Pressestimmen
"Der 1907 geborene Widerstandskämpfer, Sohn des Feldmarschalls Helmuth von Moltke und seiner Frau Dorothy, führte regelmäßig Tagebuch. Zunächst ein privilegierter Gefangener, mit Fachlektüre und der Londoner Times versehen, wurde Moltke, Völkerrechtler und Kriegsverwaltungsrat in dem von Wilhelm Canaris geleiteten Amt Ausland/ Abwehr, schließlich immer mehr drangsaliert.
(...) Nach dem ersten Schock der Gefangennahme erlegte sich Moltke eiserne Disziplin auf: Die nun von Günter Brakelmann, dem Bochumer Theologen und Biografen Moltkes, herausgegebenen Texte zeugen vom geistigen Widerstand eines Unbeugsamen."
Renate Nimtz-Köster, Süddeutsche Zeitung, 11. Januar 2010
"Die sehr persönlichen Dokumente führen vor Augen, wie Moltke als privilegierter Schutzhäftling im Konzentrationslager einerseits britische Parlamentsdebatten und die Londoner ‚Times’ lesen durfte, andererseits jedoch immer stärker unter Druck gesetzt und schließlich zum Tode verurteilt wurde. Zugleich verdeutlichen sie, wie Moltke sich bis zum Schluss nicht aufgab und zumindest geistigen Widerstand gegen das NS-Regime leistete. Wie bereits die veröffentlichten ‚Briefe an Freya’ zählen auch das Tagebuch und die Briefe aus der Haft als wichtige Zeugnisse zur deutschen Widerstandsliteratur."
Edda Neumann, Vorwärts.de, 21. März 2009
"Als Nachgeborene und Verschonte kann man sich vor diesem Zeugnis politischer Redlichkeit und menschlicher Integrität nur staunend und in Ehrfurcht verneigen."
Klara Obermüller, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 27. September 2009
"[Wir erfahren] in dieser kenntnisreich kommentierten Edition nicht nur vieles über Moltkes emotionale und intellektuelle Überlebensstrategien, sondern dank des unzensierten Tagebuchs auch unbekannte Details über den Alltag eines durchaus privilegierten, aber psychisch dennoch drangsalierten Häftlings."
jvb, Das Parlament, 13./20. Juli 2009
"Die Briefe und Tagebuchaufzeichnungen, die seine Witwe erst jetzt freigegeben hat, zeigen einen Unbeugsamen, der für das als richtig Erkannte starb. Durch die nun vorliegenden Briefe und Tagebücher begegnet der Leser einem faszinierenden Menschen von außergewöhnlicher Standfestigkeit. Dieses Buch gibt Aufschluss über seine inneren Antriebskräfte, aus denen sich sein radikaler Widerstand gegen das NS-Regime speiste. Im Unterschied zu manchen anderen Widerstandkämpfern hatte er an dessen verbrecherischem Charakter nie einen Zweifel."
Margarete Limberg, Deutschlandfunk, 20. Juli 2009
"Der Dokumentationsband liefert unverfälschte und authentische Zeugnisse eines mutigen und gläubigen Menschen, der sich in gottloser Zeit gegen die Verbrechen stemmte. Eine aufregende Lektüre."
steb, Der Tagesspiegel, 20. Juli 2009
"Nach langem Zögern hat sich nun seine Frau Freya entschlossen, das Tagebuch ihres Mannes zu veröffentlichen, zwei Hefte, die sie unter den ihr von der Gestapo ausgehändigten Sachen fand. Es handelt sich um persönliche Aufzeichnungen aus der Zeit seiner Haft in Berlin und Ravensbrück. Die Tagebuchseiten und ebenso die während der Haft geschriebenen Briefe geben uns einen Einblick in die Monate der Gefangenschaft im ‚Land der Gottlosen’, so der Titel dieses lesenswerten Buches. Und für den, der vom Leben dieses beeindruckenden Mannes nur wenig weiß, findet sich darin ein 50 Seiten umfassendes biografisches Kapitel."
Peter Strauch, Christ sein heute, Juli 2009
"Moltke ist ein subtiler Beobachter. Mit wenigen Wortstrichen sagt er so viel, dass auch Herr Beimer, der Zensor, versteht. Und doch nichts beanstanden kann. Die Briefe – auch die letzten, unverschlüsselten, aus der Tegeler Todeszelle im Januar 1945 herausgeschmuggelten – sind mit einer seelischen Ruhe geschrieben, die aus einem starken Ethos und aus einer tiefen Liebe stammen."
Ursula Pia Jauch, Neue Zürcher Zeitung, 29. April 2009
"Mit dieser Edition wird das Bild, das wir uns bisher von Moltke machen konnten, noch einmal um viele Facetten bereichert. (...) Wer Helmuth James von Moltke in seiner ganzen integren Größe kennenlernen möchte, der muss dieses Tagebuch und diese Briefe aus der Haft lesen."
Volker Ullrich, Die Zeit, 8. April 2009
"Die Briefe aus Moltkes Feder, die seine Frau aufbewahren konnte, und ein Tagebuch, das der Graf in der Haft führte, hat der Moltke-Biograph Günter Brakelmann jetzt herausgegeben. Beide Quellen lassen auf beeindruckende und sich gut ergänzende Weise erkennen, wie Moltke als tiefgläubiger Protestant mit seinem Schicksal umging. Diszipliniert teilte er sich seinen monotonen Haftalltag ein. Neben seinen dienstlichen Verpflichtungen kümmerte er sich intensiv um die Bewirtschaftung seines landwirtschaftlichen Besitzes in Kreisau und gab seiner Frau und seinem Gutsverwalter immer wieder detaillierte Ratschläge. Seinen Halt fand der Graf jedoch in anderem: in der innig erwiderten Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern und in seinem Glauben. Wer manchen der bewegenden, ja berührenden Passagen an Freya liest, kann nachvollziehen, warum die Witwe im Rückblick die Haftzeit ihres Mannes in Ravensbrück als eine Zeit der besonderen Nähe zwischen ihr und ihrem Mann bezeichnete. Tagebuch und Briefe ermöglichen überdies, in ganz außergewöhnlicher Weise zu beobachten, wie sich der Jurist Moltke in täglicher Lektüre mit Bibel und theologischer Literatur auseinandersetzt und sich das als wahr Erkannte aneignet."
Christopher Dowe, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. April 2009