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Am Seil
Roman.
Bert Kesperg kann nicht mehr laufen, jedenfalls nicht ohne Gehhilfe, seine Hände zittern, der ehemalige Englisch- und Sportlehrer verfällt mitunter in eine minutenlange Starre. Nach der Scheidung von seiner Frau lebt er in einem Seniorenwohnheim. Er liebt seine Pflegerin, die schöne und ihm ungewöhnlich zugewandte Pauline. Am gleichen Tag, an dem sie ihm eröffnen muß, daß ihr gekündigt wurde, erhält Bert überraschend Besuch von seinem Sohn Gert. Im Dämmer seines Zimmers glaubt er einen Moment lang, es sei der Tod, der ihn holen kommt.
Bert hat nie viel von seinem Sohn gehalten. Und Gert scheint dieses Bild mit jedem Wort, jedem Schritt zu bestätigen. Der ehemals bekannte Fernseh-Moderator steckt nach einem Übergriff auf seine Assistentin und nach einem schweren Autounfall, bei dem seine junge Geliebte ums Leben kam, in einer tiefen Krise. Doch als die beiden das Altersheim verlassen und in Berts Auto zu dem Hof fahren, auf dem sie früher gelebt haben, wendet sich das Blatt. Jenseits ihres lebenslangen Machtkampfes entwickelt sich eine prekäre Nähe, und es ist Gert, der den Entschluß, den sie beide stillschweigend gefaßt haben, zielstrebig umsetzt ...
Thomas Lang erhielt für einen Auszug aus diesem Roman den Ingeborg-Bachmann-Preis 2005. Er erzählt aus wechselnder Perspektive und mit einer perfekten Choreographie, präzis und packend, von einem geradezu archaischen Vater-Sohn-Konflikt, der eine überraschende Lösung erfährt. Dabei gelingen ihm gleichzeitig bewegende und nicht selten von absurder Komik aufgeladene Bilder, die einen tief berühren und lange nachwirken.
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"Abgründig - selbst bis in die kleinsten Details – ist dieser Text von Thomas Lang konstruiert. In seinen stärksten Momenten trifft er den Leser wie ein gezielter Faustschlag aus dem zwischenmenschlichen Hinterhalt (...). Ohne Zweifel: Thomas Lang ist ein erzähltechnisch geschulter Autor. Ebenso überzeugt sein dramaturgisches Geschick über weite Strecken, sein gestalterisches Potential beeindruckt. (...) Mit Thomas Lang ist zukünftig in der deutschsprachigen Literatur als eigenständiger Stimme zu rechnen."
Sibylle Birrer, Neue Zürcher Zeitung, 8./9. Juli 2006
"“Am Seil“ ist eine Stilübung, die eine Versuchsanordnung minuziös wiedergibt. (...) Diese langsamen Kameraschwenks machen den Reiz des Erzählten aus: Thomas Lang beschreibt körperliche Gebrechen ebenso intensiv wie die aufbrausenden Empfindungen seiner Protagonisten. Seine Prosa versucht dieser Statik dadurch zu entkommen, dass sie die metaphorischen Ebenen rasch wechselt und allerlei Bildungsversatzstücke einbaut."
Rainer Moritz, Literaturen, April 2006
"Thomas Lang erzählt spannend, kalt und sehr gekonnt von seinem Vater-Sohn-Konflikt. (...)Die präzise gearbeitete Beziehungsschaukel kippt rhythmisch auf die andere Seite und wieder zurück. Sie korrespondiert mit einer kunstvoll eingesetzten Banalität: mit der Beschreibung des herbstlichen Himmels, dessen rasch ziehende Wolken ein immer anderes Licht auf den Kampf zwischen Vater und Sohn werfen. In ihren dichtesten Momenten liest sich die Geschichte wie die einer einzigen Person, die des Kindes im Mann und des Mannes im Kind. So nah wie im letzten Augenblick waren die beiden einander nie. (...) Die durch groteske Umstände zustande gekommene Nähe, erst komisch und peinlich, dann schmerzhaft, dann fast willkommen, acht aus dieser virtuosen Etüde mehr als nur eine Etüde. Die Kälte des Erzählers erweist sich am Ende als Kunstgriff, der den dramatischen Vorgang nachhaltiger ins Herz des Lesers prägt, als die pathetischen Schinken, die sich sonst mit dem Vater-Sohn-Thema zu nähern pflegen, es jemals könnten."
Ulrich Greiner, Die Zeit, 16. März 2006
"Es gehört zu den entschiedenen Stärken der Erzählung von Thomas Lang, daß er nicht Partei ergreift, (...) Man versteht gut, was die Bachmann-Jury bewog, Thomas Langs furioses Schlußkapitel auszuzeichnen: erstickte Gefühle, Vorwürfe, Lebensschlußstrich, alles nur in Andeutung und mit knappen, aber präzisen erzählerischen Mitteln dargeboten, dazu Genauigkeit der äußeren Abläufe und der Szenerie. (...) Einzelne Beobachtungen überzeugen, etwa die Ausgrenzung der Pflegefälle unter den Heimbewohnern, weil man mit dem drohenden Schicksal nicht konfrontiert werden will; schön auch die Relativierung der Alterserotik: „Junge Mädchen wirken nur in der Vorstellung anziehend. In der Wirklichkeit sind sie psychische und soziale Ich-AGs."
