Hermann Fränkel (geb. 1888 in Berlin, gest. 1977 in Santa Cruz/Californien) war einer der bedeutendsten Interpreten der altgriechischen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Promoviert und habilitiert (mit einer bahnbrechenden Studie zu den homerischen Gleichnissen) an der Universität Göttingen verlor er dort aufgrund seiner jüdischen Abkunft durch die rassistische Diskriminierung der Nazis seine Stelle und emigrierte 1935 in die USA. Dort lehrte er insbesondere an der Universität Stanford. Die Bedeutung seiner Forschungen unterstreicht, dass sein wohl wichtigstes Buch Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums 1951 die American Philological Association auf Deutsch publizierte. Dieses Buch hat in den folgenden Auflagen der Verlag C.H. Beck verlegt, weiterhin auch Wege und Formen frühgriechischen Denkens. Literarische u. philosophische Studien, die in brillanten Einzelstudien zentrale Texte der griechischen u. römischen Literatur neu lesen. Nach 1945 nahm Fränkel, als einer der wenigen aus der Gruppe der in die Emigration Getriebenen, Gastprofessuren auch an deutschen Universitäten (Kiel u. Freiburg) wahr.