Pressestimmen
"Allein in der Rolle der elegant formulierenden Kassandra zu glänzen genügt ihm nicht. Er will Verhältnisse ändern, als Hoffnungsträger und Wegweiser erkannt werden."
Hans-Joachim Noack, Der Spiegel, 20. Februar 2006
"In dieser Situation ist Paul Nolte ohne Zweifel eine herausragende Erscheinung. Mit seinem Buch Generation Reform hat er vor zwei Jahren seinen öffentlichen Anspruch angemeldet, Deutschland und die Welt anders zu interpretieren, um sie zu verändern. Inzwischen ist er auf den Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin berufen. Auch in seinem neuen Buch Riskante Moderne stellt er die großen Fragen. Virtuos bewegt er sich über alle Themen und quer zu den politischen Lagern. Der Gesellschaft liest er kräftig die Leviten, ohne freilich jemanden konkret zu verstören. Was ihn von anderen unterscheidet, sind sein bekennender Optimismus und auch sein Glaube daran, dass Politik nach wie vor einen Unterschied mache. »Der ›Fortschritt‹, ohne Zweifel, ist brüchig geworden. Trotzdem haben wir die Chance, an einer etwas besseren Welt zu arbeiten.« Es ist diese Melange aus Zeitkritik und Zukunftsvertrauen, harscher Reformpredigt und moralisierendem Tremolo, einem feinen Gespür für Veränderungen und der tröstenden Hoffnung auf die Rückkehr der Werte, die nicht nur dem Präsidenten und der Kanzlerin, sondern auch in (fast) allen Parteien und in den meisten Milieus wohl gefällt."
Warnfried Dettling, Die Zeit, 16. März 2006
„Das Risiko betritt die Weltbühne, wenn Gott sie verlassen hat. Risiko ist ein durch und durch säkularer Begriff. Im Risiko ist der Mensch, ist die Moderne mit sich selbst, den Folgen ihrer Entscheidungen, ihren Irrtümer, ihrem Nichtwissen, ihren Siegen und ihrer daraus erwachsenden Hilflosigkeit, Ratlosigkeit konfrontiert. Wie sehr eine Epoche, eine Gesellschaft, eine Gruppe das Risiko annimmt, ist der Gradmesser, inwiefern sie in der Moderne angekommen ist. Insofern ist das engagierte Plädoyer Paul Noltes, daß auch die Deutschen die „riskante Moderne“ annehmen müssen – daß sie lernen müssen, mit der Ambivalenz des Risikos zu leben, sie zu nutzen – ein wichtiger Beitrag. Auch intellektuell verharrt die Republik in der großen Koalition in einer lärmig-betriebsamen Gedankenleere, Gedankenstarre.“
Ulrich Beck, Die Welt, 25.März 2006
Paul Nolte (…) gehört zu den Vordenkern des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland. (…) Deutschland ist nach Nolte ein risikofeindliches Land geworden, in dem Aufschub und Vermeidung dominieren. (…) Die Linke habe sich vom klassischen Fortschrittsdenken verabschiedet und sich in eine kulturalistisch-bewahrende Bewegung transformiert, während sich die ehemals Konservativen und Modernisierungs-Skeptiker zur Rechten von Pessimisten zu Befürwortern des Wandels entwickelt hätten. (…) [Nolte] skizziert das Modell einer investiven Gesellschaft, die die Ressourcen der bürgerlichen Selbstverantwortung ebenso wie der gemeinschaftlichen Solidarität neu mobilisiere. Paul Noltes Buch zeugt trotz seiner komplexen Analyse von einer unbeschwert-lustvollen Art des Denkens. Durchzogen von jenem positiven Grundton, der ohne jede Larmoyanz und pädagogischen Eifer auskommt. Ein erfrischender Kontrast zur lähmenden Schwere der grossen Koalition.“
Urs Rauber, Neue Zürcher Zeitung, 11. März 2007