Lebensentscheidungen von Kinderwunsch bis Sterbehilfe. Wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen.
Irgendwann kommen wir alle in eine Situation, in der wir schwierige Entscheidungen über unsere eigene Gesundheit, die von Angehörigen oder Freunden treffen müssen. Wir müssen dann die richtigen Fragen stellen und Verantwortung übernehmen – ob es sich um den Schlaganfall der Mutter, eine künstliche Befruchtung, den Wunsch eines Kindes nach geschlechtlicher Veränderung, um Organspende oder das Lebensende handelt. Die beiden Medizinethiker Ralf Jox (rechts) und Rouven Porz geben unverzichtbare Orientierung in einem komplizierten Bereich, der viele Menschen zunehmend überfordert.
Die Medizin heutiger Tage kann unheimlich viel. Sie kann Menschen retten, die früher gestorben wären. Sie kann Pandemien bekämpfen und mit Künstlicher Intelligenz Krankheiten aufspüren, für die es noch nicht einmal Namen gibt. Sie kann uns das Sterben erleichtern und sogar nach dem Tod noch allerhand mit unseren Körpern anfangen. Aber wollen wir das alles? Und vor allem: Sollen wir all das tun, was wir tun könnten? Dies sind nicht nur gesellschaftliche Fragen. Jede und jeder von uns ist ganz persönlich davon betroffen. Mehrfach im Leben müssen wir schwierige gesundheitliche Entscheidungen treffen - über uns selbst, über unsere Angehörigen. Zuweilen geht es gar um leben und Tod. Spätestens dann fragen wir uns: Wie kann ich mich bei diesen verwirrenden Fragen orientieren? Und wie kann ich selbst die richtigen Fragen stellen – an die Ärzte und Pflegenden, im Austausch mit dem Partner und mit Angehörigen, an mich selbst? Mit welcher Entscheidung werde ich später leben können? Wer kann mich bei solchen Lebensentscheidungen unterstützen? Wie kann ich Klarheit gewinnen? Genau hier setzt dieses Buch an. Es will Ihnen als Leserinnen und Lesern helfen, über diese Fragen nachzudenken, sie zu formulieren und für sich selbst Orientierung zu finden.
1. Selbst entscheiden – wieso wir alle herausgefordert sind Wie wir die Medizin sehen – Wieso braucht es in der Medizin Ethik? – Ärztlicher Paternalismus ist passé – Selbst bestimmen ist gefragt – Moralismus als Holzweg – Unbehagen, Problem, Dilemma – Wie wir als klinische Ethiker arbeiten – Zusammenfassung
2. Jenseits von Sex – Zeugung und mehr Die Ära der Retortenbabys – Recht auf ein Kind? – Das Wunschkind – Dr. Mendel 3.0 – Letzter Ausweg Fetozid? – Ausgewählt oder aussortiert? – Embryo: Zellhaufen oder Mensch? – Zusammenfassung
3. Eine schwierige Geburt Geburt und Sterblichkeit – Zwischen Natürlichkeit und Medikalisierung – Gebären heute und morgen – Ungewissheiten bei Neugeborenen und Säuglingen – Größte Sorgen um die Kleinsten – Wie Eltern ihre Kinder vertreten – Zusammenfassung
4. Die Sorgen der Sorgeberechtigten Wo endet elterliches Ermessen? – Wenn Kinder allmählich mitentscheiden können – Was heißt eigentlich einwilligungsfähig? – Sich entwickeln heißt sich verletzlich machen – Unsere Kinder in der Welt der neuen Technologien – Wenn die Sorgeberechtigten selbst zur Sorge werden – Zusammenfassung 5. Von Identitäten und Irritationen Was bin ich und wer bin ich? – Identitätssuche und Körper – Identitätssuche und Familienplanung – Familienplanung andersherum: Verhütung und Sterilisierung – Identität und ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit – Zusammenfassung
6. Wenn der Geist verrücktspielt Das 21. Jahrhundert, die Epoche der psychischen Krankheiten? – Psychische Krankheiten: eine Einbahnstraße? – Wer ist hier eigentlich gestört: Das Individuum oder die Gesellschaft? – Psychiatrie ohne Zwangsjacke? – Psychisch Kranke: Nur selten Täter, oft Opfer – Auch in der Psychiatrie gibt es Patientenverfügungen – Palliative Psychiatrie – Zusammenfassung
