Cover: Szöllösi-Janze, Margit, Fritz Haber

Szöllösi-Janze, Margit

Fritz Haber

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Szöllösi-Janze, Margit

Fritz Haber

1868-1934. Eine Biographie

Die modernen Naturwissenschaften überschreiten viele Grenzen: Grenzen des Wissens, der Tradition, des Vorstellbaren, auch Grenzen des moralisch Erlaubten. Fritz Haber ist ein solcher Grenzgänger, dessen Charakterisierung und Bewertung seit jeher sehr kontrovers ausfallen. Ist er für die einen der geniale Wissenschaftler, Nobelpreisträger und weitsichtige Wissenschaftspolitiker, so gilt er den anderen als skrupelloser Wissenschaftstechnokrat, dessen Ehrgeiz auch seine Familie zum Opfer fiel.
Diese auf umfangreiches Quellenmaterial gestützte Biographie zeichnet ein nuanciertes Portrait Fritz Habers und zudem das Bild eines in vielerlei Hinsicht ebenso modernen wie tragischen Wissenschaftlers.

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978-3-406-67169-2

2. Auflage, 2015

928 S., mit 20 Abbildungen

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Pressestimmen

Pressestimmen

"Gestützt auf diese eindrucksvolle Materialbasis hat die Autorin eine Studie geschrieben, die nicht nur quantitativ ihresgleichen sucht: Auf fast 1000 Seiten liefert sie die eigentliche Biographie und bettet Habers Lebensgeschichte ein in eine profunde Darstellung der Wissenschaftspolitik in Kaiserreich und Republik, des Forschungsbetriebes und der innerfachlichen Streitigkeiten und Rivalitäten, aber auch derjenigen Parteien der deutschen Kriegführung, für die Haber (mit-)verantwortlich zeichnete. Insofern kann man Margit Szöllösis Buch gleichsam nebenher auch als eine Monographie über Wissenschaft, Wissenschaftler und Wissenschaftspolitik zwischen etwa 1910 und 1933 mit Gewinn lesen."
Lothar Burchardt, Archiv für Sozialgeschichte – Online 43, 2003



"Eine umfassende Darstellung dieser facettenreichen und für die Wissenschaftsgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts so bedeutenden Vita hat jetzt Margit Szöllösi-Janze vorgelegt. Der Verfasserin ist es in bewundernswerter Weise gelungen, nicht allein die wissenschaftliche Karriere Habers, seine Erfolge und gelegentlichen Irrtümer zu schildern, sondern darüber hinaus, und dort lag wohl auch der Schwerpunkt ihres historischen Erkenntnisinteresses, die gesellschaftliche Rolle Habers als eines durchweg ‚modernen’ Wissenschaftlers herauszuarbeiten: Haber verstand es wie kaum ein zweiter, seine persönlichen Verbindungen zu führenden Figuren in Wirtschaft, Staat und Militär für die Durchsetzung seiner wissenschaftlichen wie forschungspolitischen Ziele zu nutzen. Haber war somit nicht nur in der traditionellen Rolle des Forschers, sondern vielmehr auch in den diesem im zwanzigsten Jahrhundert zuwachsenden Funktionen des Initiators, Mediators, Organisators und Politikers tätig. Die auf umfassender Auswertung aller verfügbaren Quellen basierende Darstellung ist damit nicht nur ein bedeutender, ja beispielhafter Beitrag zur wissenschaftshistorischen Biographik, die gerade ihre Renaissance erlebt, sondern darüber hinaus eine höchst lesenswerte Darstellung über die Anfänge, Grundlagen, Risiken und Verstrickungen des modernen Wissenschaftsbetriebs."
Burghard Weiß, Physikalische Blätter, November 1999



