Cover: Osterhammel, Jürgen, Die Entzauberung Asiens

Osterhammel, Jürgen

Die Entzauberung Asiens

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Osterhammel, Jürgen

Die Entzauberung Asiens

Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert.

"Eine exzellente, ja brillante kultur- und ideengeschichtliche Untersuchung."
Zeitschrift für Historische Forschung

Asien war eines der großen Themen der Aufklärungsepoche. Im 18. Jahrhundert wurden auch entlegene Teile Asiens bereist und erschlossen. Um 1780 waren die Gebildeten Europas über Asien hervorragend informiert. Asien wurde damals zugleich entzaubert und besser verstanden als in den Jahrhunderten davor. Für eine kurze Zeit wurden Araber, Inder, Perser oder Chinesen zu entfernten Nachbarn, mit denen sich trotz offenkundiger Kommunikationsschwierigkeiten ein Dialog führen ließ. Weltoffenheit und wissenschaftliche Neugier kippten um 1800 in eine neue, heute noch nachwirkende Arroganz um. Zur kolonialen Unterwerfung eines entzauberten Kontinents war es dann nur ein kleiner Schritt. Für die Neuausgabe wurde das Buch um ein Nachwort erweitert, das sich kritisch mit der Diskussion um eurozentrischen „Orientalismus“ auseinandersetzt.

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Details

978-3-406-59897-5

Erschienen am 23. März 2010

2. Auflage, 2013

574 S.

Softcover

Bibliografische Reihen

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Inhalt
Vorbemerkung

I. Einleitung
1. Asiens «Niedergang» – Europas Arroganz
2. Die Große Landkarte der Menschheit
3. Diskurszwang, Bildungsfracht, Autismus
4. Differenzwahrnehmung
5. Räume
6. Epochengrenzen

WEGE DES WISSENS

II. Asien – Europa: Grenzen, Gleichgewichte, Hierarchien
1. Asien und Europa im Russischen Imperium
2. Das Osmanische Reich: Europäische Großmacht oder barbarische Fremdkultur?
3. Asien: Vornehmster der Kontinente?
4. Charaktertypus und Enzyklopädie
5. Europas Primat – transeuropäische Globalisierung

III. Perspektivenwechsel: Spielräume europäischer Selbstrelativierung
1. Kulturtransfer und Kolonialismus
2. Theorien des Ethnozentrismus
3. Interkultureller Leistungsvergleich
4. Diskursive Gerechtigkeit
5. Chinesische Interviews, tamilische Briefe
6. Niebuhrs Affe

IV. Reisen
1. Sir John Malcolms Tafelrunde
2. Die Tränen des Mandarins
3. Meer und Land
4. Ostasien: Mauerreiche
5. Südost- und Südasien: Imperiale Freizügigkeit
6. Der Nahe Osten: Antikenpilgerschaft
7. Abenteurer und Überläufer
8. Forscher und Funktionäre

V. Begegnungen
1. Strapazen, Enttäuschungen, Katastrophen
2. Der mysteriöse Mister Manning
3. Dolmetscher und Dialoge
4. Sprachblindheit
5. Mimesis und Täuschung
6. Soziologie der Wahrnehmungschancen

VI. Augenzeugen – Ohrenzeugen: Asien als Erfahrung
1. Riesen und Einhörner
2. Vorurteilslosigkeit
3. Augenschein
4. Vor dem Hochgericht der Philosophie
5. Methoden der fragenden Klasse
6. Hören und Hörensagen
7. Local knowledge: Asiatische Wissenschaft in europäischen Texten

VII. Berichten, edieren, lesen: Von der Erfahrung zum Text
1. Der Reisebericht als Erkenntniswerkzeug
2. Stil und Wahrheit
3. Anthologien, Collagen, Super-Erzählungen
4. Verbesserndes Übersetzen
5. Aktualität und Kanon
6. Lesespuren
7. Lesekünste
8. Brechungen der Repräsentation

ZEITGENOSSENSCHAFT UND GESCHICHTE

VIII. Das Elementarhistorische: Steppenkrieger, Eroberer, Usurpatoren
1. Stammesasien: Attila und die Folgen
2. Ein Kontinent der Revolutionen
3. Timur: Reichsgründer und Monster
4. Nadir Schah: Kriegskomet und Patriot
5. Haidar Ali: Tyrann und aufgeklärter Reformer
6. Die Modernisierung vulkanischer Politik

IX. Wilde und Barbaren
1. Verlorene Wilde
2. Viererlei Barbarei
3. Dach der Welt
4. «Tartarei»: Geographisch, geschichtsphilosophisch, ethnographisch
5. Ritter und Exoten auf der Krim
6. Ethnologie und Politik der arabischen Freiheit
7. Theorie des Nomadentums
8. Der Triumph der Seßhaften

