Eingepfercht auf einem Schiff hoffen jüdische Flüchtlinge auf ein neues Leben in Israel. Thomas Mann ist als berühmter Schriftsteller in den USA zwar privilegiert, aber auch er muss sich in einem Leben im Exil einrichten. Marianne Cohn gelingt die Rettung nicht. Sie wird auf der Flucht in die Schweiz geschändet und erschossen. Das Exil in der Zeit des Nationalsozialismus besteht aus unendlich vielen Geschichten und führt in alle Weltgegenden.
Wolfgang Benz, einer der besten Kenner des Themas, legt nun die erste große Gesamtdarstellung vor. Das Dritte Reich zwang hunderttausende Menschen dazu, Deutschland zu verlassen. Jüdinnen und Juden mussten ebenso um ihr Leben fürchten wie solche Deutsche, die sich gegen die Nazis engagiert hatten oder nicht mit ihrer Weltanschauung übereinstimmten. In seiner grundlegenden Darstellung erzählt Wolfgang Benz ebenso eindringlich wie quellennah die Geschichte dieser gewaltigen Fluchtbewegung. Er zeichnet minutiös die Etappen und Orte des Exils nach, die oft demütigenden Umstände der Visabeschaffung und die schwierigen Lebensbedingungen als Fremde und häufig Unwillkommene in einem anderen Land. Dabei gibt er den «Berühmtheiten» wie Hannah Arendt, Sigmund Freud oder Thomas Mann eine Stimme, vor allem aber auch Menschen, denen sonst nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. So steht das Schicksal einer unbekannten jüdischen Kinderfürsorgerin gleichberechtigt neben dem Weg des weltberühmten Begründers der Relativitätstheorie.
1. Politische Emigration im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik
Ein Krupp-Direktor im Schweizer Exil Im Streit um die Kriegsschuld Der Fall Nicolai Die «Freie Zeitung» Friedrich Wilhelm Foerster: Pazifist und Europäer Als radikaler Demokrat verfemt: Emil J. Gumbel
2. Flucht vor der «nationalen Revolution»
Exodus der Gegner: Das politische Exil Diffamierung, Diskriminierung, Verfolgung: Prinzipien nationalsozialistischer Diktatur Das Kulturexil Das Exil als tödliche Falle Karrierebrüche Hilfe und Selbsthilfe Paradigmatische Existenz: Werner Hegemann, Architekt und Publizist
3. Vertreibung durch Diskriminierung. Jüdische Auswanderung 1933–1938
Nationalsozialistische «Judenpolitik» Die Illusion jüdischer Selbstbehauptung Der schwere Entschluss zur Auswanderung Die zionistische Alternative: Kurswechsel nach den Nürnberger Gesetzen Psychologische und bürokratische Barrieren Hachschara Das Haavara-Abkommen Deportation der Ostjuden Reichskristallnacht Hertha Nathorffs Weg ins Exil Das offizielle Ende jüdischer Emigration Ernst Loewy, ein enttäuschter Zionist
4. Orte des Exils
Erste Stationen: Saarbrücken, Wien, Amsterdam Schweiz Prag und Brünn Paris und Marseille Mexiko London Moskau New York Ibibobo und Buenos Aires Shanghai Sydney und Melbourne
5. Kindertransporte
Vorbereitung auf Erez Israel: Die Jugend-Alijah Vom Frankfurter Waisenhaus nach Kfar Hanoar und Jerusalem Die «Cedar Boys» Kindertransporte nach Großbritannien 1938/39 Corporal Gene O’Brian Fred Jordans Karriere: Zionist in Wien, Metalldreher in London, Verleger in New York Tragödie in Annemasse Solidarität und Hilfe: Die Kinder der Villa Emma in Nonantola Recha Freier, die streitbare Retterin
6. Alijah Bet. Verbotene Wege nach Palästina
Unerreichbares «Gelobtes Land» Sonder-Hachschara Gestrandet in Kladovo Ein langer Weg nach Israel Die Irrfahrt der «Exodus»
7. Fiktion und Realität: Literatur im Exil
Themen und Karrieren Der Moskauer Schriftstellerkongress Audienz bei Stalin «Das siebte Kreuz» «Der Weg zur Grenze»
8. Rückkehr aus dem Exil
Distanzierte Erkundung In der Uniform der Sieger Willkommen bei richtiger Gesinnung Staatstragende Prominenz. Kulturschaffende Remigranten in der DDR Widerstand, KZ, Flucht, Heimkehr: Als jüdische Kommunistin im Exil Ressentiments Staatsgründung im Westen. Anteil und Konzepte des Exils Juden und andere Emigranten unerwünscht «Charterflug in die Vergangenheit»
9. Wann endet das Exil?
Anhang Anmerkungen Quellen und Literatur Bildnachweis Register
Eingepfercht auf einem Schiff hoffen jüdische Flüchtlinge auf ein neues Leben in Israel. Thomas Mann ist als berühmter Schriftsteller in den USA zwar privilegiert, aber auch er muss sich in einem Leben im Exil einrichten. Marianne Cohn gelingt die Rettung nicht. Sie wird auf der Flucht in die Schweiz geschändet und erschossen. Das Exil in der Zeit des Nationalsozialismus besteht aus unendlich vielen Geschichten und führt in alle Weltgegenden.
