Pressestimmen
"Ihre Sprache ist lakonisch derb und obszön, aber zugleich empfindsam und zärtlich. (...) Bei aller Schnoddrigkeit schaut die Journalistin (...) immer genau hin und verfügt über ein feines Gespür für Rhythmus, Schnitte und Pointen. (...) „Darkroom“ ist weniger ein Roman als ein Album der jugoslawischen Generation X mit gestochen scharfen Polaroids, Erinnerungsfetzen, Glossen, Tagebuchnotizen und E-Mails. (...) Sprunghaft, widersprüchlich und unverkrampft subjektiv, ist dieser „Darkroom“ noch in seinen düsteren Schockeffekten und banalen Lebensweisheiten ein Hoffnungsschimmer. (...) Rujana Jeger ist kosmopolitisch und Cosmopolitan-Luxusfrau, zickig, wütend und kleinmädchenhaft sentimental, mit einem Wort: eine ganz normal verrückte junge Frau. Ihr Darkroom Jugoslawien ist nicht dunkler oder heller als Westeuropa."
Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. September 2004
"Rujana Jeger ist der wahr gewordene Traum deutscher Lektoren nach den Jahren der Waschlappen- und Püppchenliteratur."
Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung, 15. Juli 2004
"(...) Ihr Leben liegt in bunten Scherben, gespiegelt in einer postmodernen, aber keineswegs verspäteten Literatur, grotesk, traurig und ausgelassen.
Nirgendwo wird das so deutlich wie in Rujana Jegers im Jahr 2001 veröffentlichten und nun mit brillanter Leichtigkeit ins Deutsche übersetzten Erstling, einem Mosaik aus den Erinnerungssplittern und Alltagstrümmern, die ihre Zusammengehörigkeit nur noch dem Namen nach unter der Bezeichnung Roman behaupten können.(...) Sie präsentiert keine postmodernen Bruchstücke, sondern entwirft poetische Glossen von zwei Zeilen bis vier Seiten, immer pointiert, aber nie glatt."
Dorothea Dieckmann, Die Zeit, 8. Juli 2004
"Sie erinnert sich in kurzen, schlaglichtartigen Sequenzen an ihre Jugend in Jugoslawien, als sie sich eingeklemmt fühlte zwischen Tradition, westlicher Popkultur und Hedonismus."
Tobias Haberl, Der Spiegel, 1. April 2004
"Die Sprache der Übersetzung von Brigitte Doebert ist schnoddrig-poetisch, je nach Stimmung nervös oder trocken-berichtend. Das verhilft dem Text zum Gestus eines Tagebuchromans, dem seine Wahrheit ebenso wichtig ist wie sein bissiger Witz. Zusammengehalten wird das in kurzen, chronologisch immer wieder vor und zurück hüpfenden Stücken erzählte Buch durch die Stimme der Ich-Erzählerin."
Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung, 22. März 2004
"In kurzen Episoden, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Kroatien und Deutschland springen, zeichnet Rujana Jeger das Bild einer Generation, die durch den Zerfall des Vielvölkerstaats keinen Heimatbegriff mehr hat. Ihr Zuhause liegt in der Familie und im Freundeskreis. Diese Welt beschreibt die Autorin so lapidar und tragikomisch, dass man jeden Satz zweimal lesen möchte."
Meike Schnitzler, Neon, 18. März 2004