X. Wirkliche und unwirkliche Despoten
1. Neros und Salomos Erben
2. Montesquieu liest Sir John Chardin
3. Despotismus und Geschichtsphilosophie
4. Zweifel an der «orientalischen Despotie»
5. Anquetil-Duperron und die Entdämonisierung des europäischen Asienbildes
6. Indien: Translatio despotica
7. China: Bürokratisches Management
8. Osmanisches Reich: Prätorianer und Papiertiger
9. Ex Occidente lux

XI. Gesellschaften: Ordnungen und Lebensformen
1. Die Solidarität der Zivilisierten
2. Städte
3. Batavische Kolonialsoziologie
4. Nahsicht: Städtisches Leben in Aleppo
5. Sklaven
6. Doktoren an der Macht
7. Kasten: Religionszwang oder Sozialutopie?
8. Feudalismus
9. Masken und Gefühle
10. Die Geburt der Soziologie aus dem Geiste kultureller Differenz

XII. Frauen
1. Der größte Unterschied
2. Reiche der Sinne
3. Sphären der Häuslichkeit
4. «Vielweiberey»
5. Arbeit, Freiheit und Opfer
6. Fortschritt: Das Galanteriekriterium

XIII. Zeitenwende: Der Aufstieg des Europazentrismus
1. Intellektuelle Schwebelagen und neue Ausgrenzungen
2. Von Aladins Schatzhöhle zum Entwicklungsland
3. Niedergang, Degeneration, Stagnation
4. Von der Zivilisationstheorie zur Zivilisierungsmission

Nachwort zur Neuauflage
Abkürzungen
Anmerkungen
Quellen und Literatur
Namenregister
Orts- und Sachregister

Pressestimmen

Pressestimmen

"Osterhammel [zeigt], wie sich im 18. Jahrhundert insgesamt die Perspektiven der Aufklärung globalisieren, ohne noch zu jener ‘Verwandlung der Welt’ zu führen, die uns seit dem 19. Jahrhundert in eine Weltgesellschaft katapultiert hat."
Steffen Martus, Berliner Zeitung, 29. Juli 2010



"Dieser Autor ist bekannt durch seine fulminanten Werke (...): Jürgen Osterhammel, Historiker und Leibniz-Preisträger, ist schon seit langem daran gelegen, die europäische Sicht auf andere Kontinente vom ethnozentrischen Blick befreien. Osterhammels Buch ist jetzt, aktualisiert durch ein Nachwort des Verfassers, in einer schönen Taschenbuch-Ausgabe erhältlich – und es besicht wie einst. Man möchte mit dem Lesen gar nicht aufhören."
Norbert Sperling & Gabriele Kalmár, Deutschlandradio Kultur, 25. Juli 2010



Empfehlungen

}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-59897-5

Erschienen am 23. März 2010

2. Auflage , 2013

574 S.

Softcover

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Osterhammel, Jürgen

Die Entzauberung Asiens

Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert

"Eine exzellente, ja brillante kultur- und ideengeschichtliche Untersuchung."
Zeitschrift für Historische Forschung

Asien war eines der großen Themen der Aufklärungsepoche. Im 18. Jahrhundert wurden auch entlegene Teile Asiens bereist und erschlossen. Um 1780 waren die Gebildeten Europas über Asien hervorragend informiert. Asien wurde damals zugleich entzaubert und besser verstanden als in den Jahrhunderten davor. Für eine kurze Zeit wurden Araber, Inder, Perser oder Chinesen zu entfernten Nachbarn, mit denen sich trotz offenkundiger Kommunikationsschwierigkeiten ein Dialog führen ließ. Weltoffenheit und wissenschaftliche Neugier kippten um 1800 in eine neue, heute noch nachwirkende Arroganz um. Zur kolonialen Unterwerfung eines entzauberten Kontinents war es dann nur ein kleiner Schritt. Für die Neuausgabe wurde das Buch um ein Nachwort erweitert, das sich kritisch mit der Diskussion um eurozentrischen „Orientalismus“ auseinandersetzt.
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Inhalt

Vorbemerkung

I. Einleitung
1. Asiens «Niedergang» – Europas Arroganz
2. Die Große Landkarte der Menschheit
3. Diskurszwang, Bildungsfracht, Autismus
4. Differenzwahrnehmung
5. Räume
6. Epochengrenzen

WEGE DES WISSENS

II. Asien – Europa: Grenzen, Gleichgewichte, Hierarchien
1. Asien und Europa im Russischen Imperium
2. Das Osmanische Reich: Europäische Großmacht oder barbarische Fremdkultur?
3. Asien: Vornehmster der Kontinente?
4. Charaktertypus und Enzyklopädie
5. Europas Primat – transeuropäische Globalisierung

III. Perspektivenwechsel: Spielräume europäischer Selbstrelativierung
1. Kulturtransfer und Kolonialismus
2. Theorien des Ethnozentrismus
3. Interkultureller Leistungsvergleich
4. Diskursive Gerechtigkeit
5. Chinesische Interviews, tamilische Briefe
6. Niebuhrs Affe

