Pressestimmen
"Otts Anthologie der 100 schönsten orientalischen Liebesgedichte ist eine Blütenlese im wahrsten Sinne des Wortes, eine literarische Confiserie: Die Texte sind nicht unbedingt für den Konsum hintereinander fort geeignet, und gerade die Geschmeidigkeit der Übersetzungen, teils von Ott selbst, teils von anderen, trägt, so kunstfertig dies alles ist, zu diesem Eindruck bei."
Stefan Weidner, Neue Zürcher Zeitung, 25. März 2009
"Claudia Ott nur als Autorin zu betiteln würde ihr nicht gerecht: Sie ist Orientalistin, Übersetzerin, Musikerin und lehrt Arabistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Nachdem sie im Jahr 2004 – nach fünf Jahren Arbeit – eine Neuübersetzung von ‚Tausendundeine Nacht’ veröffentlicht hat, ist nun ihr neues Werk erschienen: 100 orientalische Liebesgedichte, zusammengestellt und kommentiert von Ott."
Katja Weise, NDR Kultur, 28. Januar 2009
"Neben Passagen aus dem hebräischen Hohenlied stehen moderne christlich-arabische Texte. Eingeschmuggelt sind einige ‚krypto-orientalische Halbedelsteine’, nämlich Gedichte von Goethe und Heine. Dass die erotischen Pretiosen inzwischen einer neusachlichen Moderne Platz machen, beweist Iman Minal, ein Ägypter vom Jahrgang 1966."
H.H., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Dezember 2008
"Claudia Ott ist es gelungen, einen thematisch geordneten Reigen mit Gedichten aus drei Jahrtausenden und aus verschiedenen Kulturen und Sprachen so zu versammeln, dass erkennbar wird, wie sie durch alle Zeiten und über alle Räume hinweg einander ähneln und wie sie aufeinander Bezug nehmen. Da kann man länger als 1001 Nacht in Ghaselen und freien Versen stöbern, mit dem jüdisch- andalusischen Dichter Moshe Ibn Esra in die taubengleichen Augen der Braut schauen oder mit Sheherzad mehr als siebzig arabische Synonyme für Liebe buchstabieren."
Dorothea von Törne, Die Welt, Die literarische Welt, 27. September 2008
"Zum Titel der Auswahl sagt Claudia Ott: ‘Gold auf Lapislazuli’ ist eine Metapher für viele, viele Dinge in Liebesgedichten. Die habe ich öfters mal gefunden. Es ist eine Metapher, die nicht so bekannt ist. (...) Die orientalische Liebesdichtung schäumt über vor Bildern: Rose und Nachtigall, Kerze und Falter, Sichelmond und Liebespfeil; alles das sind die gängigen Bilder. Ich wollte eins nehmen, das nicht ganz so bekannt ist. (...) Es kommt aus einem andalusischen Gedicht. Da heißt es zum Schluss, nachdem die beiden Liebenden sich vereinigt haben: ‘Sterne standen dort am Himmel, Gold auf Lapislazuli’.’
Diese Gedichte sind mitnichten unpolitisch. Sie sind nur ein bisschen subtil. Sie sind nicht plakativ, aber sie sind durchaus Zeichen der Welt, in der die Dichter aber auch die Rezipienten der Dichtung lebten. Dichtung ist im Orient tatsächlich etwas, das einen enorm hohen Stellenwert hat."
Stefan Berkholz, NDR, 20. August 2008