Pressestimmen
"Den Golfstrom, so erfährt man, gibt es ohnedies nicht, nur ein großes Ensemble von Strömungen. Der Fluss im Meer ist organisiert wie ein riesiger Theaterboden. Sonne, Mond, Winde, Eis treiben seine Mechanik und inszenieren ein schwer durchschauendes Wechselspiel von Strömen, Gegenströmen und Wirbeln am Rande. Ein ausnehmend gebildeter Mensch, auf allen Hochzeiten der Wissenschaftsgeschichte tanzend, stimmt da sein Loblied an. Und wie Martin Heidegger das philosophische Werk in die Form einer Bergwanderung kleidete und versteckte, so hat Orsenna sein Wissen in 45 kleine, höchst eigenwillige Wasser-Wirbel portioniert und sich der Strömung in immer neuen Anläufen zu nähern versucht."
Hans-Volkmar Findeisen, Die Zeit, 15. Februar 2007
"Ein Romancier ergründet ein Naturphänomen. Wie einst Bruce Chatwin entlang der Traumpfade der Erde erzählt Orsenna entlang den Pulsadern des Meeres. Sein Buch ist eine Flaschenpost, die einen weiten Weg zurückgelegt hat. Sie kommt wie gerufen."
Martina Meister, Frankfurter Rundschau, 14. Dezember 2006
"() begibt er sich auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise. Dabei begegnet er den verschiedensten Menschen und lässt sich von großen Schriftstellern inspirieren."
Neues Deutschland, 4.-8. Oktober 2006
"Flaschenpost voller Leidenschaften. (...) Dies ist kein gewöhnliches Buch. Es handelt sich um eine Flaschenpost. (...) Wer sie indes herausfischt, aus dem Ozean der Wörter, darf sich glücklich schätzen. Er hat einen großen Fang gemacht. Lob des Golfstroms lautet der Titel dieses Buches. Ein Sachbuch? Nein. Eher eine Liebeserklärung.
(...) Er sei, so warnt Orsenna, kein Wissenschaftler, sondern Weltenbummler. Und das ist natürlich ein Glück für den Leser.
(...) Dieses Mal erweist er sich als ein Flaneur zu Wasser, als Geschichtenfischer und Anekdotenangler, als neugieriger Poet. Er lässt sich treiben, mitreißen, wie Wasser von Klippe zu Klippe werfen. Und das macht den ganzen Zauber dieses Buches aus, dass es selbst ist wie ein Strom, ohne Anfang und ohne Ende, mit tiefen Strömungen, schnellen Winden, seltsamen Strudeln. (...) Lob des Golfstroms ist ein Buch voller Wunder. Wie einst Chatwin entlang der Traumpfade der Erde, erzählt Orsenna entlang den Pulsadern des Meeres. Seine Flaschenpost hat einen weiten Weg zurückgelegt. Aber sie kommt uns wie gerufen."
Martina Meister, Frankfurter Rundschau, 5. Oktober 2006
"Dabei erweist sich Érik Orsenna als Meister der Abschweifung, der vom Seemannsgarn mühelos zum nautischen Spezialdiskurs zurückfindet: Sein „Lob des Golfstroms“ lässt sich am besten als poetisches Sachbuch fassen – mal wendig wie ein Schnellsegler, mal bedächtig und verträumt wie ein Ausflugsdampfer des 19. Jahrhunderts."
Jutta Person, Literaturen, September 2006
"Dieses Wissenschaftsbuch über den Golfstrom ist eines der besonderen Art: Wunderbar poetisch geschrieben und doch wissenschaftlich aufschlußreich, stammt es von einem Romancier mit einem sehr persönlichen Bezug zum Golfstrom: In seiner bretonischen, gut katholischen Familie wurde täglich Gott gedankt, aber gleich danach auch dem Golfstrom. Die Familie wusste um die Vorzüge der warmen Wassermassen. Orsenna führt den Leser auf eine Rundreise durch Raum, Zeit, und Wissensdisziplinen (...).
Diese herrliche Verbindung von Meeresgeschichten, Entdeckungsreisen, Tierbeschreibungen und Wissenschaftsreportage hat das Zeug dazu, Kehlmanns "Die Vermessung der Welt" und Schätzings "Nachrichten aus einem unbekannten Universum" von den oberen Plätzen der Sachbuch-Bestsellerlisten zu verdrängen."
Wolfgang W. Merkel, Die Welt, 19. August 2006
"Im Lob des Golfstroms nimmt Orsenna den Leser auf seine entdeckungsreise mit. So poetisch wird Wissenschaft selten beschrieben. Nach der Lektüre möchte man sofort das Kyoto-Protokoll unterschreiben."
Zeit Wissen, 14. August 2006