IV. Reisen
1. Sir John Malcolms Tafelrunde
2. Die Tränen des Mandarins
3. Meer und Land
4. Ostasien: Mauerreiche
5. Südost- und Südasien: Imperiale Freizügigkeit
6. Der Nahe Osten: Antikenpilgerschaft
7. Abenteurer und Überläufer
8. Forscher und Funktionäre

V. Begegnungen
1. Strapazen, Enttäuschungen, Katastrophen
2. Der mysteriöse Mister Manning
3. Dolmetscher und Dialoge
4. Sprachblindheit
5. Mimesis und Täuschung
6. Soziologie der Wahrnehmungschancen

VI. Augenzeugen – Ohrenzeugen: Asien als Erfahrung
1. Riesen und Einhörner
2. Vorurteilslosigkeit
3. Augenschein
4. Vor dem Hochgericht der Philosophie
5. Methoden der fragenden Klasse
6. Hören und Hörensagen
7. Local knowledge: Asiatische Wissenschaft in europäischen Texten

VII. Berichten, edieren, lesen: Von der Erfahrung zum Text
1. Der Reisebericht als Erkenntniswerkzeug
2. Stil und Wahrheit
3. Anthologien, Collagen, Super-Erzählungen
4. Verbesserndes Übersetzen
5. Aktualität und Kanon
6. Lesespuren
7. Lesekünste
8. Brechungen der Repräsentation

ZEITGENOSSENSCHAFT UND GESCHICHTE

VIII. Das Elementarhistorische: Steppenkrieger, Eroberer, Usurpatoren
1. Stammesasien: Attila und die Folgen
2. Ein Kontinent der Revolutionen
3. Timur: Reichsgründer und Monster
4. Nadir Schah: Kriegskomet und Patriot
5. Haidar Ali: Tyrann und aufgeklärter Reformer
6. Die Modernisierung vulkanischer Politik

IX. Wilde und Barbaren
1. Verlorene Wilde
2. Viererlei Barbarei
3. Dach der Welt
4. «Tartarei»: Geographisch, geschichtsphilosophisch, ethnographisch
5. Ritter und Exoten auf der Krim
6. Ethnologie und Politik der arabischen Freiheit
7. Theorie des Nomadentums
8. Der Triumph der Seßhaften

X. Wirkliche und unwirkliche Despoten
1. Neros und Salomos Erben
2. Montesquieu liest Sir John Chardin
3. Despotismus und Geschichtsphilosophie
4. Zweifel an der «orientalischen Despotie»
5. Anquetil-Duperron und die Entdämonisierung des europäischen Asienbildes
6. Indien: Translatio despotica
7. China: Bürokratisches Management
8. Osmanisches Reich: Prätorianer und Papiertiger
9. Ex Occidente lux

XI. Gesellschaften: Ordnungen und Lebensformen
1. Die Solidarität der Zivilisierten
2. Städte
3. Batavische Kolonialsoziologie
4. Nahsicht: Städtisches Leben in Aleppo
5. Sklaven
6. Doktoren an der Macht
7. Kasten: Religionszwang oder Sozialutopie?
8. Feudalismus
9. Masken und Gefühle
10. Die Geburt der Soziologie aus dem Geiste kultureller Differenz

XII. Frauen
1. Der größte Unterschied
2. Reiche der Sinne
3. Sphären der Häuslichkeit
4. «Vielweiberey»
5. Arbeit, Freiheit und Opfer
6. Fortschritt: Das Galanteriekriterium

XIII. Zeitenwende: Der Aufstieg des Europazentrismus
1. Intellektuelle Schwebelagen und neue Ausgrenzungen
2. Von Aladins Schatzhöhle zum Entwicklungsland
3. Niedergang, Degeneration, Stagnation
4. Von der Zivilisationstheorie zur Zivilisierungsmission

Nachwort zur Neuauflage
Abkürzungen
Anmerkungen
Quellen und Literatur
Namenregister
Orts- und Sachregister

Pressestimmen

"Osterhammel [zeigt], wie sich im 18. Jahrhundert insgesamt die Perspektiven der Aufklärung globalisieren, ohne noch zu jener ‘Verwandlung der Welt’ zu führen, die uns seit dem 19. Jahrhundert in eine Weltgesellschaft katapultiert hat."
Steffen Martus, Berliner Zeitung, 29. Juli 2010


"Dieser Autor ist bekannt durch seine fulminanten Werke (...): Jürgen Osterhammel, Historiker und Leibniz-Preisträger, ist schon seit langem daran gelegen, die europäische Sicht auf andere Kontinente vom ethnozentrischen Blick befreien. Osterhammels Buch ist jetzt, aktualisiert durch ein Nachwort des Verfassers, in einer schönen Taschenbuch-Ausgabe erhältlich – und es besicht wie einst. Man möchte mit dem Lesen gar nicht aufhören."
Norbert Sperling & Gabriele Kalmár, Deutschlandradio Kultur, 25. Juli 2010