Pressestimmen
"Unterhaltsam wird das Buch vor allem durch die vielen kleinen Kuriosa, die sich neben den großen Fragen ergeben, wenn man es mit der Geschichte einmal genau nimmt: Wenn Eva aus Adams Rippe gemacht ist, wer hat die Rippe nach der Auferstehung? Wenn Gott die Schlange verdammte, auf dem Bauch zu kriechen, wie sah sie vorher aus? Flasch versteht es, wie sehr eine Geschichte das Abendland über Jahrhunderte beschäftigen konnte."
Manuela Lenzen, Die Zeit, 27. Oktober 2005
"Im Ton seines Buchs aber gelingt Kurt Flasch eine Heiterkeit, wie er sie den Lesern einleitend versprochen hat. Diese Heiterkeit ist denkbar weit entfernt von aller herablassenden Ironie, mit der sich die westlichen Intellektuellen der letzten Jahrhunderte zumal über die wörtlichen Deutungen der Bibel erheben zu können glaubten. Und selbst seine Heiterkeit, verrät der Autor, hat einen philologischen Grund: „Ich gestehe, die Pläne Gottes und die Anfänge der Menschheit in der Natur nicht zu kennen. Aber die philologische Recherche zeigt sie in Werken der Kultur. Sie bietet die Pläne des Allmächtigen und die Stimme der Stammeltern in kontrollierbarer Form.“ Zur Heiterkeit ist in Flaschs Buch eine Gelassenheit geworden, mit der er die Pläne des Allmächtigen in den Texten der Tradition entdecken will, obwohl sich die Vernunft des modernen Philosophen gegen ihren Wortsinn sperren müsste."
Hans Ulrich Gumbrecht, Neue Zürcher Zeitung, 14. Juni 2005
"Was uns möglicherweise aus diesen guten alten Zeiten überkommen ist, vielleicht ist das der aussterbende Typus des Gelehrten. Ein überzeugendes Exemplar: der aus Mainz stammende und jetzt wieder dort lebende Philosoph, Philologe, Forscher, Kritiker, Publizist und Feuilletonist Kurt Flasch. (...) Flasch beschreibt also nicht nur die Geschichte vom Ursprung der Menschheit – er verfolgt darüber hinaus die Spuren der „Denkarbeit“, die an diesem an sich orientalischen Stoff durch die Geschichte des Abendlandes hindurch geleistet worden ist."
Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau, 16. März 2005
"Kurt Flaschs Buch über „Eva und Adam“ ist geistvoll, gelehrt und unterhaltsam (...) Kurt Flasch, in der patristischen und mittelalterlichen Exegese, Theologie und Philosophie bewandert wie kaum ein anderer, hat jetzt sich und seinen Lesern das Vergnügen gegönnt, in einem schlanken Bändchen und mit ironischer Suffizienz – fast wie ein postmoderner Voltaire – von den kuriosen Auslegungen der Schöpfungsgeschichte durch die Kirchenlehrer zu erzählen."
Willibald Sauerländer, Süddeutsche Zeitung, 15. März 2005
"Der Philosoph Kurt Flasch, der gerade seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, erzählt quellenkundig und in flüssiger essayistischen Prosa die prominentesten Deutungen der Adam-und-Eva-Geschichte. (...) Er ist ein Philosoph, in die Texte so verliebt, dass ihm die abstrusesten Fragestellungen und Winkelzüge großen Gefallen bereiten. So entsteht ein heiteres Buch über den Einfallsreichtum und das argumentative Geschick eiserner Dogmatiker."
Oliver Müller, Berliner Zeitung, 14. März 2005
"Keine theologische Studie, sondern eine brillante kulturwissenschaftliche Darstellung, wie der Ursprung der Menschheit und der Sündenfall über die Jahrhunderte gelesen, gedeutet und künstlerisch ausgestaltet wurde (...) Intellektuell anregender, eleganter Essay zum Wandel eines Mythos."
Börsenblatt, 8. März 2005
"Er erzählt einerseits als Reisender, der Adam und Eva, den beiden ersten Menschen in der Schöpfungsgeschichte der Bibel, oft begegnet ist – an der Fassade der Kathedrale Notre Dame in Paris, an der Bernwardstür in Hildesheim, am Adamportal in Bamberg, in der Brancacci-Kapelle in Florenz, in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans. Zum anderen hat der Autor alte Texte über Adam und Eva ausgewertet. Mit alldem verdeutlicht Flasch auch die Wandlungen des Mythos der beiden ersten Menschen. Und er gibt einen Eindruck von der europäischen Denkarbeit an dem ursprünglich orientalischen Stoff und stellt die Doktrinen und Denkgebäude vor, die von der Paradieserzählung der Bibel motiviert worden sind."
dpa, 28. Februar 2005
"In einem faszinierenden Essay spürt der Philosoph Kurt Flasch den kulturgeschichtlichen Wandlungen des Ursprungsmythos von Eva und Adam nach."
Michael Meier, Tagesanzeiger, 10. Februar 2005