Cover: Graf, Friedrich Wilhelm, Kirchendämmerung

Graf, Friedrich Wilhelm

Kirchendämmerung

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Graf, Friedrich Wilhelm

Kirchendämmerung

Wie die Kirchen unser Vertrauen verspielen.

Die Kirchen in Deutschland erleben eine beispiellose Austrittswelle. Was läuft schief? Nur auf die Missbrauchsskandale zu verweisen greift zu kurz. Die Gründe liegen tiefer. Friedrich Wilhelm Graf analysiert in diesem Buch sieben Kardinal-Untugenden der Kirchen: die verquaste Sprache der Theologen, den selbstgerechten Moralismus der Funktionäre, die Bildungsferne der Gottesdienste, die Demokratievergessenheit politischer Interventionen, die weltfremde Selbstherrlichkeit der Würdenträger, den Abschied von einem pluralistischen Christentum sowie den Paternalismus kirchlicher Sozialmanager. Diese Analyse der kirchlichen Missstände ist längst überfällig. Sie will wachrütteln, damit die Kirchen ihrer gesellschaftlichen Aufgabe in Zukunft besser gerecht werden.

"Die deutschen Kirchen sind stark verfilzte Organisationen mit Funktionären, die gern unter sich bleiben und in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren."
Friedrich Wilhelm Graf

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Details

978-3-406-61379-1

Erschienen am 23. Februar 2011

3. Auflage, 2013

192 S.

Softcover

Bibliografische Reihen

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Inhalt
Die sieben Untugenden der Kirchen heute

 

Erste Untugend: Sprachlosigkeit
Protestantische Wortkultur: Ein Niedergang
Tumult im Theotop: Die Krise akademischer Theologie
Unkulturprotestantismus: Die bayerische Landessekte und ihre «Hochschule»

 

Zweite Untugend: Bildungsferne
Pfarrer in der Moderne: Funktionselite oder Subkultur?
Neumodische Verkündigung: Von der Predigt zur Symbolhandlung

 

Dritte Untugend: Moralismus
Paternalismus: Die Kirchen und das Sterben
Moral ist keine Religion: Der Fall der Margot Käßmann
Alle Jahre wieder: Nur billige Trivialmoral

 

Vierte Untugend: Demokratievergessenheit
Moralagenturen im modernen Verfassungsstaat
Alte Demokratiefeindschaft
Religiöse Akteure im öffentlichen Diskurs
Kirchliche Besserwisserei
Gleiche Freiheit aller

 

Fünfte Untugend: Selbstherrlichkeit
Von den Neigungen der Kleriker
Mein Tun ist nicht von dieser Welt: Benedikt XVI. und Joseph Ratzinger
Immerwährender Stachel: Ökumene aus päpstlicher Sicht

 

Sechste Untugend: Zukunftsverweigerung
Abschied von der Volkskirche: Die neue Sehnsucht nach Gemeinschaft
«Philisterglaube»: Wie bürgerlich darf das Christentum sein?

 

Siebente Untugend: Sozialpaternalismus
Diakonie und Caritas: Besitzstandsagenturen in der Ideenkonkurrenz
Sozialfürsorge: Wie man die Opfer seines guten Willens abhängig hält
Rheinischer Korporatismus: Staatsnahe soziale Dienstleistungen
Ökonomische Eigenlogik der Religion: Die Grundeinsichten der Religious Economics
In God we trust: Die Wirtschaftswissenschaft entdeckt den Sinn der Religion
Community Care: Die protestantische Hochschätzung der Freiheit
Professionalisierung: Autonomie anerkennen und steigern

 

Epilog
Literaturhinweise

Pressestimmen

Pressestimmen

"Der Münchner Systematiker und Ethiker ist ein brillanter Kopf, mit einer eleganten und frechen Feder, ein Kenner der Geistes- und Theologiegeschichte mit enormem Wahrnehmungsradius. (...) Graf (...) schildert dann in sieben kurzen Kapiteln die ‘Untugenden’ die seiner Meinung nach zum Glaubwürdigkeitsverlust beigetragen haben – eine siebenfache Abweichung von den klassischen Kardinaltugenden. Damit markiert er den Korrekturbedarf. (...)
Mit einem Seitenblick auf Laubsägearbeiten akademisch-theologischer Kirchen-Reflexion wird man für dieses freibeuterische Buch sicherlich die Prognose wagen dürfen, dass es mit manchem Kirchenhaupt zusammenstoßen wird. Aber – um mit Lichtenberg zu fragen – wenn es dabei hohl klingt, ist es allemal das Buch?"
Nikolaus Peter, Neue Zürcher Zeitung, 8. Juni 2011



