Werner Sonne kam 1968 zum WDR. Zunächst arbeitete er im Hörfunk, seit 1981 wechselte er zum Fernsehen. Er war unter anderem Korrespondent in Washington und Warschau, im ARD-Hauptstadtstudio und zuletzt beim ARD-Morgenmagazin. Bis heute ist er immer wieder Gast in den großen Fernseh-Talkshows.

1. Was wollten Sie als Kind werden?
Starfighter-Pilot. Das hätte sich aber schon deshalb erledigt, weil ich dann mit meiner später 1,94 m Länge  ohnehin sechs Zentimeter zu groß gewesen wäre. Ich habe dann auf Segelfliegen umgeschult.


2. Was für eine Art Leser waren Sie als Kind?
Alles kreuz und quer und Viel-Leser– Von Karl May (ich glaube, ich habe fast alle Bände gelesen) bis Balzac.


3. Was haben Sie im Studium fürs Leben gelernt?
Leider nichts, denn ich bin schon vor dem Abitur in den Journalismus übergewechselt – als Lokalreporter mit Themen wie Kaninchenzüchterverein und Polizeibericht im Rhein-Wupper-Kreis für den Kölner Stadt-Anzeiger bis auf die große Weltbühne mit 44 Jahren als ARD-Korrespondent im In- und Ausland. Gelernt habe ich dabei, dass Dinge erstens oft komplex, zweitens heute so und drittens morgen vielleicht schon wieder ganz anders sein können – man mit allzu klugen Spekulationen und Vorhersagen also vorsichtig sein sollte – mit und ohne akademischem Grad.


4. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit der Schüppe in der Hand im Tiefbau, dann Verkehrsflugzeuge be- und entladen, dann erste Zeitungsartikel (für 20 Pfennig die Zeile), all das noch in den Schulferien. 


5. Wie sieht ein gelungener Tag in Ihrem Leben aus?
Früher ein 10-Kilometer-Rennen, bei dem ich nicht als Letzter über die Ziellinie ging, heute ein windreicher Tag unter Segeln.


6. Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Beim gründlichen Aufräumen auch endlich Bücher wegzuschmeißen - klappt natürlich nie.


7. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Gelegentlich mich selber, ich probier´s aber weiter.


8. Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
Beinahe hätte ich diese Frage beantwortet. Nur so viel: Das Leben ist eine Achterbahn, nicht alles verläuft  wunschgemäß,  in der Bilanz aber war und ist meins sehr prall, bereichernd, spannend, gelegentlich dramatisch, und wenn´s auch kitschig klingt: ich bin ein Glückskind.


9. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Sag, was du tust, und tu, was du sagt.


10. Ihre Lieblingsbuchhandlung?
Schleicher`s in Berlin Dahlem.


11. Ihr Lieblingsmuseum?
Schwanke zwischen dem Air&Space Museum in Washington und dem Getty Museum in L.A.


12. Was würde niemand von Ihnen vermuten?
Dass ich als langjähriger Journalist im Politikbetrieb nicht nur faktenreiche Sachbücher, sondern auch Romane schreiben kann, in denen es um große Emotionen, Abgründe und tiefe menschliche Konflikte geht.


13. Welches Ihrer eigenen Bücher gefällt Ihnen am besten?
Der Roman „Und der Zukunft zugewandt“.


14. Welche Redewendung strapazieren Sie über?
Dass viele Probleme sehr komplex (siehe oben)  sind – stimmt aber leider trotzdem.


15. Welche Bücher stehen gerade ganz weit oben auf Ihrer Leseliste?
Moshe Zimmermann: Niemals Frieden? Und Mary Elise Sarotte: Nicht einen Schritt weiter nach Osten.


16. Ihr Motto:
Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.


17. Ihr:e Lieblingsregisseur:in?
Steven Spielberg.


18. Ihr:e Lieblingsmaler:in?
Ganz breit: von C.D. Friedrich über Renoir bis Roy Liechtenstein und Gerhard Richter.


19. Ihr Lieblingsfilm?
Früher Chariots of Fire, jetzt Oppenheimer.