"Die resiliente Demokratie braucht kein Feindbild, aber einen starken Sinn für das, was Menschen miteinander verbindet und zusammenhält."
Wir brauchen mehr Gemeinsinn – aber was ist das überhaupt? Aleida und Jan Assmann bestimmen ihn als einen sechsten, sozialen Sinn, der darauf baut, dass der Mensch mitfühlend, solidarisch, respektvoll, brüderlich und schwesterlich mit anderen Menschen verbunden ist. Ihr glänzend geschriebenes Buch ermutigt zu mehr Gemeinsinn – für andere, für unsere Demokratie und für uns selbst.
Die gegenwärtigen Debatten sind von schroffen Alternativen geprägt: Brauchen wir universale Werte, oder müssen die Eigenarten unterschiedlicher Nationen und Kulturen anerkannt werden? Ist die Linderung von Not eine Sache des zivilgesellschaftlichen Engagements oder befestigt man damit ungerechte Strukturen, die nur der Staat ändern kann? Aleida und Jan Assmann zeigen, dass solche Fragen falsch gestellt sind. Denn wir brauchen beides: universale Werte und den Respekt vor kollektiven Identitäten. Und zivilgesellschaftliches Engagement ist sehr wohl in der Lage, Strukturen zu verändern. Auf der Spur von Schlüsselbegriffen wie Solidarität, Brüderlichkeit, Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe, Empathie und Respekt und in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Menschenbildern und Beziehungsstrukturen bestimmen sie neu, was Gemeinsinn sein kann. Sie fragen nach den Grundlagen einer demokratischen politischen Kultur und zeigen die Wirkungskraft von Gemeinsinn an vielen ermutigenden Beispielen: von Schwimmbädern und Stolpersteinen bis hin zu Aufräumaktionen und Tafeln.
Einleitung Gemeinsinn und Demokratie Die Fragestellung Zur Forschungsdiskussion
1. Gemeinsinn: Zur Sprach- und Begriffsgeschichte Sensus communis Gemein, Gemeinwohl und Gemeinsinn Gemeinschaft und Gesellschaft Christian Thomasius, der deutsche Erfinder des Gemeinsinns
2. Solidarität Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Gemeinsinn, Solidarität Neue Impulse für Solidarität Empirische Perspektiven Zwei Solidaritätskritiker «Solidarität-mit» und «Solidarität-gegen» «Sprechen-für»: Ein neuer Begriff des Politischen «Sprechen-als»: Identitätspolitische Einsprüche
3. Brüderlichkeit Die dritte Farbe der Trikolore Zwischen Rechtsbruch und Bürgerpflicht: Der Fall Cédric Herrou Die Rolle der politischen Kultur
4. Menschenbilder zwischen Partikularismus und Universalismus Ist der Mensch gut oder böse? Anthropologische Perspektiven Mann und Frau, Erziehung und Gleichstellung Staatstheorien und ihre anthropologischen Grundlagen Carl Schmitts Kampf gegen die «jüdische Demokratie»› Die Entstehung des Individuums Kant: Gemeinsinn und kategorischer Imperativ Karl Löwith: Der Mensch in der Rolle des Mitmenschen
5. Beziehungsgrammatiken: Feindbilder und Freundbilder Bedrohungsbewusstsein durch Freund-Feind-Denken Populismus um 1900 und um 2000 Praktischer Universalismus: Grenzüberwindende Nächstenliebe Neue Perspektiven der Empathieforschung René Rhinow: Mitfühlender Liberalismus Joachim Bauer: Von der Psychosomatik zur Soziosomatik Michèle Lamont: Würdigung und Stigmatisierung Der Osten schreibt zurück: Zu einer innenpolitischen Schieflage
6. Grundsätze demokratischer politischer Kultur Schnelles und langsames Denken Vier Formen von Respekt Möglichkeiten und Grenzen des Respekts Identitätspolitiken zwischen Universalismus und Partikularismus Religio duplex: Universalismus und Kosmopolitismus Moral und Menschheit Gleiche Rechte für Ungleiche Menschenrechte und Menschenpflichten
7. Helden und Heldinnen des Gemeinsinns Japanische Fußballfans in Qatar Versehrte Städte Zweitzeugen und Stolpersteine Ein Denkmal für Flucht und Migration in Kassel Tafeln in Deutschland Miteinander reden in Ostritz Menschenrechtsstädte Ein Menschenrecht auf Zukunft: «Black Quantum Futurism» Althengstett und Ostelsheim
Ein Abend mit den Friedenspreisträgern Aleida Assmann und Navid Kermani
Moderation: Judith Heitkamp (BR) und Niels Beintker (BR) Ermutigungen zum Perspektivwechsel
Zwei Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, zwei beeindruckende Neuerscheinungen: Aleida Assmann und Navid Kermani sprechen über ihre im Herbst im Verlag C.H.Beck erscheinenden Bücher „Gemeinsinn. Der sechste, soziale Sinn“ und „In die andere Richtung jetzt. Eine Reise durch Ostafrika“. Der Abend ist zugleich dem Gedenken an Jan Assmann gewidmet, dem Mitautor von „Gemeinsinn“. Beide Bücher kreisen aus unterschiedlichen Blickwinkeln um die großen Themen unserer Zeit, um Identität, Verantwortung und Solidarität in einer Welt voller Grenzen. Freuen Sie sich auf Ermutigungen zu Perspektivwechseln und zu mehr Gemeinsinn. Durch den Abend führen Judith Heitkamp und Niels Beintker vom Bayerischen Rundfunk.
Eine Kooperationsveranstaltung von Bayern 2, dem Verlag C.H.Beck, dem Literaturhaus Frankfurt und dem Schauspiel Frankfurt
"Die resiliente Demokratie braucht kein Feindbild, aber einen starken Sinn für das, was Menschen miteinander verbindet und zusammenhält."
