Pressestimmen
"Für das literarische Gedächtnis ist in den vergangenen zehn Jahren kaum Wertvolleres geschaffen worden als diese beiden Anthologien zur französischen und jetzt zur englischen Dichtung. Und Wohlfeileres auch nicht: Bekommt man doch für knapp zweihundert Mark vier Bände, an denen man immer noch liest, wenn die meisten Romane er letzten Saison schon längst vergessen sind."
Wolfgang Matz, Die Zeit, 19. Juli 2001
"Ein hoch gestecktes Ziel, in vier Bänden, auf gut zweieinhalbtausend Seiten, einen Querschnitt durch sieben Jahrhunderte englischer und amerikanischer Lyrik zu bieten. Welche Lücke mit einem solchen Unterfangen geschlossen wurde, zeigt ein Blick auf die Bibliographie: Es gibt im deutschen Sprachraum derzeit nichts Vergleichbares. (...) Dank der zweisprachigen Präsentation hat der Leser die Möglichkeit, verschiedene übersetzerische Konzepte, Nähe oder Ferne zum Original, nachdichtende oder auf Genauigkeit bedachte Zugänge zu überprüfen. Vorzüglich sind die Einführungen, die durch das literarische Labyrinth führen. (...) Die Herausgeber haben durchweg die Balance zwischen bekannten und weniger bekannten Texten gehalten und auf diese Weise innere Spannung erzeugt. (...) Wer Anregungen sucht, auf Lyrik neugierig ist, einflussreiche, wesentliche und schöne Texte kennen lernen oder wieder lesen möchte, wird an dieser Anthologie nicht vorbeikommen."
Jürgen Brocan, Neue Zürcher Zeitung, 12./13. Mai 2001
"Die Bände sehen nicht nur ordentlich aus, sie sind geradezu ein vergnügen. Schön aufgemacht, sorgfältig ausgewählt, umfangreich und mit knapp gefassten Anmerkungen, Biografien und Bibliografien zu den einzelnen Dichtern, als Hilfen für den 'unverbildeten Leser', wie ihn Koppenfels nennt."
Der Tagesspiegel, 4. März 2001
"Wer wollte auf Äußerlichkeiten hereinfallen? Die Box mit der Aufschrift ‚Englische und amerikanische Dichtung in vier Bänden. Zweisprachig‘ ist in Wahrheit ein Safe, in den jeder am Projekt Beteiligte geistiges Kapital gesteckt und die Robert Bosch-Stiftung darüber hinaus ganz unmetaphorisch eingezahlt hat. Deshalb ist es Ehrensache, dass wir uns am Schuber nach Panzerknackermanier langsam von außen nach innen vorarbeiten. Auf den Schutzumschlägen ist die Lyrikproduktion der Britischen Inseln in drei zeitliche Blöcke unterteilt, und zwar von Chaucer bis Milton, von Dryden bis Tennyson und von Browning bis Heaney. Der vierte Band präsentiert amerikanische Gedichte von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Dabei werden auf einer Doppelseite jeweils Original und Übersetzung gegenübergestellt, so dass sich der Leser zeilengenau zwischen beiden hin und her bewegen kann. Ein Nachwort stellt geistesgeschichtliche Zusammenhänge her und rückt die Einzeltexte in literarische Reihen und Spannungsfelder ein. Im Kommentarteil finden sich informative Kurzbiografien, akribische Angaben zur Editions- und Übersetzungsgeschichte sowie mit Augenmaß ausgewählte Interpretationshilfen. Register der Gedichttitel und –anfänge sowie der deutschen Übersetzter vervollständigen die ausgesprochen benutzerfreundliche Ausstattung der Anthologie. (...) Bei solchen Meisterleistungen verliert das Übersetzeridiom, seine Devotion und wird zum selbstbewussten poetischen Mit- und Gegenspieler, der eine Vorlage nicht mehr schlecht und recht reproduziert, sondern sie – wie beim Fußball aufnimmt und verwandelt. Übersetzen gibt sich dabei wie alle künstlerische imitatio als schöpferisher Akt zu erkennen. Und jeder englische Autor, der der Metamorphose von ‚dollars piling up & up‘ in ‚Scheine, die sich läppern, läppern‘ oder von ‚the bat holding on upside down‘ ins ‚Koppheister‘ einer Fleder maus miterlebt, müsste für einen Augenblick bedauern, nichts auf deutsch gedichtet zu haben."
Ulrich Horstmann, Süddeutsche Zeitung, 27./28. Februar 2001
"In diesem Umfang wurde die englischsprachige Dichtung dem deutschsprachigen Publikum noch nicht vorgelegt. Die Anthologie richtet sich sowohl an Fachleute als auch an den interessierten Laien. (...) Das Ergebnis ist ein poetischer Schatz, der Anregung und Lesegenuss verspricht."
Börsenblatt, 16. Februar 2001
"Die Zeit für Gedichte ist wieder da. Schwitzige Liebesspiele sind eine Sache – aber wahre Romantik hat nur in langen, dunklen Nächten Platz, am besten bei Kerzeschein. (...) Die zweisprachige Reise durch die angloamerikanische Lyrik führt von Geoffrey Chaucer bis zu zeitgenössischen US-Autoren und sollte es schaffen, selbst die weltlichsten Geister in poetische Stimmung zu versetzen."
Wienerin, Februar 2001