Pressestimmen
"Da die Zahl der Menschen, die sich gegen Hitler und das Nazisystem stellten, verhältnismäßig gering war, gehören noch heute die Nachkommen zu den Außenseitern; welcher Art, verrät schon der Titel dieses Buches: Heldenkinder, Verräterkinder. Zwar hat sich die Geschichtswissenschaft dem Thema Widerstand in all ihren Facetten gewidmet. Die Kinder der Nazi-Gegner aber wurden bisher in der Forschung kaum berücksichtigt. Man liest das Buch deshalb mit Gewinn."
Elke Nicolini, Süddeutsche Zeitung, 5./6. Januar 2009
"Für die meisten Interviewten war die besondere Situation, dass ein Elternteil Widerstandskämpfer war, prägend für das weitere Leben. (...) Innerhalb der Familie kam es zu Ikonisierungen des ermordeten Vaters, meist durch die verwitwete Mutter. (...) Außerhalb der Familie erfuhren sie fast durchgehend Distanz: Auch viele Jahre nach Kriegsende waren sie als noch „Verräterkinder“ gebrandmarkt und hatten in der Schule eine Sonderstellung. (...)
Diese Stigmatisierung hatte ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder von Widerstandskämpfern: Fast alle erzählen, dass sie dadurch stärker geworden seien, zwar kein Elitebewusstsein, aber doch das Selbstbewusstsein entwickelt hätten, als Angehörige dieser Familie etwas Besonderes zu verkörpern. Und die Befragten geben ähnliche Charaktereigenschaften über sich an, die sie gleichsam als Vermächtnis des Elternteils im Widerstand ihr Leben lang gepflegt hätten: Geradlinigkeit, Sinn für Gerechtigkeit, bei manchem Aufmüpfigkeit schon seit der Schulzeit. Es scheint, als wären alle zu starken Persönlichkeiten gereift."
Stefan May, Deutschlandradio Kultur, 16. Januar 2008
"Eva Madelung, Familientherapeutin in München, und der Bonner Historiker Joachim Scholtyseck haben bemerkt, dass viele Nachkommen von Widerstandkämpfern „schwer in die traumatischen Erfahrungen ihrer Eltern verstrickt“ sind. Dem wollten sie nachgehen, mit Betroffenen reden. 15 Interviews haben sie und zwei Kolleginnen geführt und in diesem Band zusammenfasst. Darin versuchen sie, die seelischen Prägungen der Kinder von Widerstandseltern auszuloten. (...) manche Sätze brennen sich ein. Weil sie eine Klarsichtigkeit und Bedrängnis aufscheinen lassen, in denen diese aufrechten und so unglaublich couragierten Männer und Frauen damals lebten."
Gabriele von Arnim, Die Zeit, 6. Dezember 2007
"(...) eindrucksvoll (...)."
Der Tagesspiegel, 22. Oktober 2007