"[Es] werden Missstände protestantischer Kirchlichkeit in Deutschland, mit manchem Seitenblick auf die katholische Kirche, bezeichnet und Antidote empfohlen. Der Autor dieser Klopfsignale hat ohne Zweifel ein Gespür für manchen zeitgenössischen evangelischen Muff. (…) Von biblischer Rückbesinnung erhofft sich der protestantische Autor im Unterschied zu seinen katholischen Kollegen bei alldem allerdings gar nichts; der ferne Beobachter sieht die exegetischen Disziplinen schlicht in 'absurdes philologisches Spezialistentum verrannt'."
Hermut Löhr, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Mai 2011



"Die Kirchen sind in der Krise. (…) Graf (…) hat sich der Aufgabe angenommen, die Gründe der Krise zu analysieren, und darüber ein informatives, gut lesbares und wegen seiner polemischen Wendungen auch vergnügliches Buch geschrieben. Graf stellt die Frage, warum die Krise der Kirchen all die Ausgetretenen, Nichtchristen, Agnostiker und Atheisten interessieren soll: Was geht der Zustand des institutionellen Christentums die liberale moderne Gesellschaft an? (…) Grafs Buch ist auch eine faszinierende Einführung in die jüngere deutsche Kirchengeschichte, vor allem die des Protestantismus. (…) Dieses Buch wird Friedrich Wilhelm Graf bei den Selbstzufriedenen nicht beliebter machen."
Ulrich Gutmair, Literaturen, Mai/Juni 2011



Judith Hardegger im Gespräch mit Friedrich Wilhelm Graf :
"Die christliche Kirche steckt in der Krise. (…) Woran liegt’s? Am selbstgerechten Moralismus der Kirchenfunktionäre, sagt der Theologe Friedrich Wilhelm Graf. Er kritisiert auch die Wohlfühlrhetorik in den Gottesdiensten, den Paternalismus kirchlicher Sozialmanager und er warnt vor einer Feminisierung des Pfarrberufs."
Judith Hardegger und Friedrich Wilhelm Graf , SF kultur, Sternstunde Religion, 5. April 2011



Peter Richter im Gespräch mit Friedrich Wilhelm Graf:
"[F. W. Graf:] Sie werden bestimmte Grundlagen unserer Kultur nur weitergeben können an kommende Generationen, wenn Sie dafür ein institutionelles Gehäuse schaffen. Und wenn diese Gehäuse erodieren, wird es mit der Tradierung schwierig.
[FAZ:] Warum sollte ich ein Interesse daran haben? (…)
[F. W. Graf:] Sie müssen sonst jemanden finden, der die Leistungen erbringt, die im Moment von Caritas und Diakonie erbracht werden. Das Zweite ist: [Wenn] wir das weiterhin wollen, dass es zum entscheidenden Stichwort der politischen Ordnung, 'Würde des Menschen', auch eine symbolische Kultur gibt, dann brauchen Sie dafür Institutionen."
Peter Richter und Friedrich Wilhelm Graf, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27. März 2011



Friedrich Wilhelm Graf und Paul Zulehner im Gespräch mit Anne Francoise Weber:
"Ein Verlust an kirchlich organisierter Religion bedeutet in meinen Augen auch einen kulturellen Verlust. (…) Man verliert etwas. (…) Es gibt sehr, sehr viele Menschen, die von religiösen Institutionen wie den Kirchen etwas erwarten – Passageriten, gute Gottesdienste –, und diese Menschen, finde ich, haben einen Anspruch darauf, dass sich diese Organisationen darum bemühen, besser zu sein, als sie derzeit sind. (…) Das Entscheidende ist nur (…), dass diese Organisation sehr viel flexibler sein muss, als sie bisher ist."
Friedrich Wilhelm Graf, Paul Zulehner und Anne Francoise Weber, Deutschlandradio Kultur, 19. März 2011



"Doch unter der stellenweise dicken polemischen Schminke gibt es einen argumentativen Faden und ein konstruktives Anliegen. Dieses findet sich ganz am Ende, in einem einzigen Satz: 'Ich gehe davon aus, dass auch der hoch individualisierte christliche Glaube langfristig nur tradierbar ist, wenn es eine funktionsfähige Kirche gibt."
Johann Hinrich Claussen, Süddeutsche Zeitung, 11. März 2011



"'Kirchendämmerung' ist ein interessantes und lesenswertes Buch, weil es – wie der im Titel versteckte Plural bereits andeutet – nicht nur um den Zerfall der einen, sondern beider Kirchen geht und natürlich um dessen Ursachen."
Hartmut Palmer, Cicero, März 2011