Wolfgang Benz, einer der besten Kenner des Themas, legt nun die erste große Gesamtdarstellung vor. Das Dritte Reich zwang hunderttausende Menschen dazu, Deutschland zu verlassen. Jüdinnen und Juden mussten ebenso um ihr Leben fürchten wie solche Deutsche, die sich gegen die Nazis engagiert hatten oder nicht mit ihrer Weltanschauung übereinstimmten. In seiner grundlegenden Darstellung erzählt Wolfgang Benz ebenso eindringlich wie quellennah die Geschichte dieser gewaltigen Fluchtbewegung. Er zeichnet minutiös die Etappen und Orte des Exils nach, die oft demütigenden Umstände der Visabeschaffung und die schwierigen Lebensbedingungen als Fremde und häufig Unwillkommene in einem anderen Land. Dabei gibt er den «Berühmtheiten» wie Hannah Arendt, Sigmund Freud oder Thomas Mann eine Stimme, vor allem aber auch Menschen, denen sonst nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. So steht das Schicksal einer unbekannten jüdischen Kinderfürsorgerin gleichberechtigt neben dem Weg des weltberühmten Begründers der Relativitätstheorie.
1. Politische Emigration im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik
Ein Krupp-Direktor im Schweizer Exil Im Streit um die Kriegsschuld Der Fall Nicolai Die «Freie Zeitung» Friedrich Wilhelm Foerster: Pazifist und Europäer Als radikaler Demokrat verfemt: Emil J. Gumbel
2. Flucht vor der «nationalen Revolution»
Exodus der Gegner: Das politische Exil Diffamierung, Diskriminierung, Verfolgung: Prinzipien nationalsozialistischer Diktatur Das Kulturexil Das Exil als tödliche Falle Karrierebrüche Hilfe und Selbsthilfe Paradigmatische Existenz: Werner Hegemann, Architekt und Publizist
3. Vertreibung durch Diskriminierung. Jüdische Auswanderung 1933–1938
Nationalsozialistische «Judenpolitik» Die Illusion jüdischer Selbstbehauptung Der schwere Entschluss zur Auswanderung Die zionistische Alternative: Kurswechsel nach den Nürnberger Gesetzen Psychologische und bürokratische Barrieren Hachschara Das Haavara-Abkommen Deportation der Ostjuden Reichskristallnacht Hertha Nathorffs Weg ins Exil Das offizielle Ende jüdischer Emigration Ernst Loewy, ein enttäuschter Zionist
4. Orte des Exils
Erste Stationen: Saarbrücken, Wien, Amsterdam Schweiz Prag und Brünn Paris und Marseille Mexiko London Moskau New York Ibibobo und Buenos Aires Shanghai Sydney und Melbourne
5. Kindertransporte
Vorbereitung auf Erez Israel: Die Jugend-Alijah Vom Frankfurter Waisenhaus nach Kfar Hanoar und Jerusalem Die «Cedar Boys» Kindertransporte nach Großbritannien 1938/39 Corporal Gene O’Brian Fred Jordans Karriere: Zionist in Wien, Metalldreher in London, Verleger in New York Tragödie in Annemasse Solidarität und Hilfe: Die Kinder der Villa Emma in Nonantola Recha Freier, die streitbare Retterin
6. Alijah Bet. Verbotene Wege nach Palästina
Unerreichbares «Gelobtes Land» Sonder-Hachschara Gestrandet in Kladovo Ein langer Weg nach Israel Die Irrfahrt der «Exodus»
7. Fiktion und Realität: Literatur im Exil
Themen und Karrieren Der Moskauer Schriftstellerkongress Audienz bei Stalin «Das siebte Kreuz» «Der Weg zur Grenze»
8. Rückkehr aus dem Exil
Distanzierte Erkundung In der Uniform der Sieger Willkommen bei richtiger Gesinnung Staatstragende Prominenz. Kulturschaffende Remigranten in der DDR Widerstand, KZ, Flucht, Heimkehr: Als jüdische Kommunistin im Exil Ressentiments Staatsgründung im Westen. Anteil und Konzepte des Exils Juden und andere Emigranten unerwünscht «Charterflug in die Vergangenheit»
9. Wann endet das Exil?
Anhang Anmerkungen Quellen und Literatur Bildnachweis Register