"Ein Glücksfall ist auch die Münchener Habilitationsschrift von Margit Szöllösi-Janze, die sich in genauer Quellenkenntnis und angenehmer Diktion mit dem Leben des Nobelpreisträgers beschäftigt und die auf Dauer gültige Sicht auf Haber formuliert. Gewiß, an kleineren und größeren Darstellungen zu Haber hat es auch vor dieser geradezu angelsächsisch opulenten Biographie nicht gemangelt. Auch hat die Autorin in erheblichem Maße von den quellenortenden Vorarbeiten Johannes Jaenickes profitiert, die sich als sogenannte ‚Haber-Sammlung’ im Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft befinden. Doch erst Margit Szöllösi-Janze hat die einzelnen Dokumente kritisch abgeklopft, sie methodisch stringent befragt und in die historischen Zeitläufe hineingestellt. Das Ergebnis ist eine Biographie, die wissenschafts- wie institutionsgeschichtliche Elemente zu einem Panorama vereint, das das Allgemeingültige in Fritz Habers Leben hervortreten läßt, ohne das Besondere zu verschweigen."
Carsten Kretschmann, General-Anzeiger, 23./24. Januar 1999



"Eine weitere Qualität des Buches von Margit Szöllösi-Janze zeigt sich in ihrem souveränen Umgang mit Quellen. Zum Beispiel im Fall des Selbstmords, den Habers erste Frau Clara, geborene Immerwahr, verübt hat. Viele Spekulationen ranken sich um diesen Freitod. Der erfolgte, nachdem Haber von der Westfront zurückgekehrt war, wo er den Einsatz von Giftgas persönlich überwachte.
Doch nun hat Margit Szöllösi-Janze Zugang zu neuen Quellen gefunden und zeigt sich mit deren Hilfe überzeugend, dass für den Selbstmord eine komplexere Ursachenkonstellation in Rechnung gestellt werden muß, bei der man sich vor Simplifizierungen hüten sollte’. Da spielen sexuelle Verweigerungen (der Ehefrau) ebenso eine Rolle wie Verführungen zum Seitensprung (durch die schon lauernde Nachfolgerin).
Die vorliegende Biographie überzeugt nicht zuletzt deshalb, weil es der Autorin bei allem sachlichen Umgang mit den Fakten gelingt, dem tätigen Menschen Haber mit der nötigen Distanz und zugleich dem leidenden Menschen Haber mit der ebenfalls nötigen Sympathie zu begegnen. Und gelitten hat Haber, gerade als es um die Verantwortung für den Einsatz der Giftwaffen ging. Margit Szöllösi-Janze zitiert aus Briefen, in denen das ganze Ausmass der Last bemerkbar wird, die Haber bedrückt."
Ernst Peter Fischer, Weltwoche, 4. Juni 1998



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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-67169-2

2. Auflage , 2015

928 S., mit 20 Abbildungen

Softcover

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Szöllösi-Janze, Margit

Fritz Haber

1868-1934

Die modernen Naturwissenschaften überschreiten viele Grenzen: Grenzen des Wissens, der Tradition, des Vorstellbaren, auch Grenzen des moralisch Erlaubten. Fritz Haber ist ein solcher Grenzgänger, dessen Charakterisierung und Bewertung seit jeher sehr kontrovers ausfallen. Ist er für die einen der geniale Wissenschaftler, Nobelpreisträger und weitsichtige Wissenschaftspolitiker, so gilt er den anderen als skrupelloser Wissenschaftstechnokrat, dessen Ehrgeiz auch seine Familie zum Opfer fiel.
Diese auf umfangreiches Quellenmaterial gestützte Biographie zeichnet ein nuanciertes Portrait Fritz Habers und zudem das Bild eines in vielerlei Hinsicht ebenso modernen wie tragischen Wissenschaftlers.
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Pressestimmen

"Gestützt auf diese eindrucksvolle Materialbasis hat die Autorin eine Studie geschrieben, die nicht nur quantitativ ihresgleichen sucht: Auf fast 1000 Seiten liefert sie die eigentliche Biographie und bettet Habers Lebensgeschichte ein in eine profunde Darstellung der Wissenschaftspolitik in Kaiserreich und Republik, des Forschungsbetriebes und der innerfachlichen Streitigkeiten und Rivalitäten, aber auch derjenigen Parteien der deutschen Kriegführung, für die Haber (mit-)verantwortlich zeichnete. Insofern kann man Margit Szöllösis Buch gleichsam nebenher auch als eine Monographie über Wissenschaft, Wissenschaftler und Wissenschaftspolitik zwischen etwa 1910 und 1933 mit Gewinn lesen."
Lothar Burchardt, Archiv für Sozialgeschichte – Online 43, 2003