Empfehlungen

}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-61379-1

Erschienen am 23. Februar 2011

3. Auflage , 2013

192 S.

Softcover

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Graf, Friedrich Wilhelm

Kirchendämmerung

Wie die Kirchen unser Vertrauen verspielen

Die Kirchen in Deutschland erleben eine beispiellose Austrittswelle. Was läuft schief? Nur auf die Missbrauchsskandale zu verweisen greift zu kurz. Die Gründe liegen tiefer. Friedrich Wilhelm Graf analysiert in diesem Buch sieben Kardinal-Untugenden der Kirchen: die verquaste Sprache der Theologen, den selbstgerechten Moralismus der Funktionäre, die Bildungsferne der Gottesdienste, die Demokratievergessenheit politischer Interventionen, die weltfremde Selbstherrlichkeit der Würdenträger, den Abschied von einem pluralistischen Christentum sowie den Paternalismus kirchlicher Sozialmanager. Diese Analyse der kirchlichen Missstände ist längst überfällig. Sie will wachrütteln, damit die Kirchen ihrer gesellschaftlichen Aufgabe in Zukunft besser gerecht werden.

"Die deutschen Kirchen sind stark verfilzte Organisationen mit Funktionären, die gern unter sich bleiben und in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren."
Friedrich Wilhelm Graf
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Inhalt

Die sieben Untugenden der Kirchen heute

 

Erste Untugend: Sprachlosigkeit
Protestantische Wortkultur: Ein Niedergang
Tumult im Theotop: Die Krise akademischer Theologie
Unkulturprotestantismus: Die bayerische Landessekte und ihre «Hochschule»

 

Zweite Untugend: Bildungsferne
Pfarrer in der Moderne: Funktionselite oder Subkultur?
Neumodische Verkündigung: Von der Predigt zur Symbolhandlung

 

Dritte Untugend: Moralismus
Paternalismus: Die Kirchen und das Sterben
Moral ist keine Religion: Der Fall der Margot Käßmann
Alle Jahre wieder: Nur billige Trivialmoral

 

Vierte Untugend: Demokratievergessenheit
Moralagenturen im modernen Verfassungsstaat
Alte Demokratiefeindschaft
Religiöse Akteure im öffentlichen Diskurs
Kirchliche Besserwisserei
Gleiche Freiheit aller

 

Fünfte Untugend: Selbstherrlichkeit
Von den Neigungen der Kleriker
Mein Tun ist nicht von dieser Welt: Benedikt XVI. und Joseph Ratzinger
Immerwährender Stachel: Ökumene aus päpstlicher Sicht

 

Sechste Untugend: Zukunftsverweigerung
Abschied von der Volkskirche: Die neue Sehnsucht nach Gemeinschaft
«Philisterglaube»: Wie bürgerlich darf das Christentum sein?

 

Siebente Untugend: Sozialpaternalismus
Diakonie und Caritas: Besitzstandsagenturen in der Ideenkonkurrenz
Sozialfürsorge: Wie man die Opfer seines guten Willens abhängig hält
Rheinischer Korporatismus: Staatsnahe soziale Dienstleistungen
Ökonomische Eigenlogik der Religion: Die Grundeinsichten der Religious Economics
In God we trust: Die Wirtschaftswissenschaft entdeckt den Sinn der Religion
Community Care: Die protestantische Hochschätzung der Freiheit
Professionalisierung: Autonomie anerkennen und steigern

 

Epilog
Literaturhinweise

Pressestimmen

"Der Münchner Systematiker und Ethiker ist ein brillanter Kopf, mit einer eleganten und frechen Feder, ein Kenner der Geistes- und Theologiegeschichte mit enormem Wahrnehmungsradius. (...) Graf (...) schildert dann in sieben kurzen Kapiteln die ‘Untugenden’ die seiner Meinung nach zum Glaubwürdigkeitsverlust beigetragen haben – eine siebenfache Abweichung von den klassischen Kardinaltugenden. Damit markiert er den Korrekturbedarf. (...)
Mit einem Seitenblick auf Laubsägearbeiten akademisch-theologischer Kirchen-Reflexion wird man für dieses freibeuterische Buch sicherlich die Prognose wagen dürfen, dass es mit manchem Kirchenhaupt zusammenstoßen wird. Aber – um mit Lichtenberg zu fragen – wenn es dabei hohl klingt, ist es allemal das Buch?"
Nikolaus Peter, Neue Zürcher Zeitung, 8. Juni 2011