7. Wer hat Angst vor künstlicher Intelligenz? Auch die Medizin will künstlich intelligent sein – Kann sich ein Computer entschuldigen? – Bloß ein Werkzeug oder ein echtes Gegenüber? – Existenzielle Tiefendimensionen – Und wenn die Ethik selbst künstlich intelligent wird? – Zusammenfassung
8. Corona und mehr – was heißt eigentlich gerecht? Ein neues Zeitalter – Neue Wörter braucht das Land – Wer nennt mich vulnerabel? – Haarige Haustiere und nackte Ehemänner – Ideale der Gerechtigkeit – Wir haben nicht genug für alle – Zusammenfassung
9. Die tausend Gesichter des Alters Was heißt heute schon Alter? – Den alten Menschen eine Stimme geben – Vulnerable Menschen in der Leistungsmedizin – Einen alten Baum verpflanzt man nicht, oder? – Die schöne neue Welt der Gerontotechnologie – Vielfalt in der Gemeinschaftseinrichtung: Ein Dilemma? – Das Schwerste: den mutmaßlichen Willen ergründen – Zusammenfassung
10. Wenn der Vorhang fällt Geräte abschalten, auch auf der Intensivstation? – Des Guten zu viel? Übertherapie am Lebensende – Unser Leitfaden für ethische Gespräche – Das Ende selbst in die Hand nehmen – Schlafen legen, bis Schlafes Bruder kommt? – Sterbefasten – eine sanftere Form des Suizids? – Zusammenfassung
11. Nach dem Tod geht es weiter Ein gutes Herz – Organe verteilen – Zustimmen oder widersprechen? – Die eigene Identität erzählen – Von Soldaten und Spermien – Unsterbliche Zellen – Überleben uns die digitalen Zwillinge? – Zusammenfassung
12. Ethikkompetenz für die Medizin von morgen Medizin von morgen? Jedenfalls anders – Klinische Ethik, ein Beruf mit Zukunft – Gute Entscheidungen treffen – Eigene Werte bedenken – Nicht zu schnell urteilen – Eigene Vorurteile erkennen – Zusammenfassung
Weiterführende Literatur Verzeichnis der Fallbeispiele Verzeichnis der Info-Boxen
Pressestimmen
Pressestimmen
"Ein Weckruf. Diese Fragen von Leben und Tod betreffen uns alle irgendwann. Brillant." Rolf Dobelli, Autor des Weltbestsellers «Die Kunst des klaren Denkens»
Lebensentscheidungen von Kinderwunsch bis Sterbehilfe. Wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen
Irgendwann kommen wir alle in eine Situation, in der wir schwierige Entscheidungen über unsere eigene Gesundheit, die von Angehörigen oder Freunden treffen müssen. Wir müssen dann die richtigen Fragen stellen und Verantwortung übernehmen – ob es sich um den Schlaganfall der Mutter, eine künstliche Befruchtung, den Wunsch eines Kindes nach geschlechtlicher Veränderung, um Organspende oder das Lebensende handelt. Die beiden Medizinethiker Ralf Jox (rechts) und Rouven Porz geben unverzichtbare Orientierung in einem komplizierten Bereich, der viele Menschen zunehmend überfordert.
Die Medizin heutiger Tage kann unheimlich viel. Sie kann Menschen retten, die früher gestorben wären. Sie kann Pandemien bekämpfen und mit Künstlicher Intelligenz Krankheiten aufspüren, für die es noch nicht einmal Namen gibt. Sie kann uns das Sterben erleichtern und sogar nach dem Tod noch allerhand mit unseren Körpern anfangen. Aber wollen wir das alles? Und vor allem: Sollen wir all das tun, was wir tun könnten? Dies sind nicht nur gesellschaftliche Fragen. Jede und jeder von uns ist ganz persönlich davon betroffen. Mehrfach im Leben müssen wir schwierige gesundheitliche Entscheidungen treffen - über uns selbst, über unsere Angehörigen. Zuweilen geht es gar um leben und Tod. Spätestens dann fragen wir uns: Wie kann ich mich bei diesen verwirrenden Fragen orientieren? Und wie kann ich selbst die richtigen Fragen stellen – an die Ärzte und Pflegenden, im Austausch mit dem Partner und mit Angehörigen, an mich selbst? Mit welcher Entscheidung werde ich später leben können? Wer kann mich bei solchen Lebensentscheidungen unterstützen? Wie kann ich Klarheit gewinnen? Genau hier setzt dieses Buch an. Es will Ihnen als Leserinnen und Lesern helfen, über diese Fragen nachzudenken, sie zu formulieren und für sich selbst Orientierung zu finden.