Tilmann Lahme, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. März 2006
"Thomas Lang ist ein meisterhaftes kleines Kammerstück über einen deutschen Generationenkrieg gelungen."
Max Herrmann, Die Welt, 4. März 2006
"Lang hat eine Studie in jenem klassisch-malerischen Sinn vorgelegt, den das Wort für die Literatur einmal besaß, ein fotorealistisch anmutendes, vielfach lasiertes und hintergründig glühendes Stück langsamer Literatur."
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 11./12. Februar 2006
"Es ist psychologisch fein geschildert, wie Vater und Sohn, die nicht nur einen ähnlich klingenden Vornamen haben, sondern auch an einer ähnlich tiefen Verzweiflung leiden, sich nach Jahren des Schweigens einander unbeabsichtigt annähern, als der Sohn den Vater auf Wunsch der Mutter im Altersheim besucht."
Claudia Voigt, Der Spiegel - Kulturspiegel, Februar 2006
Am Seil
Roman
"Abgründig - selbst bis in die kleinsten Details – ist dieser Text von Thomas Lang konstruiert. In seinen stärksten Momenten trifft er den Leser wie ein gezielter Faustschlag aus dem zwischenmenschlichen Hinterhalt (...). Ohne Zweifel: Thomas Lang ist ein erzähltechnisch geschulter Autor. Ebenso überzeugt sein dramaturgisches Geschick über weite Strecken, sein gestalterisches Potential beeindruckt. (...) Mit Thomas Lang ist zukünftig in der deutschsprachigen Literatur als eigenständiger Stimme zu rechnen."
Sibylle Birrer, Neue Zürcher Zeitung, 8./9. Juli 2006
"“Am Seil“ ist eine Stilübung, die eine Versuchsanordnung minuziös wiedergibt. (...) Diese langsamen Kameraschwenks machen den Reiz des Erzählten aus: Thomas Lang beschreibt körperliche Gebrechen ebenso intensiv wie die aufbrausenden Empfindungen seiner Protagonisten. Seine Prosa versucht dieser Statik dadurch zu entkommen, dass sie die metaphorischen Ebenen rasch wechselt und allerlei Bildungsversatzstücke einbaut."
Rainer Moritz, Literaturen, April 2006
"Thomas Lang erzählt spannend, kalt und sehr gekonnt von seinem Vater-Sohn-Konflikt. (...)Die präzise gearbeitete Beziehungsschaukel kippt rhythmisch auf die andere Seite und wieder zurück. Sie korrespondiert mit einer kunstvoll eingesetzten Banalität: mit der Beschreibung des herbstlichen Himmels, dessen rasch ziehende Wolken ein immer anderes Licht auf den Kampf zwischen Vater und Sohn werfen. In ihren dichtesten Momenten liest sich die Geschichte wie die einer einzigen Person, die des Kindes im Mann und des Mannes im Kind. So nah wie im letzten Augenblick waren die beiden einander nie. (...) Die durch groteske Umstände zustande gekommene Nähe, erst komisch und peinlich, dann schmerzhaft, dann fast willkommen, acht aus dieser virtuosen Etüde mehr als nur eine Etüde. Die Kälte des Erzählers erweist sich am Ende als Kunstgriff, der den dramatischen Vorgang nachhaltiger ins Herz des Lesers prägt, als die pathetischen Schinken, die sich sonst mit dem Vater-Sohn-Thema zu nähern pflegen, es jemals könnten."
Ulrich Greiner, Die Zeit, 16. März 2006
"Es gehört zu den entschiedenen Stärken der Erzählung von Thomas Lang, daß er nicht Partei ergreift, (...) Man versteht gut, was die Bachmann-Jury bewog, Thomas Langs furioses Schlußkapitel auszuzeichnen: erstickte Gefühle, Vorwürfe, Lebensschlußstrich, alles nur in Andeutung und mit knappen, aber präzisen erzählerischen Mitteln dargeboten, dazu Genauigkeit der äußeren Abläufe und der Szenerie. (...) Einzelne Beobachtungen überzeugen, etwa die Ausgrenzung der Pflegefälle unter den Heimbewohnern, weil man mit dem drohenden Schicksal nicht konfrontiert werden will; schön auch die Relativierung der Alterserotik: „Junge Mädchen wirken nur in der Vorstellung anziehend. In der Wirklichkeit sind sie psychische und soziale Ich-AGs."
Tilmann Lahme, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. März 2006
"Thomas Lang ist ein meisterhaftes kleines Kammerstück über einen deutschen Generationenkrieg gelungen."
Max Herrmann, Die Welt, 4. März 2006
"Lang hat eine Studie in jenem klassisch-malerischen Sinn vorgelegt, den das Wort für die Literatur einmal besaß, ein fotorealistisch anmutendes, vielfach lasiertes und hintergründig glühendes Stück langsamer Literatur."
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 11./12. Februar 2006
"Es ist psychologisch fein geschildert, wie Vater und Sohn, die nicht nur einen ähnlich klingenden Vornamen haben, sondern auch an einer ähnlich tiefen Verzweiflung leiden, sich nach Jahren des Schweigens einander unbeabsichtigt annähern, als der Sohn den Vater auf Wunsch der Mutter im Altersheim besucht."
Claudia Voigt, Der Spiegel - Kulturspiegel, Februar 2006