"[Es] werden Missstände protestantischer Kirchlichkeit in Deutschland, mit manchem Seitenblick auf die katholische Kirche, bezeichnet und Antidote empfohlen. Der Autor dieser Klopfsignale hat ohne Zweifel ein Gespür für manchen zeitgenössischen evangelischen Muff. (…) Von biblischer Rückbesinnung erhofft sich der protestantische Autor im Unterschied zu seinen katholischen Kollegen bei alldem allerdings gar nichts; der ferne Beobachter sieht die exegetischen Disziplinen schlicht in 'absurdes philologisches Spezialistentum verrannt'."
Hermut Löhr, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Mai 2011


"Die Kirchen sind in der Krise. (…) Graf (…) hat sich der Aufgabe angenommen, die Gründe der Krise zu analysieren, und darüber ein informatives, gut lesbares und wegen seiner polemischen Wendungen auch vergnügliches Buch geschrieben. Graf stellt die Frage, warum die Krise der Kirchen all die Ausgetretenen, Nichtchristen, Agnostiker und Atheisten interessieren soll: Was geht der Zustand des institutionellen Christentums die liberale moderne Gesellschaft an? (…) Grafs Buch ist auch eine faszinierende Einführung in die jüngere deutsche Kirchengeschichte, vor allem die des Protestantismus. (…) Dieses Buch wird Friedrich Wilhelm Graf bei den Selbstzufriedenen nicht beliebter machen."
Ulrich Gutmair, Literaturen, Mai/Juni 2011


Judith Hardegger im Gespräch mit Friedrich Wilhelm Graf :
"Die christliche Kirche steckt in der Krise. (…) Woran liegt’s? Am selbstgerechten Moralismus der Kirchenfunktionäre, sagt der Theologe Friedrich Wilhelm Graf. Er kritisiert auch die Wohlfühlrhetorik in den Gottesdiensten, den Paternalismus kirchlicher Sozialmanager und er warnt vor einer Feminisierung des Pfarrberufs."
Judith Hardegger und Friedrich Wilhelm Graf , SF kultur, Sternstunde Religion, 5. April 2011


Peter Richter im Gespräch mit Friedrich Wilhelm Graf:
"[F. W. Graf:] Sie werden bestimmte Grundlagen unserer Kultur nur weitergeben können an kommende Generationen, wenn Sie dafür ein institutionelles Gehäuse schaffen. Und wenn diese Gehäuse erodieren, wird es mit der Tradierung schwierig.
[FAZ:] Warum sollte ich ein Interesse daran haben? (…)
[F. W. Graf:] Sie müssen sonst jemanden finden, der die Leistungen erbringt, die im Moment von Caritas und Diakonie erbracht werden. Das Zweite ist: [Wenn] wir das weiterhin wollen, dass es zum entscheidenden Stichwort der politischen Ordnung, 'Würde des Menschen', auch eine symbolische Kultur gibt, dann brauchen Sie dafür Institutionen."
Peter Richter und Friedrich Wilhelm Graf, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27. März 2011


Friedrich Wilhelm Graf und Paul Zulehner im Gespräch mit Anne Francoise Weber:
"Ein Verlust an kirchlich organisierter Religion bedeutet in meinen Augen auch einen kulturellen Verlust. (…) Man verliert etwas. (…) Es gibt sehr, sehr viele Menschen, die von religiösen Institutionen wie den Kirchen etwas erwarten – Passageriten, gute Gottesdienste –, und diese Menschen, finde ich, haben einen Anspruch darauf, dass sich diese Organisationen darum bemühen, besser zu sein, als sie derzeit sind. (…) Das Entscheidende ist nur (…), dass diese Organisation sehr viel flexibler sein muss, als sie bisher ist."
Friedrich Wilhelm Graf, Paul Zulehner und Anne Francoise Weber, Deutschlandradio Kultur, 19. März 2011


"Doch unter der stellenweise dicken polemischen Schminke gibt es einen argumentativen Faden und ein konstruktives Anliegen. Dieses findet sich ganz am Ende, in einem einzigen Satz: 'Ich gehe davon aus, dass auch der hoch individualisierte christliche Glaube langfristig nur tradierbar ist, wenn es eine funktionsfähige Kirche gibt."
Johann Hinrich Claussen, Süddeutsche Zeitung, 11. März 2011


"'Kirchendämmerung' ist ein interessantes und lesenswertes Buch, weil es – wie der im Titel versteckte Plural bereits andeutet – nicht nur um den Zerfall der einen, sondern beider Kirchen geht und natürlich um dessen Ursachen."
Hartmut Palmer, Cicero, März 2011