Unsere Autor:innen
Autor:innen treffen
17aus63: Der C.H.Beck-Fragebogen
Klassiker und Werkausgaben
Sachbuch
Neuerscheinungen
Specials
Unsere Autor:innen
Autor:innen treffen
17aus63: Der C.H.Beck-Fragebogen
Klassiker und Werkausgaben
Sachbuch
Neuerscheinungen
Specials
Die Jury des Deutschen Sachbuchpreises hat aus 234 Titeln acht Finalisten für den Deutschen Sachbuchpreis 2025 nominiert. „Die Jury hat sich bei ihrer Auswahl von überraschenden Zugängen leiten lassen sowie von breiten thematischen Ansätzen“, so Jurysprecherin Patricia Rahemipour.
Krieg, Bildung, KI und Digitalisierung, Geschlechtergerechtigkeit, Klimakrise oder prägende historische Ereignisse und Figuren: Das ist das Themenspektrum der Titel, mit denen sich die Jury - bestehend aus sieben Expert:innen aus Wissenschaft, Journalismus und Buchhandel - beschäftigt hat.
Von C.H.Beck sind zwei Titel nominiert wurden: Von Martina Heßler Sisyphos im Maschinenraum sowie von Ingo Dachwitz und Sven Hilbig Digitaler Kolonialismus. Wir drücken fest die Daumen!
Am 17. Juni wird das Sachbuch des Jahres 2025 in der Elbphilharmonie in Hamburg gekürt.
Deutscher Sachbuchpreis 2025 - Die Jury - Die nominierten Sachbücher - Über den Deutschen Sachbuchpreis
Menschen erscheinen als Mängelwesen, während ihre Maschinen als Überwinder ihrer Schwächen gefeiert werden. Martina Heßler erzählt die Geschichte dieses wirkmächtigen Gedankens, in dem sich die menschliche Fehlbarkeit hartnäckig mit technologischer Perfektion verbindet. Es wird Zeit, diese unzeitgemäße Illusion zu verabschieden.
Jurybegründung
Womit wir uns vergleichen, bestimmt ganz wesentlich das Bild, das wir von uns gewinnen. Martina Heßler zeigt, wie sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine neue Obsession breitmacht: Der Vergleich von Mensch und Maschine, der bis heute regelmäßig zugunsten der scheinbar so ausdauernden, fehlerfreien und objektiven Technik ausgeht. Heßler schaut genauer hin, entlarvt den Mythos von der perfekten Technik und stellt dem Traum von einer Welt, in der Maschinen uns alles Lästige und Gefährliche abnehmen, eine Realität entgegen, in der der Mensch immer mehr Energie aufwenden muss, um seine immer komplexere Technik im Griff zu behalten. Ein wichtiger Appell, im globalen Rennen um die technologische Vorherrschaft die Frage nach dem Sinn der immer klügeren Maschinen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Martina Heßler ist Historikerin und seit 2019 Professorin für Technikgeschichte an der TU Darmstadt. Sie arbeitet zur Kulturgeschichte der Technik, zur Ding- und Designgeschichte, zu Wachstums- und Schrumpfungsperspektiven in Industrie- und Autostädten im 20. Jahrhundert sowie zur Geschichte und Gegenwart des Mensch-Maschinen-Verhältnisses.
Kaum eine Geschichte wird so oft erzählt wie die vom unaufhaltsamen Aufstieg der Tech-Konzerne an die Spitze der global vernetzten Welt. Nur ein Kapitel wird dabei ausgelassen: Der Preis, den der globale Süden dafür bezahlt. Ingo Dachwitz und Sven Hilbig beleuchten diesen blinden Fleck und zeigen die weltweiten Folgen des digitalen Kolonialismus sowie bestehende Ansätze für eine gerechtere Digitalisierung auf.
Jurybegründung
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind die Hoffnungsträger der Gegenwart: Kaum ein Problem, zu dessen Lösung sie nicht beitragen sollen. Wie stark der digitale Fortschritt inzwischen auf Kosten von Menschen und Natur geht, wie eng er mit Überwachung und Kontrolle verbunden ist, wird seltener thematisiert. Dachwitz und Hilbig zeigen eindrücklich diese andere Seite der Digitalisierung. Sorgfältig legen sie dar, wie die großen Tech-Konzerne ihre Macht ausbauen und sich nach Art eines digitalen Kolonialismus die Welt aufteilen, alte Abhängigkeiten, vor allem im Globalen Süden, verfestigen und neue etablieren. Damit demontieren sie den Mythos einer immateriellen, neutralen Technologie und tragen dazu bei, die Diskussion um die Digitalisierung zurechtzurücken.
Ingo Dachwitz ist Kommunikationswissenschaftler und arbeitet als politischer Tech-Journalist für das preisgekrönte Investigativmedium netzpolitik.org. Auf seine Expertise zur Ethik der Digitalisierung griffen in den vergangenen Jahren unter anderem das Bundeskanzleramt und die Evangelische Kirche in Deutschland zurück. Für seine Recherchen zur globalen Datenindustrie wurde er 2024 mit dem Alternativen Medienpreis und dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Sven Hilbig ist Rechtswissenschaftler und Experte für Digitalisierung und Handelspolitik bei der gemeinnützigen Organisation Brot für die Welt. Gemeinsam mit Partnern aus dem globalen Süden engagiert er sich gegen neue Formen des Kolonialismus. Seit Jahren begleitet er als einer der wenigen in Deutschland die Verhandlungen der Welthandelsorganisation über ein neues eCommerce-Abkommen. Er publiziert regelmäßig in den Blättern für deutsche und internationale Politik.