"Acht spannende Bücher in einem" lobte die FAZ das Buch, mit dem Andreas Rödder erstmals über Fachkreise hinaus auf sich aufmerksam machte. Seine rasante Geschichte der Gegenwart mit dem schrägen Titel „21.0“ wurde zum Bestseller, und seither ist der Mainzer Historiker als „public intellectual“ begehrt, der sein rhetorisches Talent wie sein historisches Wissen in die Waagschale wirft. Dass er sich dabei auch als Parteimitglied (der CDU) zu erkennen gibt, hat ihm in der Wissenschaft nicht nur Freunde eingebracht. Rödder steht dazu und findet, dass Wissenschaft und Engagement sich keineswegs ausschließen. Die politisch drängende Frage, wie ein zeitgemäßer Konservatismus des 21. Jahrhunderts aussehen könnte, lässt sich jedenfalls nicht allein wissenschaftlich beantworten.
„Konservativ 21.0“ ist Rödders Analyse der aktuellen Defizite bürgerlicher Politik und zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, sich nicht ins populistische Bockshorn jagen zu lassen.

1. Was haben Sie in Ihrem Studium fürs Leben gelernt?
Genaues Hinsehen, Differenzieren - und das Bewusstein, dass alles auch ganz anders sein kann.
 

2. Wie haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?
Mit Orgelspiel.

 

3. Wie sieht ein gelungener Tag in Ihrem Leben aus?
In der besten aller möglichen Welten wird mir ein Kaffee ans Bett gereicht, dann habe ich das Haus für mich alleine und kann laut Wagner hören, während mir unter der Dusche eine perfekte Formulierung einfällt. Zu einem gelungenen Tag im home office fehlt dann nur noch, dass ich kein Amazon-Paket für die Nachbarn annehmen muss.

 

4. Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Nicht immer auf der letzten Rille zu reisen.

 

5. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Mich selbst.

 

6. Der beste Ort der Welt, der beste Ort in Mainz?
Die Filmfestspiele auf der Piazza Grande von Locarno und der S-Block auf der Stehtribüne von Mainz 05.
 

7. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Zuhören können und Offenheit. 

 

8. Ihr Lieblingsthema für Small Talk?
Sockenmode.

 

9. Welches Buch würde niemand in Ihrer Bibliothek vermuten?
90 Jahre Nürburgring. Die Geschichte der Nordschleife.

 

10. Ein Buch, das ihr Leben verändert hat?
Eine Broschüre über die Ideallinie der Nordschleife.
 

11. Welche Redewendung strapazieren Sie über?
Wenn Sie meine Familie fragen: "Komme sofort." 

 

12. Welche drei Geister würden Sie gern zum Dinner einladen?
Aristoteles, Ralf Dahrendorf und Martha Nussbaum.
 

13. Das beste Buch, das Sie im letzten Jahr gelesen haben?
Robert Gerwarth, Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs. München 2017.
 

14. Wobei werden Sie schwach?
Süßspeisen, Wein, Fleischsalat (getrennt voneinander).


15. Ihr Motto?
Eine Idee wird erst dann schädlich, wenn sie sich von den Realitäten löst. 


16. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Eine Weltkarriere als Jazzpianist und dass meine Frau ihren Schreibtisch in unserem gemeinsamen Arbeitszimmer aufräumt.


17. Was bedeutet das Schreiben für Sie?
Freisemester.

 

 

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Die Paradoxie des Konservativen eröffnet eine gelassene Menschenfreundlichkeit, der es darum geht, den Wandel der Zeiten verträglich zu gestalten.
Andreas Rödder