Höhenrausch“: „Eine Weile glaubte ich mich als in meiner Beobachterposition auf der sicheren Seite – bis ich merkte, dass ich als Journalist keineswegs nur Zuschauer war, der auf der Tribüne des Geschehens saß und cool protokollierte, sondern auch Zeitgenosse und Mitspieler in der politischen Klasse.“


16. Wobei werden Sie schwach?
Bei Karaoke-Bars.


17. Woran zweifeln Sie am meisten?
An Instagram.