1. Selbst entscheiden – wieso wir alle herausgefordert sind Wie wir die Medizin sehen – Wieso braucht es in der Medizin Ethik? – Ärztlicher Paternalismus ist passé – Selbst bestimmen ist gefragt – Moralismus als Holzweg – Unbehagen, Problem, Dilemma – Wie wir als klinische Ethiker arbeiten – Zusammenfassung
2. Jenseits von Sex – Zeugung und mehr Die Ära der Retortenbabys – Recht auf ein Kind? – Das Wunschkind – Dr. Mendel 3.0 – Letzter Ausweg Fetozid? – Ausgewählt oder aussortiert? – Embryo: Zellhaufen oder Mensch? – Zusammenfassung
3. Eine schwierige Geburt Geburt und Sterblichkeit – Zwischen Natürlichkeit und Medikalisierung – Gebären heute und morgen – Ungewissheiten bei Neugeborenen und Säuglingen – Größte Sorgen um die Kleinsten – Wie Eltern ihre Kinder vertreten – Zusammenfassung
4. Die Sorgen der Sorgeberechtigten Wo endet elterliches Ermessen? – Wenn Kinder allmählich mitentscheiden können – Was heißt eigentlich einwilligungsfähig? – Sich entwickeln heißt sich verletzlich machen – Unsere Kinder in der Welt der neuen Technologien – Wenn die Sorgeberechtigten selbst zur Sorge werden – Zusammenfassung 5. Von Identitäten und Irritationen Was bin ich und wer bin ich? – Identitätssuche und Körper – Identitätssuche und Familienplanung – Familienplanung andersherum: Verhütung und Sterilisierung – Identität und ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit – Zusammenfassung
6. Wenn der Geist verrücktspielt Das 21. Jahrhundert, die Epoche der psychischen Krankheiten? – Psychische Krankheiten: eine Einbahnstraße? – Wer ist hier eigentlich gestört: Das Individuum oder die Gesellschaft? – Psychiatrie ohne Zwangsjacke? – Psychisch Kranke: Nur selten Täter, oft Opfer – Auch in der Psychiatrie gibt es Patientenverfügungen – Palliative Psychiatrie – Zusammenfassung
7. Wer hat Angst vor künstlicher Intelligenz? Auch die Medizin will künstlich intelligent sein – Kann sich ein Computer entschuldigen? – Bloß ein Werkzeug oder ein echtes Gegenüber? – Existenzielle Tiefendimensionen – Und wenn die Ethik selbst künstlich intelligent wird? – Zusammenfassung
8. Corona und mehr – was heißt eigentlich gerecht? Ein neues Zeitalter – Neue Wörter braucht das Land – Wer nennt mich vulnerabel? – Haarige Haustiere und nackte Ehemänner – Ideale der Gerechtigkeit – Wir haben nicht genug für alle – Zusammenfassung
9. Die tausend Gesichter des Alters Was heißt heute schon Alter? – Den alten Menschen eine Stimme geben – Vulnerable Menschen in der Leistungsmedizin – Einen alten Baum verpflanzt man nicht, oder? – Die schöne neue Welt der Gerontotechnologie – Vielfalt in der Gemeinschaftseinrichtung: Ein Dilemma? – Das Schwerste: den mutmaßlichen Willen ergründen – Zusammenfassung
10. Wenn der Vorhang fällt Geräte abschalten, auch auf der Intensivstation? – Des Guten zu viel? Übertherapie am Lebensende – Unser Leitfaden für ethische Gespräche – Das Ende selbst in die Hand nehmen – Schlafen legen, bis Schlafes Bruder kommt? – Sterbefasten – eine sanftere Form des Suizids? – Zusammenfassung
11. Nach dem Tod geht es weiter Ein gutes Herz – Organe verteilen – Zustimmen oder widersprechen? – Die eigene Identität erzählen – Von Soldaten und Spermien – Unsterbliche Zellen – Überleben uns die digitalen Zwillinge? – Zusammenfassung
12. Ethikkompetenz für die Medizin von morgen Medizin von morgen? Jedenfalls anders – Klinische Ethik, ein Beruf mit Zukunft – Gute Entscheidungen treffen – Eigene Werte bedenken – Nicht zu schnell urteilen – Eigene Vorurteile erkennen – Zusammenfassung
Weiterführende Literatur Verzeichnis der Fallbeispiele Verzeichnis der Info-Boxen
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"Ein Weckruf. Diese Fragen von Leben und Tod betreffen uns alle irgendwann. Brillant." Rolf Dobelli, Autor des Weltbestsellers «Die Kunst des klaren Denkens»