"Eine umfassende Darstellung dieser facettenreichen und für die Wissenschaftsgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts so bedeutenden Vita hat jetzt Margit Szöllösi-Janze vorgelegt. Der Verfasserin ist es in bewundernswerter Weise gelungen, nicht allein die wissenschaftliche Karriere Habers, seine Erfolge und gelegentlichen Irrtümer zu schildern, sondern darüber hinaus, und dort lag wohl auch der Schwerpunkt ihres historischen Erkenntnisinteresses, die gesellschaftliche Rolle Habers als eines durchweg ‚modernen’ Wissenschaftlers herauszuarbeiten: Haber verstand es wie kaum ein zweiter, seine persönlichen Verbindungen zu führenden Figuren in Wirtschaft, Staat und Militär für die Durchsetzung seiner wissenschaftlichen wie forschungspolitischen Ziele zu nutzen. Haber war somit nicht nur in der traditionellen Rolle des Forschers, sondern vielmehr auch in den diesem im zwanzigsten Jahrhundert zuwachsenden Funktionen des Initiators, Mediators, Organisators und Politikers tätig. Die auf umfassender Auswertung aller verfügbaren Quellen basierende Darstellung ist damit nicht nur ein bedeutender, ja beispielhafter Beitrag zur wissenschaftshistorischen Biographik, die gerade ihre Renaissance erlebt, sondern darüber hinaus eine höchst lesenswerte Darstellung über die Anfänge, Grundlagen, Risiken und Verstrickungen des modernen Wissenschaftsbetriebs."
Burghard Weiß, Physikalische Blätter, November 1999


"Ein Glücksfall ist auch die Münchener Habilitationsschrift von Margit Szöllösi-Janze, die sich in genauer Quellenkenntnis und angenehmer Diktion mit dem Leben des Nobelpreisträgers beschäftigt und die auf Dauer gültige Sicht auf Haber formuliert. Gewiß, an kleineren und größeren Darstellungen zu Haber hat es auch vor dieser geradezu angelsächsisch opulenten Biographie nicht gemangelt. Auch hat die Autorin in erheblichem Maße von den quellenortenden Vorarbeiten Johannes Jaenickes profitiert, die sich als sogenannte ‚Haber-Sammlung’ im Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft befinden. Doch erst Margit Szöllösi-Janze hat die einzelnen Dokumente kritisch abgeklopft, sie methodisch stringent befragt und in die historischen Zeitläufe hineingestellt. Das Ergebnis ist eine Biographie, die wissenschafts- wie institutionsgeschichtliche Elemente zu einem Panorama vereint, das das Allgemeingültige in Fritz Habers Leben hervortreten läßt, ohne das Besondere zu verschweigen."
Carsten Kretschmann, General-Anzeiger, 23./24. Januar 1999


"Eine weitere Qualität des Buches von Margit Szöllösi-Janze zeigt sich in ihrem souveränen Umgang mit Quellen. Zum Beispiel im Fall des Selbstmords, den Habers erste Frau Clara, geborene Immerwahr, verübt hat. Viele Spekulationen ranken sich um diesen Freitod. Der erfolgte, nachdem Haber von der Westfront zurückgekehrt war, wo er den Einsatz von Giftgas persönlich überwachte.
Doch nun hat Margit Szöllösi-Janze Zugang zu neuen Quellen gefunden und zeigt sich mit deren Hilfe überzeugend, dass für den Selbstmord eine komplexere Ursachenkonstellation in Rechnung gestellt werden muß, bei der man sich vor Simplifizierungen hüten sollte’. Da spielen sexuelle Verweigerungen (der Ehefrau) ebenso eine Rolle wie Verführungen zum Seitensprung (durch die schon lauernde Nachfolgerin).
Die vorliegende Biographie überzeugt nicht zuletzt deshalb, weil es der Autorin bei allem sachlichen Umgang mit den Fakten gelingt, dem tätigen Menschen Haber mit der nötigen Distanz und zugleich dem leidenden Menschen Haber mit der ebenfalls nötigen Sympathie zu begegnen. Und gelitten hat Haber, gerade als es um die Verantwortung für den Einsatz der Giftwaffen ging. Margit Szöllösi-Janze zitiert aus Briefen, in denen das ganze Ausmass der Last bemerkbar wird, die Haber bedrückt."
Ernst Peter Fischer, Weltwoche, 4. Juni 1998