Wir brauchen mehr Gemeinsinn – aber was ist das überhaupt? Aleida und Jan Assmann bestimmen ihn als einen sechsten, sozialen Sinn, der darauf baut, dass der Mensch mitfühlend, solidarisch, respektvoll, brüderlich und schwesterlich mit anderen Menschen verbunden ist. Ihr glänzend geschriebenes Buch ermutigt zu mehr Gemeinsinn – für andere, für unsere Demokratie und für uns selbst.
Die gegenwärtigen Debatten sind von schroffen Alternativen geprägt: Brauchen wir universale Werte, oder müssen die Eigenarten unterschiedlicher Nationen und Kulturen anerkannt werden? Ist die Linderung von Not eine Sache des zivilgesellschaftlichen Engagements oder befestigt man damit ungerechte Strukturen, die nur der Staat ändern kann? Aleida und Jan Assmann zeigen, dass solche Fragen falsch gestellt sind. Denn wir brauchen beides: universale Werte und den Respekt vor kollektiven Identitäten. Und zivilgesellschaftliches Engagement ist sehr wohl in der Lage, Strukturen zu verändern. Auf der Spur von Schlüsselbegriffen wie Solidarität, Brüderlichkeit, Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe, Empathie und Respekt und in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Menschenbildern und Beziehungsstrukturen bestimmen sie neu, was Gemeinsinn sein kann. Sie fragen nach den Grundlagen einer demokratischen politischen Kultur und zeigen die Wirkungskraft von Gemeinsinn an vielen ermutigenden Beispielen: von Schwimmbädern und Stolpersteinen bis hin zu Aufräumaktionen und Tafeln.
Einleitung Gemeinsinn und Demokratie Die Fragestellung Zur Forschungsdiskussion
1. Gemeinsinn: Zur Sprach- und Begriffsgeschichte Sensus communis Gemein, Gemeinwohl und Gemeinsinn Gemeinschaft und Gesellschaft Christian Thomasius, der deutsche Erfinder des Gemeinsinns
2. Solidarität Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Gemeinsinn, Solidarität Neue Impulse für Solidarität Empirische Perspektiven Zwei Solidaritätskritiker «Solidarität-mit» und «Solidarität-gegen» «Sprechen-für»: Ein neuer Begriff des Politischen «Sprechen-als»: Identitätspolitische Einsprüche
3. Brüderlichkeit Die dritte Farbe der Trikolore Zwischen Rechtsbruch und Bürgerpflicht: Der Fall Cédric Herrou Die Rolle der politischen Kultur
4. Menschenbilder zwischen Partikularismus und Universalismus Ist der Mensch gut oder böse? Anthropologische Perspektiven Mann und Frau, Erziehung und Gleichstellung Staatstheorien und ihre anthropologischen Grundlagen Carl Schmitts Kampf gegen die «jüdische Demokratie»› Die Entstehung des Individuums Kant: Gemeinsinn und kategorischer Imperativ Karl Löwith: Der Mensch in der Rolle des Mitmenschen
5. Beziehungsgrammatiken: Feindbilder und Freundbilder Bedrohungsbewusstsein durch Freund-Feind-Denken Populismus um 1900 und um 2000 Praktischer Universalismus: Grenzüberwindende Nächstenliebe Neue Perspektiven der Empathieforschung René Rhinow: Mitfühlender Liberalismus Joachim Bauer: Von der Psychosomatik zur Soziosomatik Michèle Lamont: Würdigung und Stigmatisierung Der Osten schreibt zurück: Zu einer innenpolitischen Schieflage
6. Grundsätze demokratischer politischer Kultur Schnelles und langsames Denken Vier Formen von Respekt Möglichkeiten und Grenzen des Respekts Identitätspolitiken zwischen Universalismus und Partikularismus Religio duplex: Universalismus und Kosmopolitismus Moral und Menschheit Gleiche Rechte für Ungleiche Menschenrechte und Menschenpflichten
7. Helden und Heldinnen des Gemeinsinns Japanische Fußballfans in Qatar Versehrte Städte Zweitzeugen und Stolpersteine Ein Denkmal für Flucht und Migration in Kassel Tafeln in Deutschland Miteinander reden in Ostritz Menschenrechtsstädte Ein Menschenrecht auf Zukunft: «Black Quantum Futurism» Althengstett und Ostelsheim
Ein Abend mit den Friedenspreisträgern Aleida Assmann und Navid Kermani
Moderation: Judith Heitkamp (BR) und Niels Beintker (BR) Ermutigungen zum Perspektivwechsel
Zwei Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, zwei beeindruckende Neuerscheinungen: Aleida Assmann und Navid Kermani sprechen über ihre im Herbst im Verlag C.H.Beck erscheinenden Bücher „Gemeinsinn. Der sechste, soziale Sinn“ und „In die andere Richtung jetzt. Eine Reise durch Ostafrika“. Der Abend ist zugleich dem Gedenken an Jan Assmann gewidmet, dem Mitautor von „Gemeinsinn“. Beide Bücher kreisen aus unterschiedlichen Blickwinkeln um die großen Themen unserer Zeit, um Identität, Verantwortung und Solidarität in einer Welt voller Grenzen. Freuen Sie sich auf Ermutigungen zu Perspektivwechseln und zu mehr Gemeinsinn. Durch den Abend führen Judith Heitkamp und Niels Beintker vom Bayerischen Rundfunk.
Eine Kooperationsveranstaltung von Bayern 2, dem Verlag C.H.Beck, dem Literaturhaus Frankfurt und dem Schauspiel Frankfurt