Pressestimmen
"Besonders nachdem 1995 der britische Historiker Harold James 'die Rolle der Deutschen Bank während der NS-Diktatur schonungslos aufgearbeitet‘ hat (...)."
Claudia Michels, Frankfurter Rundschau, 12. Juni 2001
"Die quellenkritische Genauigkeit seines Werks, die Einbettung der 'Arisierung' in den historischen Gesamtzusammenhang und die Beachtung der methodischen Besonderheiten der Wirtschafts- und Bankengeschichte sind bemerkenswert."
Harald Loch, Financial Times Deutschland, 6. April 2001
"James ist einer der besten Kenner der deutschen Wirtschaftsgeschichte in der Zwischenkriegszeit. (...) In Ergänzung seiner früheren Arbeiten behandelt er in dieser Studie das wohl sensibelste Kapitel in der Geschichte der Deutschen Bank, ihre Verstrickung in die Enteignung der jüdischen Mitbürger, die, wie in den letzten Jahren immer mehr hervortritt, eine unerlässliche und grausame Vorstufe des 'Holocaust' darstellte und mit dem Begriff der 'Arisierung' eher beschönigend umschrieben wird. (...) Die souveräne, sachkundige und scharfsinnige Analyse von Harold James vereint beides: den Willen, nichts zu beschönigen, und den Versuch, trotzdem die komplexen sachlichen und psychologischen Bedingungen aufzuzeigen, die zur Symbiose der Deutschen Bank mit dem NS-Gewaltregime geführt haben."
Hans Mommsen, Frankfurter Rundschau, 21. März 2001
"Das Interessante, vor allem aber Erschreckende an der neuen detaillierteren Schilderung der Rolle der Deutschen Bank bei der 'Neuordnung' der deutschen Wirtschaft nach 1933 und der allmählichen Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben ist die Banalität des Bösen, wie es Hannah Arendt einmal genannt hat. (...) Das Buch zeigt auf bedrückende Weise, wie eine wirtschaftliche Elite in einem totalitären System Schritt für Schritt vom Weg abkommt und sich moralisch verstrickt. Die persönliche Identifizierung mit antisemitischen Dogmen sei keine notwendige Voraussetzung für die Bereitschaft gewesen, von diskriminierenden Maßnahmen gegen andere, sprich: Juden, zu profitieren. (...) James hat mit der Abhandlung ein wichtiges Kapitel deutscher Unternehmensgeschichte geschrieben. (...) Das Buch ist ein bemerkenswerter Beitrag zur Erforschung der sogenannten 'Arisierung' und zur Aufarbeitung eines der trübsten Kapitel in der Geschichte der Deutschen Bank."
Jürgen Jeske, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. März 2001
"Welche Rolle spielte die Deutsche Bank bei der planmäßigen Enteignung jüdischen Eigentums in der Zeit des 'Dritten Reiches'? Die jetzt vorgelegte Studie des Princeton-Historikers Harold James bestätigt und erweitert die Feststellung, die er bereits in der 1995 veröffentlichten Festschrift 'Die Deutsche Bank 1870-1995' getroffen hat: dass das Bankhaus mit seiner Beteiligung an der 'Arisierung' 'schwere moralische Schuld' auf sich geladen habe (Zeit Nr. 9/95). Es ist begrüßenswert, dass die von der Deutschen Bank 1998 eingerichtete Historikerkommission, der neben James noch Avraham Barkai (Jerusalem), Gerald D. Feldmann (Berkeley) Lothar Gall (Frankfurt) und Jonathan Steinberg (Philadelphia) angehören, den Beschluss gefasst hat, die seit 1995 neu aufgefundenen Archivmaterialien noch einmal genauer auf die Frage hin zu durchmustern, inwieweit die Bank in die 'Arisierungsmaßnahmen' des NS-Regimes verstrickt gewesen ist."
Julius H. Schoeps, Die Zeit, 15. März 2001